Meine Wochenschau

Im Netz verfangen- ein Wochenrückblick

Gibt es noch Elternhäuser ohne  tägliche Auseinandersetzung über den Medienkonsum der Kinder? Ob Facebook, Youtube, Twitter oder ähnliche Angebote, das Kinderzimmer ist leer, bis auf den Rechner vor dem schon über Stunden Sohn oder Tochter oder Enkel ihre Zeit verbringen. Treffen mit Freunden, vorbei, heute wird geskyped. Lesen wird zur zivilisatorischen  Fertigkeit von Gestern. Zeitung,…

Trauerspiel: Deutsche Bank und ihre Manager

Es ist schon ein Trauerspiel, was sich ein Teil des deutschen Spitzenpersonals in der Wirtschaft leistet. Wir haben an dieser Stelle kürzlich über die einstigen und heutigen Deutsche Bank-Manager berichtet, über den Abstieg einer besonderen Klasse, die einst als Bankiers höchstes Ansehen genoss, aber heute mit dem Begriff eines Bankers abgetan wird. Auf der Hauptversammlung…

Antispy-Lüge, AFD-Selbstzerstörung, Bremen-Debakel

Welch eine Woche liegt hinter uns! In Bremen tritt der populäre Bürgermeister Böhrnsen zurück, weil seine Partei kräftig Stimmen eingebüßt hat. Wer glaubte, dass angesichts einer auf die Hälfte geschrumpften Wahlbeteiligung der wahlberechtigten Bremer Bürger eine intensive Selbstbefragung für die Gründe dieses doppelt schmachvollen Wahlgangs in allen Parteien, aber besonders in der SPD folgen würde,…

Syrians and Iraq refugees arrive at Skala Sykamias Lesbos Greece
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Europäische Werte, Flüchtlingselend und Kapitalismus

Selten war der kapitalistische Grundsatz von Angebot und Nachfrage so plausibel nachvollziehbar wie derzeit am Mittelmeer. Die Dislozierung der millionenfachen Menschenfracht, der kein ausreichendes Angebot an Schiffen gegenübersteht, treibt die Fahrpreise in ungeahnte Höhen. Da die todesmutigen Passagiere vor der Fahrt ins Blaue die Passage bezahlen müssen, kommt das zweite Grundmuster des Kapitalismus ins Spiel:…

Die Woche mit Günter Grass: Am Ende einer Epoche

Mit einer journalistischen Punktlandung wartete der Berliner Tagesspiegel zum Wochenbeginn auf. Die Schlagzeile der Blattmacher lautete: „Eine Epoche ist vorüber. Günter Grass ist tot“. Zu sehen war der Mann aus Danzig mit Pfeife und grauem Schnauzbart, der Schriftsteller, der den Trommler Oskar Matzerath erdachte, diesen trommelnden Gnom, der deutsche Vergesslichkeit über die Nazizeit so übel…

Meinungsmarkt und Wahlverhalten  

Wenn man den Medien glauben will, hat die Welt derzeit vier Probleme. Je nach Lage sieht das Ranking derzeit so aus: Platz eins, mit absehbarem Ende, German Wings und der sich klärende Absturz. Die Leere, die ein solches Unglück auch nach sich zieht, wird derzeit durch mediale Geschwätzigkeit gefüllt. Erneut die Unfähigkeit, zu trauern. Griechenland…

Die gelähmte Gesellschaft

Die Proteste gegen die EZB in Frankfurt haben nur ein kurzes Nachspiel gehabt. Und schon heute fragt man sich: War was? Autos brannten, Scheiben gingen zu Bruch, Polizisten und Feuerwehrleute wurden verletzt, auch Demonstranten kamen nicht ungeschoren davon. Schlimm. Aber sonst? OK, der  Bundestag hat darüber diskutiert, die Regierenden haben die Steinewerfer kritisiert, die Linke…

Der Friede ist der Ernstfall

Europa verfolgt gebannt die fieberhafte Reisediplomatie, mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande die Krise in der Ostukraine, die im Grunde längst ein Krieg ist, quasi in letzter Minute zu beenden oder zumindest eine Lösung zu finden, die die Waffen zum Schweigen bringen kann, damit ernsthafte Verhandlungen möglich sind. Die Gespräche in…