Sind Migranten für uns Engel oder Dämonen? Da streiten Politiker hingebungsvoll. Und anders rum, sind wir für Migranten Engel oder Dämonen? Solche schwierigen Themen meiden unsere Politiker instinktiv. Immerhin, so allmählich gibt es konservative Politiker, die zum Beispiel Umweltschäden „bereits“ erahnen, als bedrohlich für ihren nächsten Wahlkampf.
Ganz anders reagieren längst etliche unmittelbar von der Umweltkrise Betroffene, die als Migranten verzweifelt auf uns zukommen. Weite Bereiche Afrikas sind bereits nicht mehr bewohnbar. Das liegt vor allem an der Rücksichtslosigkeit von Industriestaaten.
Wie können wir Europäer es da wagen, auch nur einen Migranten kritisch anzuschauen, sogar zu überprüfen, ob er über Grenzen in unser Land kommen darf? Unsere Zerstörung von Lebensgrundlagen begann doch schon in der Kolonialzeit. Aber schauen wir jetzt mal nur auf die Gegenwart: Solange wir hier in SUVs herumfahren, das ist wegen der Zerstörung der Umwelt vorsätzlich kriminell – solange dürfen wir „potenziell kriminelle Migranten“ nicht abweisen.
Wir könnten – nämlich eigentlich – unsere Gesellschaft so umgestalten, dass wir mit einem Drittel (zumindest erst mal mit zwei Drittel) unserer Fahrzeuge auf den Straßen auskommen – wobei wir dann ohne Stau munter unterwegs wären. Wir bräuchten dafür nicht mehr als ein ehrliches „wir schaffen das!“ Staaten wie China schaffen weit größere gesellschaftliche Veränderungen mit starker Regierung – nun ja, nicht immer fair, teils krass.
Und wir? Teils hatten wir junge männliche Migranten umzäunt mitten im Wald eingesperrt, anstatt sie sofort zu integrieren, mit starker Ausbildung. So behandelt, würde ich wohl (oder Übel) selbst kriminell – ich hoffe nur, ich wäre dabei weniger brutal, als viele (!) Zwangs-Strukturen (etabliert schlechte Gewohnheiten) bei uns. Zum Beispiel, da gab es Wohnungseigentümer, die in der DDR einen Kredit mit etwa einem Prozent Zins bei ihrer Bank abzahlten. Westdeutsche Banken übernahmen gleich nach der Wende und verlangtem ab sofort weit über zehn Prozent Zins, und bei „Zahlungsversäumnis“ nochmal weit mehr Zins – und was Wunder, bald gehörte die Wohnung der Bank. Das war alles „legal“, sprich illegitim abgesichert. Ich nenne sowas: „vorsätzlich kriminell“. Ich meine, davon betroffene Bürger fühlen sich da erst mal bundesverfassungslos.
Das heißt: Solange unser Rechtsstaat für die Absicherung von Unrecht missbraucht wird, und dabei enorm viel Geld verschleudert wird, haben wir keinen moralischen Anspruch, Migranten abzuweisen. Zu teuer? Vermutlich momentan ja, wir bräuchten längst ein besser verfassungsgemäßes Gesellschaftsmodell. Unsere Verfassung erlaubt, ja verlangt immer schon so eine faire Gesellschaft. Diese hätte noch dazu eine willkommene Nebenwirkung: Dann würde nämlich jeglicher Reflex von unseren Regierungen und Parlamenten, die AfD rechts zu überholen, komplett überwunden. Wir bräuchten nicht mal Migranten abweisen, sondern sie blieben in ihrer Heimat – dort von uns unterstützt. Egal wo und wie: einander liebevoll füttern, unterstützen!
Bildquelle: Wir sind Menschen – wir sollten einander füttern, Künstlerin Sabine Kaemmel













