• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Freitag, Dezember 5, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Kriminalität: Was sehen wir nicht alles?

Lorenz Bode Von Lorenz Bode
13. Februar 2024
Person mit Hoodie und großem Fragezeichen vorm Gesicht, Symbolbild für Kriminalität

Kriminalität steht im Fokus – insbesondere der Politik. Ein beliebtes und vor allem öffentlichkeitswirksames Mittel zur Bekämpfung von Kriminalität sind Strafrechtsverschärfungen.

Dabei droht nicht nur die Gefahr, sich im Forderungswust aus härteren Strafen und erweiterten Tatbeständen zu verheddern. Auch muss man wissen, dass – wie der Potsdamer Strafrechtsprofessor Wolfgang Mitsch schreibt – „ein auf Strafrechtsverschärfung beruhender Rückgang von Kriminalität das Resultat eines komplexen und langwierigen kommunikativen Prozesses ‚strafrechtlicher Sozialkontrolle‘ ist. Wenn also Politikerankündigungen suggerieren, auf eine Anhebung des Strafniveaus bei Wohnungseinbruchdiebstählen werde rasch ein spürbares Sinken der Kriminalitätsbelastung folgen, ist das eine falsche Botschaft.“

Damit ist für den Bereich der Kriminalitätsbekämpfung ein Problem angesprochen, das Forderungen nach Strafrechtsverschärfungen stets begleitet und dessen sich Kriminalpolitikerinnen und Kriminalpolitiker bewusst sein sollten. Gemeint ist der Blick auf die Kriminalität.

Verzerrter Blick

Dieser Blick ist verzerrt. Denn wir sehen nicht alles. Das gilt besonders, wenn man sich auf statistische Daten verlässt, allen voran die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS). Die PKS erfasst zwar alle bundesweit polizeibekannten Taten, ist jedoch in erster Linie ein Arbeitsnachweis der Polizei und schon deshalb kein Abbild der Wirklichkeit von Kriminalität. Hinzu kommt, dass die anderen Kriminalstatistiken, insbesondere die staatsanwaltschaftliche Erledigungsstatistik und die Strafverfolgungsstatistik, ebenso wenig die wahre Kriminalitätslage im Land widerspiegeln, weil auch sie nur das sogenannte Hellfeld betreffen.

Im Hellfeld liegen solche Taten, die bekannt, insbesondere angezeigt werden. Erfolgt – warum auch immer – keine Anzeige, bleibt das Geschehen regelmäßig im Dunkeln. Man kann zwar versuchen, dieses Dunkelfeld auszuleuchten, etwa durch Befragungen. Man kann auch deliktspezifisch abschätzen, ob das Dunkelfeld eher klein (so beim Wohnungseinbruchdiebstahl) oder eher groß ist (wie beim Betrug). Am Ende bleibt beides jedoch spekulativ.

Für Kriminalpolitikerinnen und Kriminalpolitiker ist es bedeutsam, dass Kriminalität statistisch nicht vollständig abgebildet wird. Denn die Strafgesetze sind auf der Grundlage gestaltet, was bisher an abweichendem Verhalten sichtbar geworden ist. Darüber hinaus führt diese Tatsache zu der Erkenntnis, dass der Blick auf steigende Fallzahlen in der PKS nicht zwingend den Schluss zulässt, dass die Kriminalität wirklich zunimmt. Vielmehr kann es schlicht eine Veränderung im Anzeigeverhalten gegeben haben, die zu einer Umlagerung von Taten aus dem Dunkel- in das Hellfeld führt. Ein Beispiel dafür ist die #MeToo-Bewegung.

Grundsatzfrage

Ist es überhaupt erstrebenswert, das Dunkelfeld komplett und öffentlichkeitswirksam auszuleuchten? Manche würden sagen: Ja, denn umso besser gelingt der Kampf gegen die Kriminalität. Der Soziologe Heinrich Popitz dagegen hat in diesem Zusammenhang von der „Präventivwirkung des Nichtwissens“ gesprochen. Er ist der Meinung, dass die völlige Ausleuchtung des Dunkelfeldes das Vertrauen der Gesellschaft in unser Normsystem eher stören würde. In seinem Werk „Über die Präventivwirkung des Nichtwissens, Dunkelziffer, Norm und Strafe“ von 1968 (S. 20) hat er dazu den entscheidenden Satz geschrieben:
„Strafe kann ihre soziale Wirksamkeit nur bewahren, solange die Mehrheit nicht bekommt, was sie verdient.“

Solange wir also nicht alle Grenzüberschreitungen unserer Mitmenschen kennen, hat das Strafrechtssystem und die davon ausgehende generalpräventive Wirkung Bestand.

Das lässt sich hören! Für mich spielt diese These auch eine Rolle, wenn ich aktuell an die sichtbare Verrohung der öffentlichen Debatte durch die rechtsextremen Parolen der AfD denke. Die von der AfD im Internet verbreitete Hetze ist offensichtlich Teil einer groß angelegten Reizkampagne, mit der die Rechten die Grenzen des Sagbaren bewusst verschieben und so menschenverachtende Sprache salonfähig machen wollen. Alles nach dem Motto der selbst ernannten besorgten Bürger: „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.“ Diesen öffentlichkeitswirksamen Hassbotschaften muss man ebenso wirksam entgegentreten. Nicht zuletzt mit den Mitteln des Strafrechts. Denn dessen Wirkung wird hier infrage gestellt.

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: KriminalitätKriminalitätsstatistikRechtsstaatStrafrecht
Vorherigen Post

Rache oder legitimer Selbstschutz vor Hamas?

Nächster Beitrag

Schub und Umkehr in der Flüchtlingspolitik

Nächster Beitrag
Schemen von Menschen auf Zebrastreiefn, Symbolbild für Integration und Vielfalt

Schub und Umkehr in der Flüchtlingspolitik

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025
Konrad Adenauer

Adenauer: Eine neue Biografie zum 150. Geburtstag

3. Dezember 2025
Friedenstaube mit Clownsgesicht, mit Olivenzweig im Schnabel. AI generiert

Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt

2. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik