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Auf ein Wort: Zur Aktualität Theodor W. Adornos

Joke Frerichs Von Joke Frerichs
16. Mai 2024
Adorno Denkmal Frankfurt

Ist es Zufall, dass in jüngster Zeit in verschiedenen Zusammenhängen des Öfteren wieder auf Theodor W. Adorno verwiesen wird? Z.B. in der aktuellen Kafka-Diskussion; vgl. seine Kafka-Rezeption in seiner Schrift Prismen.  Auch im Zusammenhang mit dem Jubiläum des IfS wurde an ihn erinnert (s. Blog-Beitrag Café Marx).

Ganz sicher liegt es auch daran, dass Adorno die theoretische Nachkriegsdiskussion nachhaltig geprägt hat; nicht nur die der sog. 68er-Generation. Viele seiner Beiträge zur Soziologie, Philosophie, Kunst, Musik und Literatur werden auch heute noch zitiert und weisen Aspekte auf, die überaus originell und nachdenkenswert sind.

Dabei geht es nicht nur um eine Rekonstruktion seiner theoretischen und zeitdiagnostischen Positionen, sondern auch um deren Neu-Interpretation. Adorno hat stets gegen die herrschenden Auffassungen vieler Zeitgenossen angeschrieben, die allzu schnell dabei waren, die Verbrechen der Nazizeit zu ignorieren oder zu verharmlosen.  Auch insofern ist er aktueller denn je.

Sein bekanntes Diktum, nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben ist barbarisch, wurde oft fehl gedeutet und aus seinem ursprünglichen Entstehungszusammenhang herausgelöst.

Es ist das Verdienst der Literaturwissenschaftlerin Pola Groß, durch eine differenzierte Kontextualisierung seiner Aussagen nachgewiesen zu haben, dass diese als Reaktion und Eingriff in den seinerzeit vorherrschenden Diskurs betrachtet werden müssen. Sie schreibt: Indem die Deutschen den Opferstatus für sich selbst beanspruchten, wurden Lyrikerinnen und Lyriker wie Paul Celan, Mascha Kaléko und Nelly Sachs konsequent aus dem zeitgenössischen literarisch-kulturellen Feld ausgeschlossen. Auch dagegen hat Adorno mit der Betonung des Zivilisationsbruchs Einspruch erhoben und Auschwitz damit überhaupt erst in die Literaturgeschichte eingeschrieben.

 Dass Adorno in diesen Diskurs so konsequent und rigoros eingriff, hat nach Auffassung der Autorin vor allem auch mit Adornos Vorstellungen von einem glücklichen Leben zu tun. Da dieses durch die Realität von Auschwitz verstellt ist, kommt gerade der Kunst die Aufgabe zu, ein glückliches Leben in der befreiten Gesellschaft aufscheinen zu lassen. Ein solches Glücksversprechen können jedoch nur die Werke verheißen und auf den Weg bringen, die sich mit den in Auschwitz und andernorts faktisch geschehenen Verbrechen auseinandersetzen, das Leiden an der gesellschaftlichen Realität ausdrücken und beides im Sinne eines umfassenden Kritikbegriffs reflektierend in sich bearbeiten.

Adorno geht es mithin keinesfalls darum, Pessimismus zu verbreiten, sondern es geht ihm vielmehr um die Zurückweisung von Leid und die Aufrechterhaltung eines berechtigten Glücksanspruchs, auf den Kunstwerke verweisen können.

 Es ist das Verdienst von Pola Groß, der weitverbreiteten Fehldeutung der Aussagen Adornos dezidiert zu widersprechen und damit ein ganz neues Verständnis seines Werkes befördert zu haben. Auch bei mir!

 

(Pola Groß: Adornos Lächeln. Das ‚Glück am Ästhetischen’ in seinen literatur- und kulturtheoretischen Essays; Verlag De Gruyter)

Bildquelle: Simsalabimbam, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

 

 

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