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  Wo leben wir eigentlich? Zwar nicht im Paradies, aber …

Erfreuliche Beobachtungen

Gerd Eisenbeiß Von Gerd Eisenbeiß
15. Juni 2024
Mann in Hängematte

Wir wollen es perfekt – und zwar für alle; dies „wir“ meint zuallererst die Deutschen, wenn auch die anderen Europäer im alten Westen nicht gar so verschieden sind. Das Paradies des Wohlstands und der Freiheit ist das Leitbild und – das ist das Thema dieses Textes – wir verzweifeln, weil das Paradies nicht um die Ecke wartet. Christen wissen das eigentlich schon seit 2000 Jahren, wir alle könnten aber wenigstens gelernt haben, zu allererst wir Menschen selbst die Ursache der wenig paradiesischen Zustände sind – und nicht irgendwie im Geheimen, sondern mit offenem Egoismus. Auch die Monster, die ganze Völker mit egomaner Selbstsucht ins Elend führen, sind als giftige Disteln Ausgeburten realer menschlicher Gesellschaften.

Wenn wir reden über den Zustand unseres Landes als unseren Wohnort auf dem Planeten Erde reden, sollten wir als Realisten nicht mit zunehmend schlechter Laune beklagen, was hierzulande zum Paradiesideal fehlt. Das ist zwar ehrenwert, wenn es anspornt, besser zu werden. Es kann aber zur depressiven Missachtung des realen Glücks führen oder über Enttäuschung und Wut zur Zerstörung dessen, was an realem Glück möglich ist.

Deshalb ist ab und an nützlich, von außen auf unser Land zu schauen. Und da sind einige seriöse internationale Vergleichsindizes heilsam. 18 Staaten der Welt haben mehr Einwohner als Deutschland; alle 19 beherbergen 69% der Menschheit, produzieren 67% der globalen Wirtschaftsleistung auf 46% der Landfläche  (ohne Antarktis), 7 von ihnen können als demokratisch, 8 als autoritär regiert gelten.

Zum Vergleich taugt zunächst den HDI, den Human Development Index der Vereinten Nationen. Dieser Index ist ein Wohlstandsindikator, der neben dem Realeinkommen pro Kopf auch die Lebenserwartung bei Geburt und die Schuljahre berücksichtigt. Dieser Index wurde zuletzt für das Bewertungsjahr Jahr 2022 veröffentlicht[1] und zeigt Deutschland als höchst bewerteten Staat der Welt mit über 80 Mio. Einwohnern; höher bewertet sind nur 6 kleinere Länder: Neuseeland, die skandinavischen Länder, die Schweiz und Irland.

Ein anderer Index, der Demokratie-Index der britischen Zeitung „The Economist“ bewertet regelmäßig die Qualität der Demokratie in allen Staaten der Welt. Auch hier wird Deutschland in der Veröffentlichung 2024 am besten von allen 19 Staaten mit mehr als 80 Mio. Einwohnern bewertet; die Staaten mit besserer Bewertung sind 11 europäische Staaten sowie Neuseeland und Taiwan! Wikipedia zeigt die gesamte Staatenliste auf .

Natürlich bedeuten diese Höchstbewertungen unseres Landes nicht, dass alles ideal ist oder gar, dass die Regierung nicht kritisiert werden sollte, die Verbesserungspotenziale nicht nutzt. Nur sollte man zur Kenntnis nehmen, dass das Geschrei von ganz Rechts und Links über Unfreiheit, antidemokratische Verschwö­rungen, Meinungsunterdrückung und unerträgliche Armut keine Berechtigung haben, wenn man nicht ein Menschenbild zugrunde legt wie das Urchristentum oder den Idealkommunismus.

Menschliche Gesellschaften sind nirgends und werden niemals ideale Paradiese sein. Soziale Gerechtigkeit und das richtige Maß an Freiheit der Einzelnen, das die Freiheit und Würde der anderen wahrt, müssen immer wieder neu bestimmt und erkämpft werden; Verbesserungen sind möglich, aber die Distanz zum Paradies darf insbesondere in einem Land wie Deutschland, das Spitzenwerte entsprechender Vergleiche aufweist, nicht zu Wut und Depressionen oder politischem Extremismus und Gewalt führen.

 Es gibt auch eine Länderbewertungen mit Klimaschutzrelevanz ohne die triviale Falle, Armut als optimal auszuweisen, da sie die Klimaschutzeffizienz der Volkswirtschaften von über 200 Staaten und Territorien in Treibhausgasemissionen bezogen auf das Sozialprodukt, also in g CO2äquivalent/BIP in US$ in Zeitreihen bis 2022 bewertet.

Die einzelnen Daten mögen zeitlichen und methodischen Ungenauigkeiten unterliegen, sagen aber dennoch einiges aus. Z.B. ist auch bei dieser Messlatte Deutschland 2022 die klimaeffizienteste große Volkwirtschaft mit mehr als 80 Mio. Einwohnern. In der gesamten Liste steht es auf Platz 25 hinter einigen Kleinstaaten, aber – das hat Gewicht – hinter den größeren europäischen Partnern im Norden, Westen und Süden. Hier schlägt noch die Kohletradition durch sowie der Kernenergieverzicht und der Wasserkraftmangel – möglicherweise sogar die Vereinigung mit der DDR, einem früheren Ostblockstaat; so liegen die östlichen EU-Staaten von Polen bis Bulgarien zwischen 194 (Ungarn) und 290 (Polen) sowie 400 (Bulgarien). Unter den EU-27 weisen Deutschland und Spanien genau den EU-Mittelwert von 174 aus. Vergleicht man aber mit den Bevölkerungsgiganten, so liegt Indien bei 392, China bei 611, USA 279, Indonesien 363, Pakistan bei 425 und Japan 227, Russland bei 641, d.h. alle deutlich schlechter.

Auch dieser Klimaschutzeffizienzvergleich zeigt, wie exzellent Deutschland in wesentlichen Kriterien liegt – nicht dass es nicht besser werden sollte und könnte, aber es wird doch deutlich, wie schwer es offenbar insbesondere in großen Volkswirtschaften ist, Wohlstand, Ökologie und Freiheit als Gesamtsystem zu entwickeln und zu bewahren, denn menschliche Gesellschaften folgen keinem Optimierungsalgorithmus.

Vor dem Hintergrund aktueller Wahlergebnisse muss man eine große Zahl von Mitbürgern schon fragen: „Wo lebt ihr eigentlich?“

[1] Human Development Index der Vereinten Nationen 2022. Man kann kritisieren, dass wesentlich mehr Kriterien, z.B. ökologische, in den HDI einbezogen werden sollten; der Report 2024 reagiert darauf mit zahlreichen Analysen zu anderen sozialen Parametern wie z.B. Genderfragen, auf gut 300 Seiten.

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