Ja, die Musik war wirklich rundum toll. Ein Aufgebot von Könnern. Diverse Gitarren – Reminiszenz an die Stars der Siebziger und der Achtziger: Eric Clapton, Jimi Hendrix, an Ginger Baker, der Drummer, diverse Saxophonisten und andere Bläser, deren Vorbilder ich namentlich gar nicht kenne, und dazu eine sagenhafte Musikerin , die Anna, eine Geigenvirtuosin, unglaublich so eine sprühende Kraft. Ja musikalisch ein besonderes Ereignis, so open air, so was von gut gelauntem Sommerabend, die Idee zumindest von einer quasi noch heilen Welt, zwischen all den Verheerungen, die näher rücken, ja, auch an uns.
Das Konzertprogramm steht unter dem Titel ZEITREISE. Es handelt sich um ein Potpourri des Lead-Sängers Wolfgang Niedecken, Jahrgang 1951, der den so genannten Kölsch-Rock berühmt gemacht hat.
Ich weiß noch genau, wie erfrischend er damals auf mich wirkte, im Frühling 1979 in der Stadthalle in Köln-Mülheim, mit Bap als Vorgruppe der schon in den Siebzigern legendären Polit-Musikanten aus Wien, den SCHMETTERLINGEN mit ihrer unvergessenen so klugen „Proletenpassion“.
Ein wundervoller Einstieg damals für mein journalistisches Berufsleben in Köln.
1992 das „ARSCH HUH“ – Ereignis auf dem Chlodwigplatz : 100 000 Leute waren wir da, vereint in der Kölner SÜDSTADT, der Soundtrack für dieses Aufbegehren, das kollektive Empörtsein gegen diesen ekelhaften deutschen Rassenhass – mit unvergessener Vehemenz geliefert von Wolfgang Niedecken und seinen Mit-Künstlern.
Hier und heute – Jahrzehnte später, mutet diese ZEITREISE naheliegenderweise auch „ganz schön“ nostalgisch an. Vorwiegend so Sechzigjährige und älter waren aber die über drei Stunden Konzert legendär richtig gut drauf, und auch die bittere Wehmut beim Lied „Kristallnacht“ wurde spürbar, denken wir an die menschenfeindlichen Scharfmacher von hier und heute, ja und in der Welt insgesamt.














Damals stand Wolfgang Niedecken abr auch an vorderster Front für Abrüstung und war massiv freidensbewegt- das ist aber leider verdamp lang her, denn heute stimmt er da ganz andere Töne an!
Hätte im Artikel durchaus erwähnt werden können!