Landauf, landab vernehmen wir kluge und weniger kluge Leute, die über die Länge der Arbeitszeiten sprechen. Dabei ist doch klar, dass die meisten Arbeiten intensiver, also möglichst kurzzeitig zu erbringen sind. Die Produktivität der Arbeit muss gesteigert werden: Niemand würde heute die Tonne Kohle mit einem Ackergaul anfahren, niemand würde heute den Brief an seine Kunden mit einer Schreibmaschine Olympia aus dem letzten Jahrhundert schreiben.
Arbeitsproduktivität steigern!
Deutschland ist ein moderner Standort, doch muss auf vielen Gebieten die Qualität des Standorts noch verbessert werden: Die Produktivität der Arbeit gilt es zu steigern: Das lässt sich nur mit modernen Technologien erreichen. Viele Millionen Sekretär: innen gibt es in den meisten Büros und Fabriken nicht mehr. Vielmehr sind es Damen und Herren, die bei der Organisation der Arbeit handeln.
In vielen anderen Bereichen gilt es umzudenken. Die Ärzte, Krankenschwestern und Pflegern in Krankenhäusern oder die Angestellten in den Altersheimen sind mit der modernen Technologie und mit Apparaten aller Art nur wenig zu einer höheren Produktivität zu treiben. Vielmehr müssen sie mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Fachwissen die einzelnen Menschen medizinisch versorgen und betreuen. In diesen Bereichen gilt es nicht nur das Einkommen zu steigern, sondern auch Ruhepausen und Sonderurlaube einzuführen. Die Arbeit muss menschlicher gestaltet werden, damit in diesen Bereichen alle profitieren.
Arbeit flexibler gestalten!
Andere Berufe sind durchaus auch flexibler zu organisieren. Wichtige Erkenntnisse können wir aus den Formen des ‚home office‘ ziehen. Da gibt es durchaus berufliche Fähigkeiten, die eher am frühen Morgen oder am späten Abend abgearbeitet werden müssen. Oder bei den Kitas gibt es Mitarbeiter, die schon am frühen Morgen die Kinder betreuen müssen, während andere erst ab Mittag oder am Abend für die Kinder da sein müssen.
Reform-Agenda muss schnell kommen!
Die Welt unserer Wirtschaft und Verwaltung ist außerordentlich vielfältig. Die Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche hat die Deutschen aufgefordert, ‚dass Arbeitnehmer mehr und länger arbeiten‘. Der Kanzler Friedrich Merz und der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann haben Recht, ‚dass wir in diesem Land wieder mehr und vor allem effizienter arbeiten müssen‘. Tarifpartner, nämlich die Gewerkschaften und die Arbeitgeber müssen nicht mit Empörung und Aufschrei reagieren, sondern sich auf allen wichtigen Feldern realistisch einstellen: In den USA arbeiten die Arbeitnehmer rund 1.800 Stunden pro Jahr, während wir hier in Deutschland es auf ca. 1.340 Stunden bringen. Noch kürzer zu arbeiten, die 4-Tage Woche einzuführen, die Work-Life-Balance noch zu verbessern, das wird nicht den Wohlstand in unserer Republik fördern. So bitter es auch für den einen oder anderen vorkommt, wir brauchen eine Reformagenda, die mit mehr Arbeit auch mehr Wohlstand schafft. Vor allem werden dadurch auch die Riesenprobleme in den Sozialsystemen, insbesondere auch im Renten-System vermieden.
Das Renten-Niveau mit 48 % ist nur zu halten, wenn die Beiträge in den nächsten Jahren kräftig steigen oder wenn über den Etat des Haushalts beim Bundessozialminister noch mehr als 120 Mrd. Euro pro Jahr ausgegeben werden. Die Vernunft der meisten Bürger ist größer als die in den Parlamenten: Jeder Renten-Euro von heute muss von der jungen Generation aufgebracht werden.
Wenn wir zu einem großen Kraftakt in der Rente – übrigens wie bei Gesundheit und Pflege nicht fähig sind, wird unser Sozialsystem in den nächsten Jahren voll gegen die Wand fahren.
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