Philipp Roensch, „Koordinator Sicherheit“ der AfD-Bundestagsfraktion, entlassen.
Bernd Baumann bestätigte mit dürren Worten die Entlassung des Security-Chefs der Fraktion. Zuvor war bekannt geworden, dass Roensch einer der drei Mitarbeiter ist, denen die Bundestagsverwaltung den Hausausweis verweigert hat.
Hintergrund ist wohl die rechtskräftige Verurteilung Roenschs durch das Landgericht Ravensburg. Der 38-Jährige soll vor einem Flüchtlingsheim minderjährige Syrer bedroht und beleidigt haben. Anschließend wurde er angetrunken von der Polizei gestellt. Dabei wurden ein griffbereiter Schlagstock, Tierabwehrspray und ein Schlagring sichergestellt. In seinem Handy entdeckten die Ermittler eine Reihe von Nazi-Chats.
Roensch ist immer noch Beisitzer im Vorstand des AfD-Kreisverbandes Bodenseekreis, dem Wahlkreis von Alice Weidel.
Staatsanwaltschaft Karlsruhe prüft Ermittlungen gegen Landtagsabgeordneten wegen Volksverhetzung
„Die tollen Fachkräfte, die wir jetzt hier haben – das wird wohl nichts. Das sind ja eigentlich nur Fachkräfte im Messerstechen und Vergewaltigen.“
Dies sagte der Singener Landtagsabgeordnete Bernhard Eisenhut auf einer AfD-Veranstaltung in Karlsruhe. Die pauschale Bezeichnung von Ausländern als Kriminelle ruft die Staatsanwaltschaft auf den Plan – sie prüft Ermittlungen wegen Volksverhetzung.
Von den etwa 50 Zuhörern kam übrigens kein Widerspruch zu den getätigten Aussagen.
AfD Sachsen-Anhalt will Schulnamen ohne politischen Bezug
Seit Längerem hat die AfD die Schulen im Fokus. Sie verbreitet permanent die falsche Erzählung, Schulen und Lehrer:innen müssten politisch neutral sein. Mit Meldeportalen sollen die Pädagog:innen diszipliniert werden.
In einem neuerlichen Antrag im Landtag soll jetzt beschlossen werden, dass Schulen künftig keine Namen mit politischem Bezug tragen dürfen. Auch bestehende Namen sollen überprüft werden.
Ein Blick in die Namensliste der bestehenden Schulen zeigt jedoch, dass nur wenige Schulen überhaupt einen politischen Bezug haben – es sei denn, man zählt dazu etwa:
- die Geschwister-Scholl-Grundschule
in Dessau-Roßlau oder das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Zeitz, - die Jenny-Marx-Schule in Salzwedel, benannt nach der Ehefrau von Karl Marx,
- die Rosa-Luxemburg-Schule in Halle,
- die Erich-Kästner-Schule in Haldensleben – der Schriftsteller war Antifaschist,
- die Sekundarschule August Bebel in Blankenburg – ein sozialdemokratischer Politiker,
- die Sekundarschule Karl Marx in Gardelegen,
- die Sekundarschule Salvador Allende in Klötze – benannt nach dem ermordeten sozialistischen Präsidenten Chiles,
- oder die Gesamtschule Willy Brandt in Magdeburg.
Die Aufzählung dieser Namen macht deutlich, wie perfide die Kampagne der AfD gegen die angebliche Politisierung der Schulen ist. Ausbildung zum kritischen Geist und zur demokratischen Gesinnung soll verhindert werden – ein weiterer Beleg für den Rechtsextremismus der Partei.
Bürgerdialog endet im Chaos
Einen seltenen Einblick in die parteiinterne Diskussionskultur der AfD liefert ein aktuelles Video auf YouTube. Unter https://www.youtube.com/watch?v=fYLVcCGatQk können sich Interessierte anschauen, wie unter Rechtsextremen kommuniziert wird. Viel Spaß!
Hamburger AfD-Abgeordneter bei Neonazi-Treffen?
Robert Risch, AfD-Bürgerschaftsabgeordneter aus Hamburg, soll Mitte September an einem Treffen in St. Petersburg teilgenommen haben. Dort sollte eine ultranationalistische und völkische Bewegung namens „Paladine“ gegründet werden.
Radio Liberty hatte Veranstaltungsfotos ausgewertet. Auch die inzwischen ausgeschlossene Ex-AfD-Abgeordnete Olga Petersen war vor Ort – sie lebt mittlerweile in Moskau.
Die AfD Bürgerschaftsfraktion hat an ihrer Sitzung am 8.Oktober 2025 ihr offensichtlich zu rechtsextremes Mitglied Risch ausgeschlossen.
Überfall auf Bürgerdialog
In Gauersheim, Donnersbergkreis, wollten sich Bürger am Tag der Deutschen Einheit zum Bürgerdialog treffen. Ihre Veranstaltung auf dem Marktplatz, bei der es um die Zukunft des Ortes gehen sollte, wurde massiv von etwa 40 AfD-Anhängern gestört.
Wie der parteilose Bürgermeister dem SWR berichtete, seien die Rechtsextremen mit Deutschlandfahnen auf die Versammlung zugekommen und hätten begonnen, die Teilnehmer zu filmen.
In dem Ort wurde gerade der AfD-Stützpunkt Nordpfalz gegründet.
Staatsschutz ermittelt: AfD-Bundestagsabgeordneter soll Sehbehinderten beleidigt haben
Erhard Brucker, Passauer AfD-Abgeordneter, hat nun mit dem Staatsschutz zu tun. Der 52-Jährige soll am Berliner Hauptbahnhof einen sehbehinderten Mann aus Sierra Leone rassistisch beleidigt haben.
„Geh aus dem Weg, du Scheiß-Bimbo“, soll er laut zwei Bundespolizisten gesagt haben, die sich am Ort des Geschehens aufgehalten hatten.
Brucker sitzt in der zweiten Legislatur im Bundestag. Wie Regensburg Digital berichtet, erlangt der Ex-Soldat für seine Ausfälle einen zweifelhaften Ruhm.
In Berlin fiel er zudem dadurch auf, dass die Bundestagsverwaltung seinem Mitarbeiter Michael Stürzenberger – einem wegen Volksverhetzung verurteilten Straftäter – keinen Hausausweis ausstellte. Wegen Sicherheitsbedenken.
Brucker war lange Zeit Stadtrat in Regensburg.
404.000 Euro für Diskussionsveranstaltung
Der Deal des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer, mit dem AfD-Landeschef Markus Frohnmaier öffentlich zu diskutieren, um die Innenstadt nicht weiter durch AfD und Gegendemos blockieren zu lassen, kostet den Steuerzahler 404.000 Euro.
Das sind die zusammengerechneten Stundensätze der eingesetzten Polizeibeamten zur Veranstaltung.
Update zu eigenen Berichten:
Verurteilt.
Der wegen Spionage angeklagte Ex-Mitarbeiter von Maximilian Krah, Jian G., wurde vom Oberlandesgericht Dresden zu einer Haftstrafe von 4 Jahren und 9 Monaten verurteilt.
Zentrale.
Die Bundes-AfD muss ihre Parteizentrale 2026 verlassen. Wir berichteten über die Streitigkeiten der AfD mit ihrem Vermieter. Dieser hatte wegen diverser Verstöße gegen den Mietvertrag der Partei fristlos gekündigt.
Eine Güteverhandlung scheiterte. Das Gericht entschied nun, dass die Partei das Gebäude fristgerecht verlassen muss.
Titelbild: Public Domain













