In den letzten Monaten hat sich die Zahl der Konkurse und Vergleiche sehr stark beschleunigt. 2015 war ein großes Pleitejahr, 10 Jahre danach könnten die Zahlen noch übertroffen werden. Monat für Monat liegen die Pleiten bei rund 10 % über dem Vorjahr und im Juli sogar bei 13,4 %.
22.000 Insolvenzen in 2025
Die Insolvenz-Zahlen melden vor allem Unternehmen aus dem Verkehrssektor – von Taxifirmen bis hin zu Busreisen. Auch Betriebe, die Lagereien angeboten haben, sind besonders anfällig. Insgesamt werden mehr als 22.000 Unternehmen eine Insolvenz anmelden. Jeder, der mit offenen Augen durch seine Stadt geht, wird an einem mehr oder weniger großen Teil Geschäfte entdecken, die geschlossen sind. Der Versandhandel hat längst den Einzelhandel vor Ort vielfach abgelöst. Auch Fleischer und Bäckereien haben ihr Geschäft aufgegeben: Denn es ist zum Teil enorm schwierig, Personal für den Verkauf zu beschäftigen. Viele Firmen, zum Beispiel auch Cafés und Restaurants, haben ihre Öffnungszeiten auf 4 bis 5 Tage beschränkt:
Sie finden vielfach kein Personal, obwohl wir in Deutschland rund 3 Millionen arbeitslose Menschen haben und finanzieren.
Kein Nachfolger für Einzelhandel und Handwerk
Viele Betriebe machen Schluss, ohne dass ein Insolvenzverfahren eröffnet wird. Sie finden oft genug keine Nachfolger im Einzelhandel oder im Handwerk. Vielfach sind es Firmen, die durch die Inhaber existent waren – vor allem durch Männer und Frauen. Nicht selten glaubten die Eigentümer des Betriebes, dass sie diesen noch gut verkaufen konnten. Allerdings sind auch hier die Übertragung an Nachfolger ohne Erfolg, denn viele Firmen sind längst on-line wie zum Beispiel bei Kleidung, Schuhen, Sportartikeln oder Büchern. Die Eigentümer fallen oft genug ins Nichts, wenn sie Zeit ihres Lebens kaum etwas für ihre Altersversorgung getan haben.
Schwerer Zugang zu Krediten
Auch Banken und Sparkassen tun sich immer schwerer bei Privat- und Konsumentenkrediten. Vor allem fällt es den Kreditinstituten nach fast 3 Jahren Rezession nicht leicht, Kredite an Firmen und Angestellte sowie auch an private Kunden zu gewähren.
Die Pleitewelle fällt keineswegs vom Himmel. Vielmehr sind es durchweg Anzeichen, dass das Geschäft schon seit langem nicht mehr floriert, dass die Umstellung auf andere Sortimente oder Leistungen nicht schnell genug gelang. Natürlich sind auch die Steuerlasten, die Kosten für Angestellte oder auch sonstige staatliche Hindernisse zu einem Teil für die Insolvenz relevant. Als wichtigste Ursache ist, dass die Unternehmer nicht frühzeitig ihre betrieblichen Zahlen bestens aufbereitet und die Bremsen rechtzeitig gezogen haben. Denn die Pleite fällt in der Regel nicht vom Himmel!
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