Léo Szilárd, geboren 1898 in Budapest, war von 1920 bis zu seinem Tod 1964 in engem Kontakt mit den meisten bekannten Physikern. Er war „Der Mann hinter der Bombe“. Diese Bombe, das war und ist heute nach wie vor: die Atombombe. Léo Szilárd hatte 1923 als Erster das Prinzip der Kettenreaktion erkannt, welches für die explosionsartige Verwendung von Kernenergie grundlegend ist.
Er wirkte im Manhattan-Projekt stark am Bau der ersten Atombomben mit. Danach, engagierte er sich stark gegen deren Einsatz in Japan. Der Bau der Bombe war gegen Hitler, der Einsatz geschah gegen weitgehend Unschuldige. Was für eine Zerreißprobe für einen bewusst ursächlich Beteiligten!
Was konnte der Autor Arne Molfenter zu den sachlichen Daten hinzufügen? Er hat als gelernter Journalist und Kommunikationsforscher den „Menschen hinter der Bombe“ mit dessen Leidenschaften gesucht und gefunden: Er hat die ungeheuren Risiken und Spannungen, denen Léo Szilárd zeitlebens ausgesetzt war zu einem emotionalen Mosaik zusammengefügt. Nach den Zerstörungen in Hiroshima und Nagasaki war Léo Szilárd entsetzt über die unsäglichen Leiden – und die leichtfertigen Politiker.
Die Erfahrungen bei der Rüstungskontrolle von damals können für unserem Umgang mit der aktuellen Atomrüstung von hohem Wert sein. Indem wir sie beachten, steigen unsere Chancen für weitere Jahrzehnte eines Überlebens. So war Leó Szilárd 1957 Mitgründer der „Pugwash Conferences on Science and World Affairs“, welche über Jahrzehnte bis heute wissenschaftliche Beiträge zur Begrenzung und Steuerung der Atomrüstung geleistet haben. Derzeit wird die atomare Aufrüstung gerade wieder verstärkt. Das verdeutlicht der Bericht des deutschen Pugwash-Beauftragten Götz Neuneck über das Treffen vom 14. bis 16. Juli 2025 aus Chicago:
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Politisch hilfreich wirken soll eine Initiative der Vereinten Nationen, zur Mandatierung eines „Independent Scientific Panel on the Effects of Nuclear War“, siehe auch Überlegungen zur Umsetzung:
Leó Szilárd war jederzeit bis in Details, bis in aufzulösende Widersprüche hinein, sachlich klar und motiviert. So gab es Konzepte wie „low yield“, um einen Atomkrieg besser führbar zu machen, um die Schäden bei der Bevölkerung etwas zu verringern – jedoch, bei den so vorgeplanten Einsätzen mit vielen Bomben wäre unvermeidlich insgesamt der Schaden höher, auf jeden Fall unerträglich. „Führbar“ kann niemand einen Atomkrieg machen. Genau das ist die systematische Warnung von Leó Szilárd an die Menschheit, aus vielen durchdachten Szenarien heraus: Es gibt überhaupt keine Möglichkeit, Atomwaffen sinnvoll einzusetzen. Bei Konfrontation von Gegnern kann Abschreckung bestenfalls vorübergehend helfen, Kriege zu vermeiden. Jegliche Gegner haben genau betrachtet immer das gemeinsame Interesse, jeglichen Atomkrieg zu vermeiden. Das kann nur mit VBM (Vertrauen-Bildende Maßnahmen) gelingen.
Wer sollte das Buch lesen? Jede/r – vor allem:
- Autokraten, denn viele verdrängen die Risiken der akuten atomaren Aufrüstung. Ihre Faszination gilt der skrupellos eigenwilligen Machtpolitik. Nach einem Atomkrieg (wie vorbereitet), da gibt es jedoch keine Staatsgrenzen mehr, sondern nur noch Gebiete mit etwas mehr oder weniger Radioaktivität.
- Wissenschaftler, insbesondere jene, welche die Risiken der schwer steuerbaren Eskalations-Dynamik erahnen. Wer untätig verzweifelt, trägt zu einem gesellschaftlichen Suizid bei.
- Kinder und Jugendliche von heute: sie werden bald diejenigen sein, die über drohende Eskalation zum Einsatz von Atomwaffen entscheiden. Pädagogen aller Art, die das Buch kennen, könnten konkret mit Schul-Projekten Anregungen zu Wissen und Verantwortung vermitteln.
- Jeder ist im eigenen Umfeld gesellschaftlich mit verantwortlich, zum Überleben beizutragen.
Das Buch veranschaulicht, wie sich Leó um ein maximal mögliches Umfeld bemüht hat. Er war seiner Zeit immer voraus, in Sachkenntnissen und Fantasie. Mit dazu gehören seine Schriften als Autor von Science Fiction. Mit dabei sind zum Beispiel (im Buch: „Die Stimme der Delphine“, rororo, (1963)) jene „Zehn Gebote“, die Leó Szilárd 1939 schrieb, darunter:
Gebot 4: „Zerstöre nicht, was du nicht erschaffen kannst.“
Gebot 8: „Ehre die Kinder. Lausche andächtig ihren Worten und sprich zu Ihnen mit unendlicher Liebe.“
Ideen, Engagement und Energie von Szilard sind auch 61 Jahre nach seinem Tod für uns vorbildlich. Siehe hierzu den detaillierten Artikel:
Philipp Sonntag: Für uns von Arne Molfenter als akute Hilfe zum Überleben notiert: „Léo Szilárd -Der Mann hinter der Bombe“ / 8 S. auf: https://www.academia.edu/144088097/F%C3%BCr_uns_von_Arne_Molfenter_als_akute_Hilfe_zum_%C3%9Cberleben_notiert_L%C3%A9o_Szil%C3%A1rd_Der_M













