Am 10. November 2025 gab es im Deutschen Bundestag eine Anhörung. Es ging um das Wehrdienst-Modernisierungsgesetz (WDModG). Als Sachverständiger geladen war auch der Vorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbands, Herr Oberst André Wüstner – also ein aktiver Soldat mit den entsprechenden Zugängen und Erlaubnissen zu vertraulichen Vorgängen.
Der hat sich die Freiheit genommen, zum kommenden Personalbedarf, der sich aus den Zusagen an die NATO im Rahmen der Kapazitäten-Planung, die dem 3,5%/BIP-Beschluss der NATO von Juni 2025 zugrunde liegt, ergibt, eine „unorthoxe“ Auffassung zu vertreten. Die weicht von dem, was die offizielle Politik bislang als NATO-Beschlusslage der deutschen Öffentlichkeit „verkauft“, deutlich nach oben ab.
Die offiziöse Sprechweise aus dem Mund des Bundesministers für Verteidigung vom 20. September 2025 lautet: Die Bundeswehr solle bis 2032/2033 auf 260.000 aktive Soldatinnen und Soldaten aufwachsen. Der Verteidigungsumfang der Bundeswehr soll 460.000 Soldatinnen und Soldaten betragen (260.000 aktive Truppe, 200.000 Reservisten). Allerdings hatte Pistorius in seiner Rede zu den Haushaltsberatungen vor diese Zahlen ein „mindestens“ gesetzt.
Dem hält Oberst Wüstner nun entgegen, die „aus den NATO-Planungszielen abgeleitete personelle Zielgröße … für die aktive Truppe dürfte … oberhalb von 300.000 aktiven Soldatinnen und Soldaten liegen“.
Diese Feststellung verpackt er in eine Kritik am Verfahren: Die Pistorius-Zahl von 260.000 Aktiven in 2032/2033 sei „lediglich auf Basis einer grob geschätzten ersten Ableitung <festgesetzt worden> und ohne ein politisch gebilligtes neues Fähigkeitsprofil“
Zudem weist Wüstner darauf hin, dass der aus dem Aufwuchs an Soldaten sich ergebende zusätzlich Personalbedarf erst dann festgestellt sei, wenn man die erforderliche zusätzliche Zivilverwaltungskapazität im Umfang von 20% mit einberechne.
In dem Blog-Beitrag vom 14. Oktober wurde auf ein auffälliges Phänomen im politischen Systems Deutschlands hingewiesen: Das einer All-Parteien-Koalition des Desinteresses an dem Kriegsbild und der Kapazitätenplanung, welches dem 3,5%-Beschluss der NATO zugrunde liegt.
Oberst Wüstner hat das implizit bestätigt. Aus seiner Insider-Kenntnis heraus hat er etwas öffentlich gemacht, was die offiziöse Sprechweise zum zusätzlichen Personal-Bedarf in den Bereich der Wählertäuschung wenn nicht gar Abgeordneten-Täuschung verweist. Aber kann man Abgeordnete täuschen, wenn sie es nicht wissen wollen?














PFLICHT ZUR WEHR
Die Regierung, die so stark von Fehlern behaftet ist, will die Wehrpflicht einführen. Ist diese überhaupt notwendig oder nicht notwendig, vielleicht erliegt man wieder einem Fehler!?
2011 hat Deutschland die Wehrpflicht abgeschafft, weil gesellschaftlich nicht mehr notwendig, so die Begründung. Hat sich zwischenzeitlich die Gesellschaft so verändert, dass wieder eine Wehrpflicht notwendig ist, das glaube ich nicht, also. Statt Stabilität wird den Bürgern unsinniger Hick Hack unterbreitet. Damit lenkt man von den eigenen starken Problemen ab, diese werden nicht gelöst. Dafür schreit man nach der modernsten Armee in Europa, die bis unter die Zähne bewaffnet werden soll, so der Bundeskanzler. Ob Deutschland damit wieder weltmarktfähig wird?