• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Freitag, Dezember 5, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Ein Mann namens Schicklgruber – Ein Hitler-Buch im Taschenbuchformat

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
25. Juli 2025
Buchtitel "Steinbacher, Sybille. Hitler -Geschichte eines Diktators"

Es ist ein unglaubliches Buch, das ich vor kurzem bestellt hatte. Und als ich es in Händen hielt, verpackt wie ein Groschenroman, dachte ich, es wäre vielleicht ein Irrläufer. Aber der Titel: „Hitler- Geschichte eines Diktators“ stimmte mit meiner Bestellung überein. Und ich leiste nach wenigen Seiten der Lektüre gegenüber der Autorin, der angesehenen und anerkannten Historikerin Sybille Steinbacher, sofort Abbitte. Denn das Büchlein ist wirklich gut zu lesen, sehr verständlich, in oft kurzen Sätzen geschrieben.  Auf nur 128 Seiten versucht Frau Steinbacher das Phänomen Hitler zu erklären. Und sie schafft das Unvorstellbare. Ich würde das Buch jeder Schulklasse empfehlen, eine bessere Einführung in die Geschichte des Nationalsozialismus und wie es Hitler geschafft hat,  die Deutschen zu täuschen und zu überzeugen, dass sie ihm blind folgten, habe ich bisher nicht gelesen. Sybille Steinbachers Experiment, wenn es denn eines war, ist gelungen. Man braucht also keinen Wälzer, wenn man sich mit Hitler beschäftigt.

„Nicht viel, und Adolf Hitler hätte Schicklgruber geheißen“, beginnt die Autorin die Erzählung über den Aufstieg des Mannes, der später die Welt in die größte Katastrophe führen sollte. Schicklgruber,  „wie sein Vater Alois, der diesen Namen noch trug, als er schon 40 Jahre alt war.“ Die Namens-Erklärung folgt auf dem Fuße: Hitlers Großmutter hieß Maria Anna Schicklgruber, eine Magd aus einem Dorf im Waldviertel, einer niederösterreichischen Landschaft. Um es kurz zu machen: Aus Alois Schicklgruber wurde Alois Hitler, warum, das ist auch der Historikern nicht klar, ist aber auch egal. Der Alois erlernte das Schuhmacherhandwerk, war strebsam, schreibt Frau Steinbacher, wollte es zu etwas bringen und sei in die Finanzwache eingetreten, gemeint die Zollverwaltung der österreichischen Monarchie, er wurde Beamter und arbeitete im Grenzort Braunau am Inn als Zollamtsassistent. Es folgen Schilderungen des weiteres Lebens, über diverse Ehen, die Kindersterblichkeit, den jähzornigen Vater, der den Sohn oft geschlagen habe.

Einen Beruf erlernt er nicht

Der Vater stirbt früh 1903, Sohn Adolf absolviert noch die Volksschule mit guten Noten, hat aber Probleme mit der Realschule in Linz, wo er nur mäßige Leistungen vollbringt. Mit 16 bricht Adolf schließlich die Schule ab, die Mutter lässt ihn  gewähren, die Familie und Adolf leben von der guten Pension des toten Vaters. Und dem Sohn scheint es zu gefallen. „Gern promenierte der junge Hitler fein gekleidet durch Linz und besuchte abends die Oper.  Einen Beruf erlernte er nicht, die Zeit vertrieb er sich mit Malen, Zeichnen, Lesen.“ Man kann das faul nennen, was der Sohn Adolf so treibt als junger Mann, der gern bis zum Mittag geschlafen habe. Das geht gut, bis seine Mutter an Krebs erkrankt und stirbt. Hitler hält sich zu der Zeit schon einige Male in Wien auf, um an der Akademie der bildenden Künste zu studieren. Er scheitert aber bei der Aufnahmeprüfung. Nach dem Tod der Mutter lebt er vom mütterlichen Erbe und einer Waisenrente, Adolf wohnt zur Untermiete. Obwohl er die Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie erneut nicht schafft, nennt sich Adolf Hitler nunmehr Student, Schriftsteller und Kunstmaler. „Er träumte von einer Laufbahn als berühmter Künstler oder Baumeister“.

Was das alles zeigt über Hitler? Sybille Steinbacher folgert: „Selbstüberschätzung fiel ihm nicht schwer“. Seine Familie jedoch hält ihn für einen „Taugenichts“. Seine Misserfolge an der Kunstakademie verschweigt er. Wie später auch seine Partei. Über die Verhältnisse, aus denen er stammt, soll nichts öffentlich bekannt werden. In seinem Buch „Mein Kampf“, so Steinbacher, habe Hitler seine Lebensgeschichte beschönigt und verschleiert „und er tat viel dafür, dass sein Buch die einzige Quelle über seine Herkunft blieb.“  Anderes wie schriftliche Papiere über seine Herkunft, „Zeugnisse aus dem Waldviertel ließ er beschlagnahmen, vieles vernichten“.

Hitler erklären an Hand des Lebenslaufs? Seines Scheiterns auf fast allen Gebieten, auch der Erste Weltkrieg verschafft ihm ja nicht den Weg zum Aufstieg. Rechthaberisch sei er gewesen, beschreibt die Professorin eine von Hitlers Eigenheiten, er habe zu allem, was er beobachtet habe, eine feste Meinung entwickelt. Man kennt ihn ja aus seinen Reden, wie er geschrien hat. Heute würde man sich abwenden von einem solchen Politiker, damals liefen sie ihm nach, nicht nur die Männer aus der Arbeitswelt, auch die Frauen, die Wissenschaftler, die Vorstände großer Unternehmer, Hitler hatte enge Kontakte in die feinen Kreise der Stadt München.

Aufstieg zur Massenpartei

Wie das alles möglich ist? Politisch beginnt er mit dem Beitritt zur Deutschen Arbeiterpartei, aus der die NSDAP wird, es folgt Hitlers gescheiterter Putschversuch, er landet im Gefängnis, wird vorzeitig entlassen. Warum eigentlich? Weil die Justiz ihm damals schon gewogen ist? Die Wiederzulassung der NSDAP,  Ende der 20er Jahre der Aufstieg zur Massenpartei mit Millionen Mitgliedern, so rasant, dass Goebbels und Co. einen Aufnahmestopp verkünden.  Für Hitler, so die Analyse von Sybille Steinbrecher, sei die Partei “ Weltanschauungs- und Kampfgemeinschaft“ gewesen, die „Antwort auf die Herausforderung von Marxismus und Revolution“.

Hitlers Weg an die Macht entspringt keiner Revolution, es ist auch keine Machtergreifung, kein Staatsstreich, „die Macht wurde ihm buchstäblich übertragen und dies nicht aus Zufall: Es war gewollt.“ Wer es nicht glaubt, lese dazu Wolfgang Niess: „Schicksalsjahr 1925. Als Hindenburg Präsident wurde.“ Der greise Generalfeldmarschall wurde zum „Totengräber der ersten deutschen Demokratie“. Und Gründe für Hitlers Antisemitismus, den Völkermord an den Juden, den Holocaust? Hitlers Fanatismus sei eine Erklärung, aber nicht hinreichend, meint die Historikerin. „Ideologische, wirtschaftliche und politische Faktoren spielten ebenfalls eine zentrale Rolle.“ Millionen folgen ihm, verknüpfen Hoffnungen mit ihm, viele versprechen sich was von Hitlers Faschismus, von seinem Krieg, der sich früh abzeichnet, man denke an das üble Geschäft mit den Zwangsarbeitern, die ausgebeutet werden zum Nutzen der Konzerne, was in einigen Fällen deren späteren Reichtum begründeten hilft. Hitlers Erfolge als Folge seines Täuschens der Welt, weil anfänglich sowohl Warschau ihm glaubte, auch Paris, London, niemand wollte Krieg und übersah dabei Hitlers Willen zur Herrschaft über Europa, ja der Welt, selbst Stalin ging ihm auf den Leim. Tarnen als Politik, deshalb Appeasement?

Aus der Geschichte lernen? Für den Umgang mit der AfD? Eines zeigt Sybille Steinbacher deutlich: anbiedern an die Rechten, sie einhegen zu wollen, wie das damals die Konservativen mit Hitler versuchten, kooperieren, Zugeständnisse machen, das hat dem Zentrum nichts gebracht und die Nazis um Hitler und Goebbels haben es gnadenlos ausgenutzt. Man muss den Kampf gegen die Rechtsextremen schon führen, wie es einer der Verfassungsväter, der große Sozialdemokrat Carlo Schmid einst gesagt hatte: „Demokratie ist nur dort mehr als ein Produkt einer bloßen Zweckmäßigkeitsentscheidung, wo man den Mut hat, an sie als etwas für die Würde des Menschen Notwendiges zu glauben. Wenn man aber diesen Mut hat, dann muss man auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen.“

Sybille Steinbacher ist Inhaberin des Lehrstuhls zur Erforschung der Geschichte und Wirkung des Holocaust an der Goethe-Universität Frankfurt/Main und Direktorin des Fritz-Bauer-Instituts. Mit dem Namen von Fritz Bauer verbinden sich die Neubewertung des Attentats vom 20. Juli 1944 durch Oberst Graf von Stauffenberg, die Entführung und Verhaftung Adolf Eichmanns durch den israelischen Geheimdienst Mossad in Argentinien, die Auschwitz-Prozesse in Frankfurt sowie Ermittlungen gegen Beschuldigte aus der Berliner NS-Euthanasie-Zentrale. Bauer war derartig angefeindet in rechten Kreisen als Generalstaatsanwalt, dass er sagte: „Wenn ich mein Büro verlasse, betrete ich Feindesland.“

Sybille Steinbacher: Hitler. Geschichte eines Diktators. Verlag C.H. Beck. Wissen. München 2025. 128 Seiten. 12 Euro. ISBN 978 3 406 82948 2. 

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Vorherigen Post

Worum es geht? Hetze gegen Demokraten

Nächster Beitrag

Bap auf dem Hohentwiel-Festival. Eine klasse Rock-Bigband mit nostalgischer Note

Nächster Beitrag
Bap auf dem Hohentwiel-Festival. Eine klasse Rock-Bigband mit nostalgischer Note

Bap auf dem Hohentwiel-Festival. Eine klasse Rock-Bigband mit nostalgischer Note

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025
Konrad Adenauer

Adenauer: Eine neue Biografie zum 150. Geburtstag

3. Dezember 2025
Friedenstaube mit Clownsgesicht, mit Olivenzweig im Schnabel. AI generiert

Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt

2. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik