• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Freitag, Dezember 5, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Mullah-Regime im Iran: 19000 Inhaftierte, über 500 Tote – Mord und Folter als Instrumente der Politik

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
23. April 2023
Buchcover

Alltag im Iran. 2022/23. „Ihr letzter Anruf ging an ihre Mutter. Sie sei auf dem Weg nach Hause, sagte Ayda Rostami am Abend des 12. Dezember am Telefon. Ayda hatte gerade ihre Schicht im Krankenhaus beendet. Die 36jährige Ärztin arbeitete als Allgemeinmedizinerin in einem Teheraner Krankenhaus. Das war ihre reguläre Arbeit; doch mit den Protesten hatte sich Rostamis Leben geändert. ..Sie versorgte(nach der Arbeit, heimlich) Menschen, die bei den Protesten verletzt wurden und medizinische Hilfe brauchten. Denn in Kliniken gehen die Verletzten schon lange nicht mehr. Dort droht ihnen Verhaftung oder Schlimmeres… Also ging Rostami abends und nachts in die Häuser und Wohnungen dieser Menschen und behandelte sie“. So schildert Gilda Sahebi in ihrem bewegenden, ja aufrüttelnden Buch „Unser Schwert ist Liebe“ das Leben der Ärztin Ayda Rostami, deren Engagement für Menschen, die bei Protesten verletzt wurden, aufgedeckt oder die verpfiffen wurde von Freunden des Mullah-Regimes. Und die am 12. Dezember, dem Tag, als sie mit ihrer Mutter telefonierte, verschwand.

Tags darauf klingelte es an der Haustür der Familie. „Die Polizei stand da mit der Leiche von Ayda Rostami vor der Tür. Erst sagte die Polizei der Familie, sie habe einen Unfall gehabt. Kurz darauf änderte sich die Story: Sie sei von der Brücke gefallen. Danach berichteten die Staatsmedien: Sie sei erst von einem Mann angegriffen worden und dann von einer Brücke gefallen“. Der Grund all dieser erbärmlichen Korrekturen. „Ayda Rostamis Körper trug eindeutige Spuren von massiver Gewalt. Ihr Gesicht war zerschmettert, ihr Arm gebrochen, sie muss starke Schläge auf den Kopf erhalten haben“. Schreibt Gilda Sahebi. „Sie starb, weil sie Menschen behandelt hatte. Weil sie ihren Beruf als Ärztin ausgeübt hatte“. Gilda Sahebi hat ihr Buch „Für die Menschen im Iran geschrieben“, damit die Welt erfährt, mit welchem Regime man zusammenarbeitet. Die feministische Revolte im Iran, so der Untertitel des Werkes, wird sich so leicht nicht niederschlagen lassen, nicht mit Gewehren, nicht mit Fäusten und auch nicht mit Lügen der Regierenden, mit denen sie ihre Morde an ihren Landsfrauen und -männern verdecken will. 

Revolutionsgarden-Basis des Regimes

Alltag im Iran unter einer der schlimmsten Diktaturen auf der Welt, dem Mullah-Regime, das 1979 das nicht minder schlimme Regime des Schah abgelöst hatte. Ein Alltag, der bestimmt wird von den Helfern der Diktatoren, den sogenannten Revolutionsgarden, der Basis der Diktatur. Von Männern, die machen, was sie wollen, mit Frauen und Männern, mit Kindern. Sie verprügeln sie,  vergewaltigen sie, stecken sie in irgendeines der Gefängnisse, wo sie der Willkür der Wärter ausgesetzt sind, sie hängen sie auf oder an einen Laternenpfahl, als Warnung. Sie wollen die Protestbewegung, die längst das ganze Land erfasst hat, im Keim ersticken, aber die Frauen zeigen Mut und gehen weiter auf die Straße, ohne Kopftuch. Es ist längst eine Revolution geworden, die Frauen und Männer auf den Straßen wollen das Mullah-Regime weghaben. Sie wollen Freiheit für sich, für das Land.

Alles begann mit dem Tod von Jina Mahsa Amini am 16. September letzten Jahres. Das Regime aber, das für den Tod von Amini verantwortlich ist,  will sie das Volk, die Welt belügen, es so darstellen, als wenn Jina Amini eines natürlichen Todes gestorben sei, als wenn sie nicht ermordet worden sei im Gefängnis. Auf der Webseite der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA ließen die Mullahs ein Video veröffentlichen mit einem Text, in dem es hieß, Amini habe ein „Herzproblem“ gehabt. Es habe mit ihr „keine physische Begegnung“ gegeben. Dann folgen Hinweise, es seien „anti-iranische Medien und amerikanische Beamte“, die behaupteten, dass Jina Amini „durch Schläge“ getötet worden sei. Und sie betonen dazu, dass in den USA jedes Jahr „Hunderte von Menschen in Amerika durch Schläge sterben.“

Ausreden und Lügen

Sahebi beschreibt den Umgang des Regime mit den eigenhändig vorgenommenen Morden, die Ausreden, die Lügen, die draußen im Volk keiner glaube. Medizinerinnen und Mediziner müssten diese Narrative bestätigen. Viele von ihnen weigerten sich. So habe ein hoher medizinischer Vertreter, Dr. Hossein Karampour, nach dem Tod von Jini Amini einen Brief an den Präsidenten des Iranischen Medizinischen Rates geschrieben und sich darin auf Fotos der jungen Kurdin, im Koma liegend,  bezogen. Aus einem Ohr dringe Blut. Diese Symptome „passen nicht zu den Gründen, den manche Behörden als Todesursache angeben, es sei ein Herzinfarkt gewesen.“ Das Bild der Sterbenden habe eindeutig Symptome gezeigt, „die mit einer Kopfverletzung und daraus resultierenden Blutungen assoziiert sind.“ Er forderte den Präsidenten auf, „mutig und ehrlich zu handeln, um die Wahrheit zu enthüllen“. Das Regime aber bleibt bei seiner Lüge.

Als wir von ein paar Jahren eine Rundreise durch den Iran machten, sahen und erlebten wir Ansätze eines freieren Lebens, begegneten uns täglich junge Frauen, die ihr buntes Kopftuch als eine Art Schmuck trugen und dabei ihre Haarpracht zeigten. Sie waren geschminkt und sprachen uns an, damit wir Fotos machten. Sie erkannten uns schnell als Deutsche und baten uns, wieder zu kommen. Es waren Augenblicke, die Freude machten. Aber Kenner des Landes, die in Teheran wohnten, wiesen daraufhin, man solle sich nicht täuschen. Die Mullahs würden das alles sehr genau beobachten und irgendwann zuschlagen. Und als wir nach den Revolutionsgarden fragten, wurde uns erklärt, die seien weiterhin da, nur nicht zu sehen. Man solle sich in Acht nehmen. Wie Recht sie hatten. Leider!

Europa verrät seine Werte

Gilda Sahebi klagt in ihrem Buch Europa an, auch Deutschland, die eigenen Werte zu verraten, indem es Geschäfte mit dem Terrorregime mache. „Europäische Werte sind es, einem iranischen Regime, das die eigenen Kinder tötet, die Jugend des Landes verfolgt, verhaftet und misshandelt, Menschen auf den Straßen erschießt und sie in Schauprozessen aburteilt und erhängt- kurz: dass massivste Menschenrechtsverletzungen begeht, zuzuschauen. Nichts zu tun. Ein paar Sanktiönchen zu beschließen, von denen die Politikerinnen und Politiker selbst zugeben, dass sie nichts bewirken. Wer nichts tut, stellt sich auf die Seite der Angreifer.“

Am Ende des Buchs veröffentlicht Gilda Sahebi eine Liste der Todesopfer. Sie beginnt mit „Jina Mahsa Amini(22), + 16.9.22, Teheran, in Haft gestorben. Und die Liste schließt mit der Nummer „489 Afshin Shahamat + unbekannt, Teheran. Todesursache ungeklärt.“ Dazwischen sind die anderen Opfer: erschossen, erschlagen, Folter, körperliche Misshandlung, hingerichtet, mutmaßlicher Mord als Suizid kaschiert. „Diese Liste ist, das kann ich wohl sicher sagen, nicht vollständig“. Schreibt Gilda Sahebi. Das Buch ist eine Demaskierung der Islamischen Republik. Niemand wird mehr sagen können, er habe nichts gewusst. „Angesichts der Brutalität des Regimes und der entfesselten Gewalt lässt sich die Appeasement-Politik der EU und der deutschen Bundesregierung gegenüber der Weltöffentlichkeit immer schwerer legitimieren“. Kritisiert Gilda Sahebi. Ein tolles Buch. 

Gilda Sahebi: Unser Schwert ist die Liebe. S. Fischer-Verlag. Frankfurt/Main. 2023. 256 Seiten. 24 Euro. ISBN 978-3-10-397551-2.

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Vorherigen Post

Europa: Anhängsel oder Partner der USA?

Nächster Beitrag

Wenig Hoffnung für Berlin

Nächster Beitrag
alte Schuhe

Wenig Hoffnung für Berlin

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025
Konrad Adenauer

Adenauer: Eine neue Biografie zum 150. Geburtstag

3. Dezember 2025
Friedenstaube mit Clownsgesicht, mit Olivenzweig im Schnabel. AI generiert

Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt

2. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik