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Polen – Partner oder Störenfried in Europa?

Hans-Christian Hoffmann Von Hans-Christian Hoffmann
26. Februar 2023
Europa-Karte

Die PIS-Regierung stellt die überwiegende Mehrheit der EU Mitglieder immer wieder in der Zusammenarbeit vor grundsätzliche Probleme. Hat dies ursächlich nur mit den Positionen dieser Regierungspartei zu tun, die bei einem Regierungswechsel wahrscheinlich nicht mehr relevant wären? Bei der Klärung dieser Frage hilft ein Blick in die Geschichte Polens und Deutschlands:

Seit dem schrittweisen Verlust seiner Staatlichkeit durch die drei Teilungen in den Jahren 1772,1793 und 1795 bis zur Neugründung 1918 haben die Polen überwiegend Desinteresse durch ihre Nachbarn erfahren. Die schlesischen Industriegebiete im Bergbau  und das Ruhrgebiet haben im 19.Jahrhundert von dem großen Reservoir an Arbeitswilligen aus Polen profitiert. Auch Gr0ßbritannien und die USA hatten in dieser Phase eine erhebliche Zuwanderung aus dem gedemütigten Volk ohne eigenen Staat zu verzeichnen. Als „Menschenmaterial“ für die aufstrebenden Industriestaaten waren die Polen hochwillkommen. Gespeist wurde die Ablehnung alles Polnischen in Deutschland  durch die Vertreibung aus den Ostgebieten  nach dem 2. Weltkrieg. Geändert und verbessert hat sich diese Sichtweise in der alten Bundesrepublik erst mit den Ostverträgen zu Beginn der siebziger Jahre und nach der Unterdrückung der Freiheitsbestrebungen in Polen im Dezember 1981 durch die Jaruzelski Regierung und die aufkommende Bewunderung für den zähen Widerstand der Solidarnosc Gewerkschaft. Die innenpolitische Entwicklung seit der erneuten Regierungsübernahme durch die PIS hat jedoch zu nachhaltigen Irritationen in den Spitzen der EU geführt. Verbunden mit einer feindseligen Haltung gegenüber Deutschland ist eine Situation entstanden, die eine völlige Neuorientierung gegenüber Polen denkbar werden lässt.

Die Geschichte Polens begann ziemlich genau im Jahr 963 mit der Herrschaft Herzogs Miesko, Mit seiner freiwilligen Aufnahme des Herzogtums und damit aller Einwohner in das Christentum wurde ein entscheidender Schritt für die Entwicklung Polens getan, der bis heute seine Wirkung hat. Vollendet wurde die untrennbare Zuwendung durch die 991 vollzogene Schenkung des Staates an den Apostolischen Stuhl. Damit verbunden war der direkte Schutz des Papstes für alle Zukunft. Es folgten Jahrhunderte einer mehr oder weniger gewaltsamen Ausdehnung des Staatsgebietes in Richtung Norden, Osten, Süden und Westen. Mit diesen Kriegen wechselte stets die Größe Polens. Das eigentliche Großpolnische Machtzentrum wurde mit der Realunion zwischen dem Königreich Polen und dem Großherzogtum Litauen 1386 zu einer Realunion gebildet, die 1569 zu einer Personalunion, also einem gemeinsamen Staat, umgestaltet wurde.Polen stieg damit zu einer europäischen Großmacht auf. Kriege mit den anderen Großmächten Schweden und Russland prägten das siebzehnte und achtzehnte Jahrhundert bis zur endgültigen Aufteilung Polens zwischen Russland, Österreich-Ungarn und Preußen. Man kann heute sagen, Polen hat sich in seiner Sehnsucht nach staatlicher Größe ohne die stabilisierende Kraft einer einheitlichen Ethnie überdehnt und schließlich verzehrt.

Mit der Neugründung des Staates im Oktober 1918, Wochen vor dem Ende des ersten Weltkriegs, begann eine Serie von kriegerischen Auseinandersetzungen mit nahezu allen Nachbarstaaten, mit dem Ziel der Wiederherstellung des alten Herrschaftsgebietes ohne Rücksicht auf die ethnische polnische Ausdehnung. Die sogenannte von den Alliierten für die Staatsgründung zu Grunde gelegte Curzon-Linie, Gebiete mit überwiegend polnischer Bevölkerung, wurde nicht hingenommen. Von der ebenfalls gerade gegründeten Volksrepublik Ukraine und Sowjetrussland wurden große Gebiete erobert, die vor 1772 zu Polen-Litauen gehört hatten. Durch tausend Jahre polnischer Geschichte hat sich immer der Grundsatz „einmal Polen, immer Polen“ gezogen.

Bestimmend für diese Politik des „Großpolen“ war Josef Pilsudski, der zwar das nach der neuen  Verfassung schwache Amt des Staatspräsidenten immer verschmähte, aber trotzdem bis zu seinem Tod 1935 der mächtigste und die Richtung von Regierungsentscheidungen bestimmende Mann war.

Diese Staatstheorie und politische Praxis im heutigen von der PIS regierten Polen hat sich ganz offensichtlich Kaczynski zu eigen gemacht. Die mit dem Potsdamer Abkommen von 1945 zur vorläufigen Verwaltung und 1991 mit dem vier plus 2 Abkommen endgültig Polen zugesprochenen Ostgebiete Deutschlands sind nach der Lesart der polnischen Regierung „wiedergewonnene Gebiete“ und keine Kriegsentschädigung. Daraus wird mit zunehmender Lautstärke die bizarre Forderung nach Reparationen von mehr als 300 Milliarden Euro abgeleitet. Maßlosigkeit in ihren Forderungen gegenüber Deutschland und der ganzen EU bei gleichzeitiger Ablehnung der Werte der Gemeinschaft prägen derzeitig die polnische Politik. Pilsudski war ein Verächter des demokratischen Regierungsprinzips. Die von ihm und seinen Nachfolgern bis 1939 geprägte Regierung zeigte deutlich faschistische Elemente. PIS Chef Kaczynski sieht ganz offensichtlich in der Person und dem Gesellschaftsverständnis von Pilsudski das große Vorbild, was er nicht einmal leugnet. Für die jetzige polnische Regierung ist die EU ein Geldautomat, der mit dem Code „Wiedergutmachung der Unbilden der Geschichte“ bedient werden kann. In Kreisen der PIS und der Nationalisten ist immer noch verbreitet, Europa schulde seit dem Sieg in der  Schlacht vom Kahlenberg 1683 vor Wien, die mit entscheidender Hilfe von König Johann III Sobieski die Türken vertrieb, dauernde Gegenleistungen. Dass der türkische Kaffee damit nur Option blieb, soll auch in Zukunft Milliarden wert sein. Die die EU prägenden Grundwerte lehnen Kaczynski und die Mitglieder der PIS mehrheitlich ab. Viel zu lange haben die Spitzen der EU und die anderen Mitgliedsländer dies hingenommen. Gemeinsam  mit dem Bruder im Geiste,  Orban aus Ungarn, versucht die polnische Regierung die EU grundlegend zu verändern. Dem muss endlich Einhalt geboten werden.

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