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Home Politik

Raubkunst und Provenienzforschung: Es ist und bleibt ein Trauerspiel

Jürgen Brautmeier Von Jürgen Brautmeier
23. März 2025
Beiepiel für Raubkunst, hier ein Gemälde aus der 1938 von den Nazis beschlagnahmten Sammlung Louis Rothschild,, Wien. Das Bild wurde 1999 restituiert,

Die Süddeutsche Zeitung hat vor kurzem versucht, eine Debatte über die angeblichen Versäumnisse der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen bei der Aufklärung der Herkunft von Kunstwerken loszutreten, die Raubkunst sein könnten. Nach einer kurzen öffentlichen Aufmerksamkeit für den Vorgang und den fast reflexartigen Beschwichtigungsversuchen der Politik ist das Thema aber genauso schnell wieder in der Versenkung verschwunden, wie es aufgetaucht war. Das ist bedauerlich und hat für mich erneut ein Schlaglicht auf die mangelnde Bereitschaft und Entschlossenheit der Verantwortlichen in der Kulturpolitik geworfen, grundsätzlich anzuerkennen, dass es sich hier um eine noch immer unbefriedigend gelöste Aufgabe handelt. Und auch die vor der Bundestagswahl steckengebliebene Reform der Beratenden Kommission NS-Raubgut ist ein Beleg für den zögerlichen Umgang mit dieser dunklen Facette der Entrechtlichung insbesondere der jüdischen Bevölkerung in der NS-Zeit. Es ist und bleibt ein Trauerspiel.

Nicht nur Museen, sondern auch private Sammler haben in der Vergangenheit oftmals Bilder erworben, deren Provenienz bis heute ungeklärt ist. Ein Beispiel für eine in der NS-Zeit zu Unrecht enteignete Sammlung ist die von Emil Herz, des ehemaligen Verlagsleiters des Ullstein- und des Propyläen-Verlags. Dessen Sammlung umfasste Bilder und Skulpturen, die 1942 öffentlich versteigert wurden. Er war als Jude vor den Nazis geflohen und lebte seit 1940 in den USA. Nach dem zweiten Weltkrieg versuchte er, seine Restitutionsansprüche in Deutschland gerichtlich durchzusetzen. Dieses Verfahren endete mit einer Abfindung in Höhe von 120.000 DM.

Ein Blick in die Lost Art-Datenbank zeigt, dass damit das ihm angetane Unrecht beziehungsweise die Enteignung seines Besitzes nicht annähernd wiedergutgemacht wurde. Der übergroße Teil seiner Sammlung ist heute immer noch verschollen. 39 Suchmeldungen zu Werken aus seinem ehemaligen Besitz, zu denen nur die lapidare Bemerkung „Beschlagnahme in Berlin durch die Gestapo“ angefügt ist, lassen vermuten, dass die heutigen Besitzer sich entweder nicht bewusst sind, woher ihre Gemälde, Drucke, Zeichnungen und Skulpturen stammen, – oder es nicht wissen wollen. Emil Herz besaß unter anderem Werke von Utrillo, Liebermann, de Vlaminck, Corinth, Kokoschka, Slevogt, Pechstein, Pieter Bruegel, Renoir oder Degas, die bisher nicht wieder aufgetaucht sind.

Mehr als 80 Jahre danach: Das Beispiel der Sammlung von Emil Herz ist nur eines von vielen, aber es verdeutlicht, dass die Debatte über die Restituierungspraxis einzelner Museen oder auch der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen nur ein Teilaspekt der überfälligen Neuausrichtung der Provenienzforschung sein kann. Die wegen der vorgezogenen Bundestagswahl nicht weitergekommene Reform sollte endlich umgesetzt werden. Sie gehört ganz oben auf die Agenda der Kulturpolitik der neuen Bundesregierung.

Bildquelle: Von David Teniers der Jüngere – GalleriX, Gemeinfrei, via Wikipedia

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Comments 1

  1. JAW says:
    8 Monaten ago

    In München ist man vorsichtig geworden, weil es auch z.B. bei Herrn Cornelius Gurlitt eine vorschnelle (Vor-)Verurteilung gab. Bei der Sammlung Bührle in Zürich gab es ebenso „moralische“ Bedenken, selbst bei Käufen nach 1946.

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