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Terror, Leid und Staatsversagen – Das Buch „Feuer“ des Israelis Ron Leshem  zum 7. Oktober:

Norbert Bicher Von Norbert Bicher
6. Oktober 2024
Titelbild von Ron Leshem "Feuer. Israel und der 7. Oktober"

Der 7. Oktober 2023 hat Israel erschüttert. Das Land war traumatisiert von der teuflischen Brutalität, mit der die Hamas-Terroristen wahllos mordeten, vergewaltigten, entführten. Wie verstört die Israelis waren, beschreibt Ron Leshem eindrucksvoll in seinem Buch „Feuer – Israel und der 7. Oktober“. Der Journalist und Ex-Geheimdienstoffizier erspart seinen Lesern keine Grausamkeit, mit der die Hamas fast 1100 Israelis und 71 Ausländer umbrachte. Seine Tante Orit, eine Friedensaktivistin, wurde von den Terroristen im Kibbuz Be’eri erschossen, ein Cousin nach Gaza entführt und dort nach 100 Tagen Geiselhaft ermordet.

Leshem spiegelt allerdings auch das Unheil, das seine palästinensische Freundin im Gaza erleidet, weil sie mit ihrer Familie immer wieder vor den Angriffen der Israelis flüchten muss und so auch Opfer des menschenverachtenden Kampfs um die Oberhoheit im Gaza wird.  Aus jeder Zeile spricht das Mitgefühl, das Leshem für die Menschen empfindet und die Wut auf die Barbarei der Täter.

Die Chronik des Massakers, die der Autor auf mehr als 40 Seiten in all ihren verbrecherischen und menschenverachtenden Details beschreibt, ist für die Leser eine emotionale Herausforderung. Die Täter haben sie in Videoclips veröffentlicht, um sie zu einem Brandbeschleuniger des Hasses in die ganze Welt zu senden.

 

Die Exzesse sind indes nur die Folie, auf der der Autor ein Sittengemälde der israelischen Gesellschaft und eine Geschichte der seit Jahrzehnten verpassten Chancen zum Ausgleich zwischen Palästinensern und Israelis zeichnet. In einer Dichte und Intensität, die einem beim Lesen oft den Atem stocken lässt.

Wut auf die Täter, aber genauso Zorn auf die israelischen Geheimdienste, auf das Militär und auf die Regierung Netanjahu, die die Warnungen vor dem geplanten Massaker der Hamas alle nicht hören wollten. Detailliert beschreibt Leshem die Beobachtungen und Indizien, die eine kleine Spezial-Gruppe der israelischen Armee aus Überwachungskameras und Abhöraktionen an der Grenze zum Gaza sammelte und einen generalstabsmäßig geplanten Angriff voraussah. Monatelang hatte die Hamas das Massaker vorbereitet, die Tunnelsysteme bis an die Grenze zu Israel ausgebaut, hatten ein Kibbuz aufgebaut, in dem sie ihre Morde und Entführungen trainierten.

Netanjahu wollte davon nichts wissen, weil für ihn die Hamas im Gaza ein willkommener Gegenspieler zur Fatah war. Deshalb, so beschreibt Leshem, erzählten die Geheimdienste dem Regierungschef, was er hören wollte. Und waren erleichtert, dass sich der genau über diese Desinformationen freute. Denn, so schreibt der Autor, Netanjahu habe in dem Hamas-Chef Jahia Sinwar einen Partner gegen die Palästinenser im Westjordanland gesehen .

Netanjahu! Hunderttausende gehen gegen ihn und seine stramm rechts gerichtete Regierung seit Jahren auf die Straße. Wie kann es sein, dass er dennoch eine so große Anhängerschaft hat? Leshem geht weit in die Geschichte zurück, schildert, dass sich große Teile der Bevölkerung, orientalische und südeuropäische Juden, von den Gründervätern des Staates, den Aschkenasim, Juden aus Deutschland, Nordeuropa und Russland, zu recht unterdrückt fühlten. Sie verschafften dem rechten Likud-Block unter Menachim Begin 1978 erstmals eine Mehrheit gegenüber der bisher dominierenden Arbeitspartei der europäischen Juden. „Drei Generationen sind ins Land gegangen“, schreibt Leshem, „doch den Enkeln der askenasischen Staatsväter haftet das Kainsmal der Sünde der Gründergeneration weiter an, was letztlich die gesamte Linke für Israelis mit orientalischer Herkunft unwählbar macht.“

Der erfolgreiche Buchautor, der heute in den USA lebt, zeichnet das Bild einer tiefgespaltenen Gesellschaft, in der Ultraorthodoxe und rechtsextreme Nationalisten und Siedler immer mehr an Einfluss gewonnen haben. In diesem Teil der israelischen Gesellschaft ist Leshem zufolge nichts mehr von der Mahnung übrig geblieben, die Amos Oz, „einer der bedeutendsten israelischen Schriftsteller“, seinem Volk nach der Besetzung Palästinas im Sieben-Tage-Krieg 1967 im Umgang mit den palästinensischen Nachbarn mit auf den Weg gab. „Wir sind nicht auf die Welt gekommen“, zitiert Leshem Oz, „auf die Welt gekommen, um uns als Herrenvolk aufzuführen. Vielmehr, um ein ‚freies Volk zu sein‘, wir werden diesen Wunsch in unserem Herzen tragen, solange wir unsere Menschlichkeit nicht verloren haben.“

„Feuer“ ist ein Buch, in dem Leshem, der als Schriftsteller in Israel höchste Auflagen und Auszeichnungen erreichte, auf 320 Seiten wie im Brennglas die Geschichte Israels und des Nahen Ostens nachzeichnet. Unverzichtbar für jeden, der verstehen will, wie die Spirale der Gewalt und des Hasses von Jahrzehnt zu Jahrzehnt angestiegen ist und heute kaum noch lösbar scheint.

Ron Leshem, Feuer. Israel und der 7. Oktober. Rowohlt Verlag Berlin. 2024. 320 Seiten. 25 Euro.

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