Im Juli dieses Jahres haben wir die Arbeitslosigkeit von 3 Millionen nicht ganz erreicht. Was hier von der Bundesanstalt für Arbeit als Erfolg hinaus posaunt wird, das ist in der Tat ein Tiefstand der wirtschaftlichen Entwicklung. Und es wird in den nächsten Monaten noch schwieriger an der Front der Beschäftigung.
Suche nach offenen Stellen
3 Millionen Menschen sind ohne Arbeit, ohne Verdienst und ohne feste Einstellung. Einen Job über kurz oder lang zu erhalten, das wird in der nächsten Zeit außerordentlich schwierig. Nicht alle Menschen sind in diesen Zahlen enthalten. Die Zahl der Pleiten nimmt zu. Das Angebot von Stellen verringert sich.
Natürlich gibt es Stellen für qualifizierte Arbeitnehmer – von Leuten aus dem elektronischen Bereich oder aus der Rüstungsindustrie. Allerdings müssen hierfür große Qualitätskriterien erfüllt werden, um zum Teil auch recht gute Einkommen zu erzielen. Allerdings werden die großen DAX-Firmen in diesem Jahr rund 30.000 Stellen streichen: Bayer, Continental und Infineon sind vorneweg beim Job-Abbau.
Auch Putzen ist sehr wichtig!
Vielfach gibt es jedoch viele Positionen, die im Bereich von Verkäufern und Verkäuferinnen in der Bäcker- und Konditorbranche, in dem Fleisch- und Wurstbereich und in anderen Sektoren zu finden sind. Ebenso verlangen immer mehr private Haushalte sowie Läden, Kliniken und Firmen Frauen und Männer, die den Arbeitsplatz in Ordnung, sauber und operativ nutzbar halten. Das sind nicht hoch bezahlte Jobs, sondern vielfach im Bereich von 15 bis 20 Euro pro Stunde, zeitlich unterschiedliche Berufe – entweder morgens früh oder auch abends spät. Die Zeit für viele Tätigkeiten ist wesentlich schwieriger geworden. Männer und Frauen müssen sich auch selbst um eine berufliche Tätigkeit bemühen.
Viele offene Stellen!
In den meisten Krankenhäusern und Altersheimen fehlen viele tausend Pflegerinnen und Pfleger. Natürlich ist hier die Pflege rund um die Uhr gefordert – also nicht nur Arbeit am Tag, sondern auch später oder bei Nacht. Ebenso haben die Kitas großen Bedarf, denn die meisten tun sich schwer, die Zeiten für die Kinder ab morgens 7 Uhr bis spät abends um 19 Uhr zu bestreiten. Bislang haben viele Cafés, Kneipen und Läden zwei- oder gar dreitätige Ruhepausen, weil sie kein Personal finden. Ebenso sind die Kitas teilweise nur wenige Stunden geöffnet und damit nicht so sehr auf die berufstätigen Eltern ausgerichtet.
Durststrecke wird länger!
Wir müssen auf jeden Fall viel intensiver dem Beruf nachgehen und vor allem auch mit wechselnden Zeiten. Das Angebot wird mehr und mehr in der nächsten Zeit wechseln. Die Arbeitgeber sind längst herausgefordert, ihren Arbeitnehmern möglichst andere Berufe im Betrieb zu vermitteln, sie auch für andere Bereiche auszubilden oder sie rechtzeitig für andere Qualifikationen in anderen Firmen – möglichst mit dem Arbeitsamt – zu fördern. Die Erholung der deutschen Wirtschaft wird noch länger dauern als es in der Bundesregierung oder anderswo erwartet wird. Die Marke von 3 Millionen Arbeitslosen sollte uns allen Mahnung sein, denn der Abwärtstrend ist damit noch nicht am Ende.
Die krisengeplagte deutsche Industrie hat vielfach geringere Aufträge und ist nicht vollbeschäftigt. Die Zahl der Arbeitnehmer ist noch bei rund 42 Millionen geblieben, könnte im kommenden Winter darunter sinken. Im Baugewerbe sowie in der Land- und Forstwirtschaft gibt es derzeit schon um 1 % weniger Stellen. Die Stärke der Exportwirtschaft, die in den vergangenen Jahren unsere Wirtschaft weitgehend stabilisiert hat, wird sich in der Zukunft verringern: Die verrückte Zollpolitik der USA , die Antworten anderer Länder – wie etwa von China – und Veränderungen der „terms of trade“ werden die Exportlastigkeit der deutschen Wirtschaft nur schwer ertragen.













