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Home Politik

Das verquere Konzept für den Einsatz der „Hessen“ im Roten Meer

Jochen Luhmann Von Jochen Luhmann
30. April 2024
Fregatte Hessen

1.     Dürftige Einsatzbilanz der „Hessen“ wegen mangelnder Schutz-Nachfrage

Am 20. April 2024 wurde der Einsatz der Fregatte „Hessen“ im Roten Meer beendet. Das war im Mandat nicht so vorgesehen, wurde von der Marine-Führung aber vorher so kommuniziert – es scheint sich nicht um eine vorzeitige Rückholung zu handeln. Doch ein Ersatz durch ein ähnlich befähigtes Schiff aus einem anderen Mitgliedstaat der EU, der sich an der EU-Operation Aspides beteiligt, ist nicht vorgesehen. Es kommt also zu einer Minderung der Schutzkapazität. Was sagt uns das?

Die vom Verteidigungsministerium (BMVg) vorgelegte Einsatzbilanz des Schiffes schaut dürftig aus. Das bietet vermutlich eine Erklärung. In rd. 50 Tagen Einsatz im Roten Meer, vor allem im Bab al-Mandab, wurden lediglich 27 Handelsschiffe „begleitet“. Die fahren in Konvois. Über den Daumen gepeilt hat die „Hessen“ somit pro Woche lediglich etwa einen Konvoi begleitet – das klingt nach einer sehr beschränkten Nachfrage nach Schutz seitens der Reedereien. Wenn das so ist, so war es klug bzw. bedarfsgerecht, die „Hessen“ abzuziehen – und es braucht dann auch keinen Ersatz innerhalb der EU-Operation Aspides.

Das alles klingt nach einer Art von „Lebenslüge“, die ins Mandat der EU-Mission, eingebaut worden ist – vgl. die „philologische“ Kritik der Begründung des Mandats hier. Es gehe um die Freiheit der Seewege, um den Schutz der Handelsschifffahrt, wird gesagt – aber die, insbesondere deutsche Reedereien, will ihn offenkundig großenteils nicht. Insbesondere die Containertransporte von China aus nehmen längst und problemlos den Weg um das Kap der Guten Hoffnung herum, ersparen sich die konfliktbedingt sehr hohen Versicherungskosten einer (geschützten) Passage durch den Bab al-Mandab sowie die Kanalgebühren am Ausgang des Roten Meeres.

2.     Die verdeckende Kosten-Kalkulation des deutschen Militärs

Mit vollmundigen Behauptungen will man die Bürger Paradoxes glauben machen: Schutz werde gewährt, Sicherheit und Freiheit <werden> verteidigt“. Man könnte weniger hochstapeln. Schutz ist nur gewährleistet bei ständiger Präsenz, denn die Houthis können jederzeit feuern. Schon das macht das Houthi-Droh-Portefeuille dem Abwehr-Dispositiv der EU um Längen überlegen.

Hinzu kommt die Asymmetrie der Kosten der eingesetzten Waffen für Angriff und Verteidigung. Im Roten Meer wird auf „Garagenwaffen“, mit Kosten in der Größenordnung von 2.000 bis 20.000 € pro Stück, mit Abwehrwaffen reagiert, die um etwa den Faktor 100 bis 1.000 teurer sind. Wie soll das vom Westen durchhaltbar sein? Das ist eine legitime Frage.

Doch zu der hochgradig asymmetrischen Kostenrelation spielt der deutsche Verteidigungsminister mit der Öffentlichkeit eher ein Kinderspiel. Modell ist das aus dem Kindergarten vertraute Spiel „Meine Augen sind verschwunden“. Gefragt nach den Kosten des Einsatzes, sprich vor allem des Waffeneinsatzes gegen die Billig-Geschosse der Houthis, sagt er nicht „Simsalabim“ sondern „Kameralistik“ – und schon kosten die teuren Abwehrraketen nichts, denn, so die Begründung für Erwachsene, z.B. die Mitglieder des Deutschen Bundestages,

„Ausgaben für die Nachbeschaffung von Munition sind in den einsatzbedingten Zusatzausgaben nicht enthalten, da Munition nicht spezifisch für einen Einsatz beschafft wird. Es gehört vielmehr zu den Grundaufgaben von Streitkräften, ausreichend Munition zu beschaffen und zu bevorraten, um jederzeit ihren Auftrag, auch im Rahmen internationaler Einsätze, erfüllen zu können.“

3.     Die Asymmetrie der Kosten von Angriff und Schutz macht Schutz auf Dauer irreal

Amerika, Du hast es besser. Da wird in Klartext gerechnet. Da wird berichtet, dass das Pentagon sich um diese Asymmetrie der Kosten erhebliche Sorgen mache, da geht man damit auch an die Öffentlichkeit. Die numerisch bestimmte Relation ist demnach wie folgt.

  1. Die Ein-Weg Drohnen der Houthis kosten pro Stück etwa 2.000 $, die größere und mehrfach verwendbare Drone „Shahed-136“ etwa 20.000 $.
  2. Abgewehrt werden diese Flugkörper mit Waffen an Bord von Zerstörern. Deren Waffen auf kurze Entfernung sind noch relativ günstig, die aber werden nur als Waffen zweiter oder dritter Linie eingesetzt, im Extremfall des Versagens weiterreichender Waffen. Die weitreichenden, die sog. Standard Missile (SM), die auch die „Hessen“ einsetzt, kosten in der neuesten Variante, also in der Wiederbeschaffung, 2,2 Mio. $ pro Stück, das Projektil des nächsten Systems mit kürzerer Reichweite immer noch 1,8 Mio. $.

4.     Sich als Ziel präsentieren: Keine kluge Taktik

Das bedeutet: Wenn Kriegsschiffe der angelsächsischen Länder oder der EU in der Operation Aspides sich als Ziel in den Eingang des Roten Meeres aufstellen, dann ist es allein in der Hand der Houthis mit ihrer Angriffsplanung zu entscheiden, wieviele Millionen $ oder € diese westlichen Staaten pro Tag im Wortsinne „verpulvern“ müssen. Die festen Kosten, für das aufwändige Stehen im Roten Meer, insbesondere im Sommer unter erschöpfenden Temperaturbedingungen an Bord, kommt als Kleinkram noch hinzu.

Dieses Gefechtsfeld wurde von den Houthis angeboten. Der Westen hat ohne viel Nachdenken entschieden, dieses Angebot zu nehmen. Das war eine spontane Wahl, nach dem Modus, über das Stöckchen zu springen, welches hingehalten wurde.

Ich zweifle, dass diese Wahl erfolgversprechend sein kann. Dann kann man gleich mit den Houthis verhandeln und ihnen den Gegenwert der Munition, deren Verschleuderung die westlichen Marinen mit dieser Aufstellung in die Hand des Gegners, der Houthis, gelegt haben, als Scheck überreichen, als Pfand, dass sie ein Jahr lang die Attacken einstellen.

Bildquelle: Wikipedia, C.Kellner, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

 

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