• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Montag, Dezember 15, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Hungersnöte nehmen zu – Versprechen machen nicht satt

Petra Kappe Von Petra Kappe
12. Juli 2021
Hungernde Kinder

Im Kampf gegen den Hunger macht die internationale Gemeinschaft immer neue Versprechungen. Nennenswerte Erfolge bleiben aus. Im Gegenteil: in Zeiten der Krise wächst die Zahl der Hungernden dramatisch. Jede Minute verhungern der Hilfsorganisation Oxfam zufolge elf Menschen. Kriege, Klimawandel und nun auch Corona seien die Ursachen. Strenggenommen sind es auch anhaltende Gleichgültigkeit und Profitgier des satten Nordens.

Selten sind sich die Länder der Erde so einig wie bei den großen Versprechungen für eine bessere Welt. Im Jahr 2000 verkündeten sie mit hehrem Pathos die Millennium-Entwicklungsziele, 2015 dann die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals/SDG), allesamt einstimmig feierlich in New York verabschiedet, allesamt richtig und notwendig für mehr globale Gerechtigkeit, und dennoch weiter denn je von der Erfüllung entfernt.

Weltweit leben 155 Millionen Menschen in extremer Nahrungsmittelunsicherheit. Das sind 20 Millionen mehr als im Jahr zuvor und fast doppelt so viele wie die gesamte Bevölkerung Deutschlands. Mehr als eine halbe Million Menschen sind von akuten Hungersnöten betroffen. Seit Beginn der Corona-Pandemie habe sich die Zahl auf 520.000 versechsfacht, berichtet Oxfam und warnt vor einer dramatischen Zunahme von Hungersnöten in der Welt.

Demnach versechsfachte sich die Zahl der Menschen, die von einer Hungersnot betroffen sind, seit Beginn der Pandemie auf weltweit rund 520 000 Menschen. Aktuelles Zentrum der Zuspitzung ist der Tigray-Konflikt in Äthiopien, wo sich der Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed zum Totengräber zu wandeln scheint. Weitere Krisengebiete liegen im Jemen, im Südsudan, auf Madagaskar, in Afghanistan, wo in diesen Tagen nach zwei Jahrzehnten die westlichen Truppen abziehen, und in Syrien, für das der Weltsicherheitsrat gerade einen einzigen Zugang für internationale Hilfslieferungen bestätigt hat. Auch aus dem isolierten Nordkorea sind wieder Berichte von Nahrungsmittelknappheit zu hören.

Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, bangt um das Leben von mehr als einer Millionen Kinder im Südsudan. Eindringlich bittet Unicef die Regierungen der wohlhabenden Länder, den Hilferuf nicht zu überhören. Doch die zurückliegenden Jahrzehnte zeugen von einer ausgeprägten Fähigkeit sich taub zu stellen; ebenso wie die Corona-Pandemie zeigt, wie wenig von der vielbeschworenen weltweiten Solidarität tatsächlich zu halten ist. Im Wettlauf um COVID-19-Impfstoffe bleiben die armen Länder auf Almosen angewiesen. Das, obwohl die Pandemie nur zu besiegen ist, wenn sie weltweit erfolgreich bekämpft wird; doch der kurzsichtige nationale Egoismus triumphiert.

Die Parallelen zur Agenda 2030 und den SDG sind augenfällig. Der Weg zu einer Welt des Friedens, des Wohlstands und der Chancen auf einem gesunden Planeten funktioniert nur, wenn er für alle Menschen gilt. „Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung erfordern schlichtweg eine Transformation der finanziellen, wirtschaftlichen und politischen Systeme unserer heutigen Gesellschaften, um die Menschenrechte aller Menschen zu garantieren“, heißt es im aktuelle Bericht der Vereinten Nationen. „Dazu bedarf es immensen politischen Willens“, führt UN-Generalsekretär Antonio Guterres aus und mahnt, die bisherigen Anstrengungen reichten nicht aus. „Dies gefährdet die Erfüllung des Versprechens der Agenda für die heutigen und die kommenden Generationen.“

Guterres beklagt mehr Rückschritte als Fortschritt. Mehr Menschen leiden unter Ernährungsunsicherheit, die Zerstörung der natürlichen Umwelt setzt sich bestürzend rasch fort, in allen Regionen herrscht weiter enorme Ungleichheit. „Weder das Tempo noch der Umfang der Veränderungen waren ausreichend.“ Corona habe die bestehenden Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten aufgedeckt und verschärft. Hochentwickelte Volkswirtschaften verzeichneten bei marginalisierten Gruppen die höchste Sterblichkeit. In den Entwicklungsländern seien die verwundbarsten Menschen, darunter die in der Schattenwirtschaft Beschäftigten, ältere Menschen, Kinder, Menschen mit Behinderungen, Angehörige indigener Bevölkerungsgruppen, Migrantinnen und Migranten und Flüchtlinge, noch stärker gefährdet.

Weltweit treffe die Pandemie junge Menschen unverhältnismäßig hart, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt. „Frauen und Mädchen sehen sich neuen Barrieren und Gefahren gegenüber, die von einer Schattenpandemie der Gewalt zu zusätzlicher Belastung durch unbezahlte Pflegearbeit reichen.“ Corona stelle die Nachhaltigkeitsziele nicht in Frage, vielmehr unterstreiche die Pandemie die Dringlichkeit ihrer Umsetzung.

Guterres ruft zur „Erneuerung der Ambitionen, zu Mobilisierung, Führungsstärke und kollektivem Handeln auf – nicht nur um COVID-19 zu besiegen, sondern um gemeinsam stärker aus der Krise hervorzugehen“. Dazu müssen wir, so sein Appell, das Rennen gegen den Klimawandel gewinnen, entschieden gegen Armut und Ungleichheit vorgehen, alle Frauen und Mädchen zu echter Selbstbestimmung befähigen und überall inklusivere und gerechtere Gesellschaften schaffen.

Was Guterres nicht sagt, ist ebenso wichtig: Wir müssen teilen lernen und darauf verzichten, Profit auf Kosten der Ärmeren zu machen. Der globale Süden hat zur menschengemachten Klimakatastrophe den geringsten Beitrag geleistet, trägt aber schon jetzt die massivsten Folgen. Der reiche Norden hingegen, mittlerweile auch China und Indien plündern unverdrossen die Ressourcen, zerstören lokale und regionale Wirtschaftsstrukturen, graben den Menschen Wasser ab und kaufen im großen Stil Land auf, das die Bevölkerung ernähren könnte. Hochtrabende Versprechungen machen nicht satt.

Bildquelle: Pixabay, Bild von janeb13, Pixabay License

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: HungerOxfamUNUN-Generalsekretär Antonio GuterresUNICEFZunahme von Hunger und Armut
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Joke Frerichs bei Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt
  • Philipp bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht
  • Kathrin bei Nikolaus, das Teilen und der Sozialstaat
  • Ronald bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Screenshot Twitter

Ein Abstieg in menschenfeindliche Tiefen

15. Dezember 2025
Ortseingangschilc "Asylrecht ist ein Grundrecht" mit Sprayzusatz "Sorry, jetzt gerade nicht". AI generiert

Offener Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: Glaubwürdigkeit wahren!

15. Dezember 2025
Eine Abrissbirne prallt auf eine Wand, auf der "DEMOKRATIE" steht. Es sind schon deutliche Risse zu erkennen. AI generiert

Warum die Demokratie gefährdet ist

15. Dezember 2025
Die Heiligen Drei Könige auf Kamelen in der Wüste vor einem Nachthimmel mit Mond, Sternen und dem Stern von Betlhehem

Die (schein-) Heiligen Drei Könige – Fast eine neue Weihnachtsgeschichte

14. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik