Niemand vergisst sehr schnell, dass wir in Deutschland bei der Rente einen Generationenvertrag haben: Die jetzt aktiven Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihren monatlichen Beitrag zur Rentenversicherung zahlen, sorgen für ihre Elterngeneration, die die Rente beziehen. In der jungen Garde der Union ist das zum Teil zumindest in Vergessen geraten. Die Zahl der Rentenversicherungsleistenden ist seit Jahren leider mehr und mehr zurückgegangen: Die heutigen Generationen, die arbeiten, sind rückläufig.
7 :1 ist besser als 3 . 1 !
Schon vor Jahrzehnten gab es fast 7 Aktive in Arbeit, heute sind es nicht einmal 3 Aktive. Der Beitrag zur Rentenversicherung ist von rund 9 % auf gut 18 % gestiegen – und wird noch mehr zulegen. Richtig ist jedoch, dass die Zahl der Beitragszahler zurückgegangen ist. Es gibt leider immer mehr Paare – ob verheiratet oder nicht – die auf Kinder verzichten. Für den Mehrgenerationenvertrag heißt dies, dass die Beiträge sinken: Während früher bei einem Beitrag von rund 10 % etwa 6 Aktive für 1 Rentner einzahlten, sind es inzwischen kaum noch 3 aktive Beitragszahler.
Bereits früher haben die Beitragszahler die Rentner finanziert.
Inzwischen ist die Rentenstrecke wesentlich länger und nur mit staatlichen Finanzhilfen von 150 Mrd. € pro Jahr zu schaffen. In der nahen Zukunft wird diese Strecke noch länger und nur mit noch kräftigeren Hilfen aus dem Bundeshaushalt zu schaffen sein. Die junge Generation der CDU und CSU entdeckt die Probleme und lassen Friedrich Merz als Kanzler der schwarz-roten Koalition im Regen stehen. Dass es bei unserem Prinzip an Zahlern für die Rentenversicherung fehlt, wird kaum beachtet. Viele Familien – vor allem die jüngeren – haben in den beiden letzten aktiven Generationen alle Möglichkeiten ausgeschöpft, in ihren Familien oder bei Ehepartnern ohne Trauschein keine Kinder zu zeugen. Kein Kind bedeutet eben keine Beitragszahlung. Die Gründe sind individuell sehr verschieden: Die einen wollen keine Kinder aufziehen, die anderen führen gar die Umwelt gegen den Kinderwunsch an. Nicht wenige sind auch für Dinkies, nämlich double income und keine Kinder. Gewiss ist zu berücksichtigen, dass es auch kinderlose Frauen gibt, die selbst mit Hilfe von Gynäkologen keine Kinder bekommen.
Renten-Bezugszeit: Rund 20 Jahre!
Die jungen Unionisten sollten zunächst einmal die Geburten-Rate überprüfen. Wenn die Zahl der Beitragszahler immer geringer wird, wird der zu zahlende Beitrag wesentlich größer. Immerhin liegt die Bezugsdauer der heutigen Rentner bei rund 20 Jahren – zu vor einigen Jahrzehnten ist das eine Verdoppelung. Das ist wirklich für die große Mehrheit ein großer Lebensgewinn: Deshalb ist es zu überlegen, ob nicht im Laufe des Arbeitslebens zwei oder drei Jahre mehr gearbeitet werden können. Das kann im Laufe des Arbeitslebens „eingesammelt“ werden, das kann am Ende des Arbeitslebens bis zu 69 oder 70 Jahren erbracht werden.
48 % als Rente sichern
Natürlich ist es richtig, den Haushalt des Bundes zu entlasten. Denn die gesetzliche Krankenversicherung und die Pflegeversicherung müssen ebenfalls krisenfest gemacht werden. Die Herausforderung kann niemand vertagen, denn sonst wird das Problem immer größer.
48 % als Rente ist in der Tat wohl für niemand ein großer Beitrag. Der Rentenbeitrag muss so schnell wie möglich ergänzt werden: Dafür stehen Erträge aus dem Kapitalmarkt, Sparbeiträge und Einkommen für andere auch staatlich geförderte Sparsummen zur Verfügung. Der frühere Finanzminister Steinbrück hatte vor einiger Zeit gesagt, dass viele Leute lieber zwei oder drei Tage mehr nach Mallorca fahren, aber das Geld nicht für die private Rentenversicherung einsetzen. Er hatte Recht, doch die Mehrzahl fiel über ihn her!
Die Arbeitnehmer, die keine Kinder haben, haben ihren Beitrag gezahlt – und zwar für die Generation ihrer Eltern und Großeltern. Wer keine Kinder hat, sollte mindestens den doppelten Beitrag zur Rentenversicherung zahlen. Die Verlängerung der Rentenbezugszeiten in der nächsten Zeit will niemand streichen. Alle anderen Reformwege – Beamte in die Rentenversicherung, alle anderen Berufsgruppen ebenso – werden noch weitere Kämpfe in den Regierungsfraktionen hervorrufen und müssen in Wirklichkeit in späteren Etappen bewältigt werden.













