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Kein Tod auf Golgatha – Die etwas andere Ostergeschichte

Klaus Vater Von Klaus Vater
4. April 2021
Buchtitel

Es ist ein Buch, das zu manchen Zeiten des vorigen Jahrhunderts noch im Giftschrank weggeschlossen worden wäre. Meine Buchhändlerin der Bad Godesberger Parkbuchhandlung hatte das entsprechende Bändchen  unmittelbar hinter dem Eingang auf einem Tisch, also wie auf dem Präsentierteller ausgelegt: Der Mediävist Johannes Fried hat es geschrieben: Kein Tod auf Golgatha. Auf der Suche nach dem überlebenden Jesus. dtv 2019, 12,30 €.

Fried vertritt in seinem Buch auf frühe Quellen der Verurteilung Jesus, seiner Geißelung, Kreuzigung und Grablegung gestützte Ansichten zwischen Mutmaßung und Möglichkeit. Irgendwo dazwischen bewegt er sich. Dass der Mann aus Nazareth gelebt hat, ist ziemlich sicher. Flavius Josephus, der „Berichterstatter“ der Verhältnisse im jüdischen Siedlungsraum während des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, erwähnt ihn zwei Mal  in seinen „Antiquitates Iudaicae“ (jüdische alte Dinge).   Die römischen Geschichts- und Geschichtenschreiber Sueton und Tacitus sowie Plinius der Jüngere erwähnten „Chresten“ in ihren Werken beziehungsweise einen Mann namens Jesus, der als eine Art Aufrührer zur fraglichen Zeit in Judäa unterwegs gewesen sei.

Fried schreibt, der Nazarener sei nicht gestorben. Geißelung und weitere Torturen hätten ihm innere Verletzungen zugefügt, es habe sich Blut und Wasser in der Pleurahöhle angesammelt. Der Mann sei in ein Koma gefallen, weil die Lunge ihre Funktion nicht mehr habe erfüllen können und der Prozess des Funktionsverlustes habe sich fortgesetzt,  bis ein römischer Soldat, berichtet im Evangelium nach Johannes, mit der Lanze seine Seite verletzt, dadurch Blut und Wasser zum Abfließen gebracht und so dafür gesorgt habe, dass die Lunge ihre Funktion nicht gänzlich aufgab. Der Bewusstlose sei rasch in ein Grab geschafft worden, erwacht und von Freunden aus der Stadt geschafft worden. Er war ja zum Tod verurteilt. Später sei er möglicherweise nach Ägypten geflohen, zurückgekehrt, um in der Nähe des Jordan oder in Syrien zu leben und Wunder zu tun.  Fried verbindet seine Ansichten mit der Entwicklung der ersten Jesus-Gemeinden und mit dem Einfließen hellenistischer Einflüsse in den sich bildenden Kult um den Sohn eines Zimmermanns.  

Der „Präsentierteller“, ließ meine Neugier sofort anspringen.  Ein provokant betiteltes, keineswegs neues Buch. Es wirkt immer noch wie ein brennender Holzscheit, der in trockenes Gehölz gesteckt wird.  Provozierend wie…. Iwan Karamasows Erzählung von Christus, den der Großinquisitor von Sevilla nachts besucht, um ihm klar zu machen, dass er auf der Erde nichts mehr zu suchen hat. Fehl am Platze ist. Er soll brennen.

Satz- und Erinnerungsfetzen aus Rezensionen des Buches in der Süddeutschen, der FAZ, der TAZ drängten sich auf. Es herrschte 2019 Ratlosigkeit wegen Frieds Mutmaßungen. Fried hält sich bedeckt, was die Frage der bewegenden Kraft der christlichen Religionen betrifft: „Sollten die Religionen – und keineswegs nur die christliche – an einer Kette aus Fiktionen, sprachlichen Metaphern, Visionen, gar Phantasmagorien, Halluzinationen und Massensuggestionen hängen, die dann mit den reichen,  seit Jahrtausenden angesammelten Weisheitslehren der Menschheit vereint wurden? Ausschließen können wir es nicht.“ 

Ausschließen wollte er nichts. Das ist tröstlich. Würde gelten, was John le Carré (im Bürgerlichem  mit dem Namen David John Moore Cornwell ausgestattet) seinen Agenten und Spionen in den Mund legte: Zufälle gibt es nicht! – dann wird die Geschichte – wie soll ich schreiben – „brisant?“ Es kommt ja einiges zusammen: Die kirchenamtliche Offenlegung von Kinderschändungen im Erzbistum Köln und anderswo, Verfehlungen auf der kirchlichen Führungsebene, das Verschwinden des Kennens durch Masken über Mündern, Nasen und Kinne;  Ostern – das bestimmende Fest für Abermillionen Christinnen und Christen, dieses Jahr durch verwaiste Kirchen geprägt, Unsicherheit, Einsamkeit, Ängste.   

Vor 75 Jahren schrieb Karl Jaspers über Achsen der Weltgeschichte: „ Für den christlichen Glauben ist Christus die Achse der Weltgeschichte. Zu ihm hin und von ihm her geht der Gang der Dinge bis zum Weltgericht.“   

Was wird in 75 Jahren zählen und vor allem: Was wird die Menschen wärmen? Hält Netflix 75 Jahre warm? Hält Netflix überhaupt durch? Werden „Influencer“ unsere Leben vor dem Nichts retten?  Hat sich dann die Sicht Orbans und anderer  durchgesetzt, wonach der Man aus Nazareth für die Heteros gestorben sei, nur für die? Was die ganze Sache ja vereinfacht. Wird sich noch stärker durchsetzen, dass der Geist der  Autokratie komplexes Verstehen verdrängt? Anne Applebaum hat in ihrem jüngsten Buch „Die Verlockung des Autoritären“ darauf Bezug genommen. Einfachheit, Fake News, Kaskaden von Lügen! (Anne Applebaum: Die Verlockung des Autoritären. Warum antidemokratische Herrschaft so populär geworden ist. Siedler, 22,00€, 207 Seiten.) Werden jene herrschen, die alles, Sprache, Verhalten, Körper, Werte wie Treue oder Untreue, die Sexualität und unser Wollen, Hoffen zu einem gewaltigen   Lego-artigen Universum umgestalten wollen. Dekonstruktivismus in seiner reinen, nein reinsten Form. Man sollte jedenfalls für einen solchen Fall, wenn nichts mehr hilft, kein kluger Kopf; Keine FAZ, kein ALTES    TESTAMENT und auch keine Friedens- Reden des Herrn von Weizsäcker zur Hand sind, Frieds Buch über Golgatha und Auferstehung mit seinen Mutmaßungen aufschlagen: Wegen des Zündens, der Flammen aus dem trockenen Gebüsch.

Bildquelle: Buchtitelbild

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Tags: AuferstehungAuferstehungsgeschichteBuchbesprechungGolgathaJesusJohannes FriedOstern
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