• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Freitag, Dezember 5, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Alice Weidels Großvater war Militärrichter unter Adolf Hitler

Redaktion Von Redaktion
17. Januar 2025
AfD-Führerin Weidel

Vorbemerkung: Dieser Beitrag wurde vom Redakteur/Autor Roland Thöring am 15.1.2025 in der Neuen Westfälischen, Ausgabe Gütersloh, veröffentlich. Die Neue Westfälische erlaubte dem Blog der Republik eine Zweitveröffentlichung.

Hans Weidel lebte 18 Jahre lang in Verl. Seine Enkelin will ihn kaum gekannt haben. Stattdessen gibt es Ehrenämter und höchste Auszeichnungen für ihn.

Alice Weidel möchte Bundeskanzlerin werden. Die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestufte AfD hat sie am vergangenen Wochenende zur Kanzlerkandidatin gewählt. Die Verbundenheit von Weidel und dem Kreis Gütersloh ist vielen nicht bekannt. Sie selbst ist aufgewachsen in Harsewinkel, aber eine entscheidende Personalie führt in die Stadt Verl: Ihr Großvater Hans, 1903 im schlesischen Leobschütz (heute Głubczyce) geboren, lebte hier 18 Jahre lang in einem Haus in der Straße Brinkheide, laut Melderegister von August 1967 bis zu seinem Tod am 8. September 1985. Er war promovierter Jurist, Mitglied von NSDAP und SS und während des Krieges als Militärrichter bei der Kommandantur Warschau aktiv. Er spielte eine zentrale Rolle im Dritten Reich. Davon aber will Alice Weidel nichts gewusst haben, wie sie gegenüber Medienanfragen erklärte.

Als Hans Weidel 1985 starb, war seine Enkelin Alice sechs Jahre alt. In der Familie sei der Lebenslauf ihres Großvaters nie Thema gewesen und sie selbst habe „aufgrund familiärer Dissonanzen“ keinen Kontakt zu ihrem Großvater gehabt, ließ Alice Weidel ihren Sprecher der Zeitung „Welt“ ausrichten, die die NS-Vergangenheit Hans Weidels in den Dokumenten des Bundesarchivs und des polnischen Staatsarchivs recherchiert hat.

Mehr will Weidel zu dem Thema offenbar nicht sagen: Auch weitere Nachfragen dieser Zeitung ließ sie unbeantwortet.

Der Wikipedia-Eintrag ist inzwischen gelöscht

Nur einen Tag nach der Veröffentlichung in der „Welt“ wurde der Eintrag zu Hans Weidel im Online-Lexikon „Wikipedia“, der bis dahin so gut wie keine Beachtung gefunden hatte, dann aber innerhalb von zwei Tagen rund 2.800 Mal aufgerufen worden war, mit der Begründung fehlender Relevanz zur Löschung vorgeschlagen. Inzwischen ist der Eintrag bei „Wikipedia“ nicht mehr zu finden. Und damit auch nicht die familiäre Verbindung zur AfD-Politikerin Alice Weidel.

Wikipedia Eintrag zum Nazi-Richter Hans Weidel, inzwischen gelöscht.In den Archiven findet sich hingegen reichlich Material. Das Bundesarchiv verwahrt gut 450 Seiten über Weidels Großvater. Und auch in den Stadtarchiven Verl und Gütersloh liegt manch Aufschlussreiches zur Person Hans Weidel vor.

Danach war er schon 1932, also im Jahr vor der Machtübernahme der Nationalsozia Nationalsozialisten, der NSDAP beigetreten. Im Januar 1933 wurde er zudem Mitglied der SS, zentrales Instrument der Judenverfolgung und unter anderem zuständig für die Organisation der Deportationen in die Vernichtungslager.

Nach den Recherchen der „Welt am Sonntag“ gehörte Hans Weidel zehn verschiedenen nationalsozialistischen Organisationen an, natürlich auch dem NS-Rechtswahrerbund und dem Zusammenschluss nationalsozialistischer Juristen, dem er als Kreisgruppenführer diente.

Nazi-Richter Hans WeidelHeeresrichter bei der Kommandantur Warschau war er ab Juli 1941. Drei Jahre später wurde er zum Oberstabsrichter befördert. Laut „Welt“ befasste sich mit dieser Personalie das Führerhauptquartier, denn Adolf Hitler war auch oberster Gerichtsherr der Militärjustiz.

Vor der herannahenden Roten Armee floh Hans Weidels Frau Luzia mit ihren beiden Kindern 1945 nach Ostwestfalen, wo Hans Weidel nach drei Monaten Kriegsgefangenschaft zu ihnen stieß.

Völlig unbekannt war den Behörden in der jungen Bundesrepublik die Vergangenheit Hans Weidels nicht. Wegen seiner Rolle in der NS-Diktatur ermittelten sie gleich dreimal gegen ihn. 1948 wurde das Verfahren eingestellt, denn der Staatsanwaltschaft fehlten wichtige Informationen, um Weidels Version vom harmlosen Mitläufer widerlegen zu können.

Auch die Ermittlungen des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen im Jahr 1977 und der Hamburger Kriminalpolizei 1979 verliefen ergebnislos – in der Bundesrepublik wurde schließlich kein einziger früherer NS-Militärrichter rechtskräftig verurteilt, obwohl diese laut den Forschungen von Historikern schätzungsweise 30.000 Todesurteile gegen Wehrmachts-Angehörige verhängten, von denen etwa 20.000 vollstreckt wurden.

In Gütersloh eröffnete Hans Weidel1951eine Anwalts- und Notarskanzlei und wohnte bis 1967 in der Schledebrückstraße. Fortan arbeitete er am Bild des honorigen Bürgers, der sich für die Rechte anderer stark macht. Auch für die der Vertriebenen, zu denen er sich selbst zählte. 1953 wurde er zum Kreisvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen im ehemaligen Kreis Wiedenbrück gewählt.

Das Amt hatte er 30 Jahre später zu seinem 80. Geburtstag immer noch inne. Zwischen 1955 und 1982 stand er der Landsmannschaft der Schlesier in Gütersloh vor, von 1965 bis 1978 dem Kreisbeirat für Vertriebenen- und Flüchtlingsfragen.

Zwischen 1961 und 1979 gehörte er dem Vertriebenenbeirat der Stadt Gütersloh an.

Der Gütersloher Anwaltsverein machte seinen langjährigen Vorsitzenden zum Ehrenvorsitzenden. Und schließlich wurde das CDU-Mitglied Hans Weidel, in den 1970er-Jahren Vorsitzender des Kreisparteigerichts, auf Vorschlag der Vertriebenenverbände als „Anwalt seiner Landsleute“ im Oktober 1974 sogar mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Die in den Stadtarchiven aufbewahrten Zeitungsartikel zu seinen runden Geburtstagen streifen die Zeit zwischen 1933 und 1945 nur. Er leistete „Kriegsdienst und wurde durch die Vertreibung nach Gütersloh verschlagen“, heißt es in der Würdigung zum 80. Geburtstag. Mehr hatte Weidel auch zum 70. und 75. Geburtstag nicht zu seiner Vergangenheit zu sagen gehabt.

 

Quelle und Erstveröffentlichung in der Neuen Westfälischen am 15.1.2025. Hier der Link zur Online-Ausgabe!

 

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: Alice WeidelFurchtbare RichterHans WeidelNazi-Opa von Alice WeidelNS-Geschichte
Vorherigen Post

Fragen über Fragen

Nächster Beitrag

DIE ZEITenWENDE

Nächster Beitrag
Verkehrsschild U-Turn

DIE ZEITenWENDE

Comments 2

  1. ONUR says:
    8 Monaten ago

    Als wenn Frau Weidel nichts gewusst hat,zudem mal schnell Schadensbegrenzung leisten.
    Eine Frau mit vielen Gesichtern und es gibt wieder genug die sich von der Ideologie blenden lassen und später wieder von allem Nichts gewusst haben.

    Antworten
    • SCHEBEL DI says:
      2 Monaten ago

      Dazu Lektüre:“ MEINERS VATERS LAND “
      von Wiebke Bruns geb. Klamroth
      Die Geschichte einer Familie im Nationalsozialismus in Halberstadt.
      Vater SS, erhängt in Plötzensee,
      Wiebke 1.NachrichtenSprecherin der
      TAGESSCHAU.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025
Konrad Adenauer

Adenauer: Eine neue Biografie zum 150. Geburtstag

3. Dezember 2025
Friedenstaube mit Clownsgesicht, mit Olivenzweig im Schnabel. AI generiert

Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt

2. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik