• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Sonntag, Dezember 14, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Abschaffung der Überhangmandate soll Bundestag in Grenzen halten

Petra Kappe Von Petra Kappe
23. Mai 2022
Plenarsaal Bundestag

Von Wahl zu Wahl erreicht der Bundestag eine neue Rekordgröße. Das unaufhaltsame Wachsen des Parlaments verlangt seit Jahren nach einer Wahlrechtsreform. Doch über zaghafte Ansätze ging es bislang nicht hinaus. Die Bundestagspräsidenten Norbert Lammert und Wolfgang Schäuble (beide CDU) haben sich während ihrer Amtszeiten die Zähne daran ausgebissen. Ihre Nachfolgerin Bärbel Bas (SPD) machte direkt nach ihrem Amtsantritt letzten Oktober Druck. „Wir müssen das in dieser Legislatur rechtzeitig machen“, sagte sie der Wochenzeitung „Das Parlament“, – „und nicht erst kurz bevor die nächste Wahl vor uns steht.“ Tatsächlich liegt jetzt ein erster Vorschlag aus der Ampelkoalition auf dem Tisch. Die Autoren sprechen von einer „Frage der Selbstachtung“.

Der gemeinsame Vorstoß von Sebastian Hartmann (SPD), Konstantin Kuhle (FDP) und Till Steffen (Grüne) liest sich wagemutig, bricht mit Tabus und erfüllt das Ziel, die Zahl der Bundestagsabgeordneten verlässlich auf 598 zu begrenzen. Kern der Reformidee ist die Abschaffung der Überhangmandate. Folgerichtig fallen keine Ausgleichsmandate an. Sie machen zusammen den dicksten Batzen der zusätzlichen Parlamentssitze aus. Aktuell sitzen 736 Abgeordnete im Bundestag, das sind 138 über der Sollgröße.

Reformvorschläge gab es viele, doch der vollständige Verzicht auf Überhangmandate ist neu. Er bedeutet, dass Direktkandidaten, die in ihrem Wahlkreis die meisten Erststimmen erhalten, im Zweifel dennoch nicht in den Bundestag einziehen, und zwar dann nicht, wenn das Zweitstimmenergebnis ihrer Partei dafür nicht ausreicht. Die drei Ampelpolitiker, allesamt Obleute ihrer Fraktionen in der Kommission zur Reform des Bundeswahlrechts, wollen die Sitzverteilung künftig rigoros nach dem Ergebnis der Zweitstimme vornehmen.

Die Begriffe „Erststimme“ und „Zweitstimme“ sorgen hartnäckig für Missverständnisse. Oft wird die „Zweitstimme“ als zweitrangig betrachtet, obwohl sie die „maßgebende Stimme für die Verteilung der Sitze insgesamt auf die einzelnen Parteien“ ist. So steht es auch auf dem Stimmzettel. Die Autoren des Reformvorschlags fragen, warum eine Partei in einem Land überhaupt mehr Wahlkreismandate zugeteilt bekommt als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen, und kündigen an: „Das wollen wir ändern.“

Hartmann, Kuhle und Steffen beschreiben, wie: „Nach unserem Vorschlag wird zunächst, wie gewohnt, die Gesamtzahl der Sitze im Verhältnis der von den Parteien bundesweit errungenen Zweitstimmen verteilt. Diese Stimme wollen wir künftig Listenstimme nennen. An der Verteilung nehmen alle Parteien teil, die mindestens fünf Prozent der gültigen Listenstimmen erhalten oder deren Kandidierende in mindestens drei Wahlkreisen die meisten Erststimmen erhalten haben. Die Erststimme nennen wir künftig Personenstimme.“

Das sind zunächst nur neue Begriffe, die entscheidende Neuerung folgt hier: „Ein Wahlkreismandat erhält nun, wer in einem Wahlkreis die meisten durch Listenstimmen gedeckten Personenstimmen vorweisen kann.“ Zur Erläuterung führen die drei Autoren ein konkretes Beispiele an: „Stehen einer Partei in einem Bundesland beispielsweise fünf Sitze zu, haben ihre Wahlkreiskandidierenden jedoch in sechs Wahlkreisen die jeweils meisten Personenstimmen erhalten, erfüllt der Kandidat, auf den die prozentual wenigsten Personenstimmen entfallen sind, die Voraussetzungen nicht und das Mandat wird nicht zugeteilt.“

Das wäre ein Novum und wird absehbar für Diskussionen sorgen. Hinzukommt, dass ein solcher Wahlkreis, der nicht von dem Bewerber mit den meisten Stimmen gewonnen wird, im Parlament von einem Ersatzkandidaten vertreten wird, der bei der Wahl weniger Stimmen erhalten hat. Auch das dürfte noch viel Überzeugungsarbeit erfordern.

Der Vorschlag bringt dazu eine dritte Stimme, die „Ersatzstimme“ ins Spiel. Mit ihr soll der Wähler direkt seine zweite Präferenz angeben. Wenn ein Wahlkreismandat nicht an den Erstplatzierten fällt, werden die Ersatzstimmen zu den Personenstimmen der Mitbewerber hinzugezählt. „Das Wahlkreismandat erhält der Kandidat, auf den dann insgesamt die meisten Stimmen im Wahlkreis entfallen – sofern bei ihm oder ihr kein Überhangfall entsteht“, erklären die Ampel-Politiker und argumentieren: „In Zeiten, in denen Wahlkreise im bestehenden Wahlrecht oftmals auch mit Ergebnissen von weit unter 30 Prozent gewonnen werden, ist eine solche Lösung kein Kulturbruch, sondern eine sinnvolle Weiterentwicklung des geltenden Wahlrechts, bei der keine Partei übermäßig belastet oder übervorteilt wird.“

Die geplante Verringerung der Zahl der Wahlkreise von 299 auf 280 werde „zu keiner effektiven und dauerhaften Verkleinerung des Bundestags führen“, heißt es in dem Vorschlag, der sich als „Gesprächsangebot an alle konstruktiven und demokratischen Fraktionen des Deutschen Bundestages“ versteht. Das Wahlrecht solle „dem grundlegenden Wandel der Parteienlandschaft“ Rechnung tragen und sei „auf einen breiten demokratischen Konsens angewiesen“. Das Werben dafür hat begonnen.

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: BundestagsmandateÜberhangmandateWahlrechtWahlrechtsreform
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Joke Frerichs bei Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt
  • Philipp bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht
  • Kathrin bei Nikolaus, das Teilen und der Sozialstaat
  • Ronald bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Logo der OSZE

Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa (tot)krank?

14. Dezember 2025
Stormtrooper

Wer schlachtet seine „heiligen Kühe“?

13. Dezember 2025
Ritter mit zerfetzter US-Flagge in imaginärer Berglandschaft, KI generiert

Wirtschaftliche Sicherheit in der NSS: Der stille Wiederaufbau amerikanischer Kriegsfähigkeit – Gastbeitrag von Arno Gottschalk

13. Dezember 2025
Illustration eines Gehirns aus Waffen, AI generiert

Auf ein Wort: Lüge und Wahrheit in der Politik

12. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik