• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Freitag, Dezember 5, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Brüssel: Mit Juncker gewinnt die EU – Merkels Machtmythos bröselt

Dieter Spöri Von Dieter Spöri
28. Juni 2014
Jean-Claude Juncker

Jean-Claude Juncker

Merkel, nicht Cameron hat verloren

Die Nominierung von Jean Claude Juncker in einer Kampfabstimmung des Europäischen Rats zum Kandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten macht entgegen dem äußerlich verbreiteten Schein nicht David Cameron, sondern Angela Merkel zur großen Verliererin des Brüsseler EU-Gipfels.

Cameron wird als heroischer Widerstandsheld nach Hause fahren, der auch noch gegen eine erdrückende Übermacht der Kontinentaleuropäer die britische Fahne und Interessen Londons unbeugsam auf dem Gipfel hochgehalten hat. Seine martialische Parole, „manchmal muss man eine Schlacht verlieren, um einen Krieg zu gewinnen“, wird bei Europagegnern und Europaskeptikern auf der Insel ziehen.

Demgegenüber wird die Nominierung Junckers durch den Europäischen Rat als Kandidat für die Wahl zum Kommissionspräsidenten am 16. Juli im Europaparlament die deutsche Kanzlerin europapolitisch entscheidend schwächen.. Der europäische Machtmythos von Angela Merkel fängt an zu bröseln.

„Lonesome Rider“ Cameron

Während Cameron mit nationalem Pathos als furchtloser „Lonesome Rider“ von Brüssel dem bei den Europawahlen noch dominierenden Populisten Nigel Farage von der United Kingdom Independence Party (UKIP) und den EU-Gegnern in der eigenen Partei jetzt gestärkt entgegentreten kann und nach einigen konzeptionellen Konzessionen der neuen Kommission an London sogar noch ein britisches EU-Referendum politisch überleben könnte, hat sich die Machtarchitektur der europäischen Institutionen entscheidend verschoben.

Merkel hat sich selbst ausgetrickst

Angela Merkel hat zu lange und am Ende sich selbst ausgetrickst. Sie hat politisch Gewicht und Ansehen verloren: Das Europäische Parlament hat sich nicht nur symbolisch, sondern nachhaltig in einer großen Machtprobe gegen die bisherige unbestrittene Anführerin des Europäischen Rats durchgesetzt. Deshalb war die deutsche Kanzlerin auch von Anfang an gegen die Idee gesamteuropäischer Spitzenkandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten bei der Europawahl. Sie war auch deshalb dagegen, weil sie speziell den routinierten Fuchs Juncker in ihrer Europäischen Volkspartei (EVP) fürchtet und verhindern wollte. Sie schlug ihn nach zähem Widerstand erst dann selbst vor, als er sich gegen ihre dezente politische Wühlarbeit absehbar doch eine Mehrheit in der EVP erarbeitet hatte.

Merkel war auch noch gegen ihn, als sie in flammenden Wahlreden um Stimmen für den künftigen Kommissionspräsidenten Juncker warb. Und sie versuchte Juncker sogar noch am Dienstag nach der Europawahl eiskalt im Europäischen Rat zu kippen, als sie, gemeinsam drohend, mit Cameron zum Entsetzen vieler konservativer Regierungschefs eine Abstimmung für seine Nominierung einfach abwürgte. Erst als in Deutschland der Volkszorn – gar in Bild – gegen einen Wahlbetrug publizistisch und demoskopisch hochkochte, setzte sie sich in einer Regierungserklärung wieder mit kühner Volte an die Spitze der Juncker-Bewegung. Aber natürlich nur, weil der routinierte Juncker ihr Filibustern durchschaute, mit kämpferischem Elan die Lockungen eines ehrenvollen Rückzugs auf die Position des Europäischen Ratspräsidenten nicht einmal zur Kenntnis nahm.

Juncker bringt konzeptionelle Kreativität

Jean Claude Juncker wird, was in der europäischen Dynamik nach großen Impulsgebern wie einem Walter Hallstein oder auch einem Jacques Delors seit langem dringend notwendig wäre, mit seiner herausragenden europäischen Substanz und seinem routinierten Verhandlungsgeschick als Eurogruppenchef der Europäischen Kommission neue konzeptionelle Kreativität für die Zukunft geben: Juncker wird sowohl den Europäischen Rat der Regierungsspitzen als auch das Europäische Parlament mit weit mehr strategischem Input bedienen und beschäftigen als die bisherigen Brüssler Spitzen: Der prall-prächtige, aber politisch folgenlose Optimismus Manuel Barrosos, die nette Unbeholfenheit Lady Ashtons und die geräuschlose Wirkungslosigkeit Van Rompuys gehören in Brüssel der Vergangenheit an. Das perfide Gerede, ja die Kampagne im Hintergrund gegen Juncker, um ihn mürbe zu machen, wird in wenigen Wochen durch seine Initiativen vergessen sein, Zukunftsinitiativen, die der mit allen Wassern gewaschene europäische Routinier und exzellente Stratege mit nachgewiesener Konsensfähigkeit zum Erfolg führen kann.

Europa hat eine neue Chance

Juncker ist der Mann, den die EU nach der Dominanz der erfolglosen einseitigen Austerity-Politik Merkels braucht. Juncker kann die Balance zwischen nachhaltiger Haushaltskonsolidierung und wirtschaftlich belebenden Impulsen in den Krisenländern endlich voranbringen: Gegen Deflation, für eine Trendwende in den rezessiven Volkwirtschaften und für einen Abbau der erschreckenden Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa. Zu diesem überfälligen Paradigmenwechsel kann er mit seiner finanzpolitischen und makroökonomischen Kompetenz und seiner sozialen Empathie entscheidende Anstöße geben. Europa hat eine neue konzeptionelle Chance, Europa hat ein selbstbewußteres Parlament und eine kräftig gestutzte politische Domina aus Berlin. Auch letzteres muss der dramatisch unsolidarisch auseinanderdriftenden EU nicht unbedingt schaden.

 

Bildquelle: EPP Dublin Congress, 2014 cc European People’s Party

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Nächster Beitrag

Karl Otto Pöhl wird 85 –  Journalist, Politiker und Bankier 

Nächster Beitrag
Karl Otto Pöhl

Karl Otto Pöhl wird 85 -  Journalist, Politiker und Bankier 

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025
Konrad Adenauer

Adenauer: Eine neue Biografie zum 150. Geburtstag

3. Dezember 2025
Friedenstaube mit Clownsgesicht, mit Olivenzweig im Schnabel. AI generiert

Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt

2. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik