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Es muss nicht jeder Chefkoch werden – Viele Köche verderben den Brei

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
31. Dezember 2018
Kochen

„Schwere Kost“ nennt der SZ-Autor Martin Wittmann seine Geschichte und will damit die These begründen: Der Zeitgeist wolle es, dass er endlich angefangen habe, kochen zu lernen. „Zum Leidwesen seiner Familie“ heißt es dann noch in der Unterzeile. Und ich kann ihm versichern: Bei mir ist es genauso- nur mit dem Unterschied, dass ich keinen Drang verspüre, meiner Frau die Pole-Position am Herd streitig zu machen. Die Küche wäre auch für zwei Köche zu eng. Ich bescheide mich weiter mit der Aufgabe, dafür zu sorgen, dass im Kühlschrank die richtigen Getränke zur rechten Zeit gekühlt sind und auf den Punkt eingeschenkt werden können.

Eines ist merkwürdig: Die meisten Sterneköche, die ich kenne, die in den Zeitungen ihre Rezepte verbreiten oder die im Fernsehen kochen, sind Männer. Nehmen Sie nur Alfons Schuhbeck oder Tim Mälzer. Wenn ich zu unserem Italiener gleich um die Ecke gehe in Bonn, ist es genauso. Zwei Brüder leiten das Restaurant, einer schwingt den Kochlöffel. In derselben „Süddeutschen Zeitung“ lese ich unter der Geschichte „Schwere Kost“ einen Text über ein Restaurant über den Feinkosthallen von Dallmayr in München. Das Lokal heißt „Alois“, benannt nach dem Urahn der Dallmayr-Dynastie, so schreibt der Autor Max Scharnigg. Dann ist die Rede von Diethard Urbansky, der in diesem Lokal früher seine zwei Sterne leuchten habe lassen, der Nachfolger sei Julien Moral. Küchenchef auch ein Mann: Christoph Kunz. Allesamt Männer. Warum das so ist, wenn in den privaten Küchen der Republik doch die Frau zumeist das Sagen hat?

Ich kann nicht kochen. So habe ich es stets im Italienisch-Unterricht betont, wenn übers Kochen geredet wurde. Meine Töchter können das bestätigen. Vor vielen Jahren-sie waren noch Kinder- musste ich ein Wochenende für ihre Ernährung sorgen, meine Frau war unterwegs. Ich habe es dann mit einem Eierkuchen versucht. Das Ergebnis: die Töchter, sonst nicht pingelig, verzogen das Gesicht. Es schmeckte nicht wirklich gut. Beim nächsten Mal habe ich sie zum Italiener eingeladen, die beiden waren begeistert.

Zurück zur schweren Kost und dem angeblichen Trend von Männern, sich in der Küche breit zu machen. Zwar gebe es sie noch, die Männer, die nicht kochen könnten, aber sie würden gefühlt weniger. Und sicher seien sie leiser geworden, die Nicht-Köche. Und wörtlich heißt es in der SZ:“ Der klassische Chor der Paschas ist nicht mehr so stimmgewaltig, und die jüngeren Verweigerer und Talentlosen summen verschüchtert. Folgt man dem Zeitgeist, wird es die Nichtkocher bald nicht mehr geben.“

Ich folge dem Zeitgeist nicht

Einspruch, Euer Ehren. Dem Zeitgeist bin ich noch nie gefolgt. Ich gebe zu, gerade unter Journalisten ist es in Mode gekommen, dass der eine oder andere Kollege vernehmbar für die Umwelt von seinen Kochkünsten erzählt. Ganz ehrlich: Mir hat das noch nie imponiert. Und wenn ich mich umschaue, finde ich immer noch Mitstreiter in dieser Gesellschaft, die mir Recht geben. Ein Freund in München hält es ähnlich, seine Frau kocht vorzüglich. Warum sollte er sich dazwischen drängen? Er kümmert sich um den Wein.

„Kochen hat eine irre Bedeutung erlangt“, heißt es weiter in der SZ. Es gehe nicht mehr nur um „Selbstversorgung, sondern auch um Selbstverständnis, Selbstbewusstsein und Selbstoptimierung. Eine fortschrittliche Gesellschaft erwartet von einem erwachsenen Mann, besonders von einem Vater, dass er in der Küche etwas Gescheites zustande bringt.“ Also meine Familie tickt da anders, meine Töchter würden   uns wahrscheinlich künftig zum Essen einladen, wenn ich der Herr am Herd würde. Gut, ich kann Kaffee kochen, ein gekochtes Ei schaffe ich auch, ebenso ein Spiegelei. Ein ordentliches Frühstück kriege ich hin, aber ein Mittag- oder ein Abendessen wäre für alle Beteiligten ein Abenteuer. Es sein denn, wir beschränkten uns auf gekochte Kartoffeln, Spiegelei und Spinat, tiefgefroren versteht sich.

Ich könnte, dafür gibt es Zeugen, darauf hinweisen, dass ich als Student ein Kotelett gebraten haben, nicht verbrannt. Eintöpfe gab es als Fertiggerichte, man brauchte nur einen Dosenöffner, einen Kochtopf und in wenigen Minuten war das Essen fertig. Beim Tengelmann gab es warmen Leberkäse, eine Semmel dazu, fertig. Ob es geschmeckt hat? Es ist halt lange her. Ich habe es überlebt. Nudeln mit Tomatensauce gab es auch als Fertiggericht. Kein Problem. Wiener Würstchen gingen auch, Bratwürste waren essbar.

Man kann alles lernen

Man kann alles lernen. Stimmt. Da hat der SZ-Autor Recht. Durch zuschauen, zuhören, einen Kochkurs. Und ich habe bei zwei Geburtstagen, die in einer Profi-Küche unter Anleitung eines Kochs stattfanden, mitgeholfen, Eigelb vom Eiweiß getrennt, habe handgefertigte Nudeln produzieren helfen, die anschließend gekocht und gegessen wurden. Hilfsdienste also. Aber, dass ich als Nichtkocher wie ein halber Analphabet behandelt worden sei in Abendrunden, der zwar lesen, aber nicht schreiben könne, kann ich nicht bestätigen. Ich habe allerdings auch eine Kommentierung der Kochvorgänge vermieden, was auch nicht gut angekommen wäre.

Ob ich grille? Habe ich früher probiert, aber seit der Schwiegersohn eine halbe Küche mit Gasherd auf der Terrasse hat,  um dort zu grillen, dass es einem schmeckt und zwar vorzüglich, habe ich es gelassen und das Amateurgrill-Gerät abgegeben. Holzkohle soll ja auch nicht so gesund sein. Und schädlich für die Umwelt ist es doch bestimmt auch.

Man kann alles lernen. Stimmt. Es handele sich um Handwerk. Da wird die Sache dann schon schwieriger. Nicht jeder kann mit dem Handwerkszeug so umgehen, dass er weder sich noch andere verletzt und die Hauswände so bleiben wie sind. Auch die Koch-Profis kochen nur mit Wasser. Ja, aber Vorsicht, kann ich da nur einschränkend sagen. Und das mit dem Vorsatz lasse ich besser auch. Der herrliche Artikel des SZ-Kollegen endet mit der Selbsterkenntnis, dass das von ihm kreierte Gericht “ bestimmt wieder furchtbar schmeckt.“  Überlassen wir es den Profis, die zwar auch nur mit Wasser kochen, „aber sie kochen eben sehr gut.“

Also keine Sorge: Ich decke den Tisch und sorge für ein frisches Pils, ein kühles Glas Weißwein und einen Rotwein, von dessen Abgang Sie schwärmen.

 

Bildquelle: pixabay, LubosHouska, CC0 Creative Commons

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Tags: GeschlechterrollenHaushaltKochenKochen lernenKochkunstMännerdomäneRollenmuster
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