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Staatsräson – Ein Gastbeitrag von Irine Fonseka

Gastbeitrag Von Gastbeitrag
7. Juni 2025
Schalen-Waage als architektonisches Element an einer Hauswand in Bremen

Ich frage mich, ob Angela Merkel heute Zweifel hegt.
Zweifel daran, ob es wirklich weise war, am 18. März 2008 vor dem israelischen Knesset zu sagen:
„Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes. Das bedeutet, dass die Sicherheit Israels für mich als deutsche Bundeskanzlerin niemals verhandelbar ist.“

Diese Worte wogen schwer – und sie taten es mit Recht.
Denn was Deutschland getan hat, darf nicht vergessen werden. Die historische Schuld ist real, und sie verpflichtet.
Doch sie verpflichtet nicht zur Blindheit.

Staatsräson – das ist ein großes Wort.
Es bedeutet, dass ein Staat in existenzieller Not auch Wege geht, die Recht und Moral beugen können, um sich zu erhalten.
Ein Notstandswort. Ein Ausnahmezustand in Begriffsgestalt.
Doch sind wir heute in einer solchen Lage?

Wenn deutsche Politik mit Verweis auf die Staatsräson und die „historische Verantwortung“ schweigt oder relativiert, während in Gaza Unrecht geschieht – dann verlieren Worte ihre Aufrichtigkeit.
Dann wird das Erinnern zur Ausrede. Dann trägt man das Gewicht der Schuld – aber stellt die Waage schief.

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wird das Wort Menschenwürde 27 Mal genannt.
Im Bundestag rief man mehrmals mit kraftvoller Stimme: „Nie wieder!“
Doch was bedeutet „nie wieder“, wenn es nicht für alle Menschen gilt?

In meiner Heimat würde man behaupten:
„Das Gewicht ist ehrlich, doch die Schalen nicht.“
Ein ehrliches Gewicht lügt nicht.
Doch wenn die Waage manipuliert ist, wird jede Wahrheit zur Verzerrung.

Ich rufe auf zu Ehrlichkeit und Mut.
Nicht gegen Israel, nicht gegen Jüdinnen und Juden.
Sondern für die Menschlichkeit – die allen gelten muss, bedingungslos.
Für Gerechtigkeit, die sich nicht beugen darf – weder vor Geschichte noch vor Gegenwart.
Und für eine Erinnerungskultur, die nicht spaltet, sondern schützt.

Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Nicht nur die des deutschen, nicht nur die des jüdischen,
sondern die eines jeden Menschen – auch in Gaza.

Lasst uns das Gewicht nicht ehren, wenn wir gleichzeitig die Schalen beugen.jeden Menschen – auch in Gaza.

Lasst uns das Gewicht nicht ehren, wenn wir gleichzeitig die Schalen beugen.

 

Zur Autorin: Irine Fonseka wurde auf den Seychellen geboren und pendelt heute zwischen Düsseldorf und Victoria. Sie hat Geschichte, Politik und Journalismus studiert, ist vereidigte Übersetzerin und arbeitet freiberuflich für die seychellische Medienlandschaft sowie für das Pressehaus des Präsidenten.

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Comments 1

  1. Marianne Bäumler says:
    6 Monaten ago

    Danke für deinen klugen Text!
    Klug, weil du ja bei aller schrecklichen Brutalität der Herrsch-Süchtigen dieser Welt dich nicht auf ein beschränktes Zweierleimaß zu reduzieren bereit bist.
    Wer sind denn in diesen maßlosen Konkurrenzkämpfen immer die am meisten Leid-Tragenden? Das jeweils beschränkt gemachte Fussvolk!
    Immer wenn „die da Unten“ instrumentalisiert werden, mit Hass und Desinfomation manipuliert werden – es geht um vorsätzliche Ignoranz der jeweiligen Machthaber zum Erhalt ihrer irrsinnigen Vorteile.
    DESHALB: Wir hier in Europa sollten gleichzeitig unbedingt den Widerstand der Palästinenserinnen und Palästinenser gegen die Hamas, wie auch die Empörung der Israelis gegen ihre totalitär Regierenden solidarisch und lautstark unterstützen. ALLE OPFER von Menschenfeindlichkeit sind zu betrauern!
    Es geht immer um die Not, die Angst, das Elend ALLER Zivil-Bevölkerungen unserer geschundenen und profitgierig ausgebeuteten Erde.
    Insofern wünsche ich mir im Augenblick sehnlich, dass wir den lebendigen Widerstand der bunten Demos in Israel gegen Netaniahu und seiner totalitären Clique lautstark mittragen und den entsetzlich Leidenden in Gaza solidarisch und deutlich bezeugtem Mitgefühl und ihrem Kampf gegen die Hamas-Terroristen zur Seite stehen.
    Vielleicht gäbe es ein kollektives Aufatmen, bei aller gegenseitig bezeugten Trauer um alle Opfer, über Staatsgrenzen hinweg.
    Ja – und es würde Tacheles geredet auch über das kriminelle Tun der Siedler in der Westbank.

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