• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Montag, Dezember 15, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

60 Jahre Anwerbeabkommen zwischen der Türkei und der Bundesrepublik Deutschland

Klaus Vater Von Klaus Vater
6. Oktober 2021
Türkischer Laden in den 60er Jahren

Im Oktober 1961 wurde zwischen der Türkei und der Bundesrepublik Deutschland ein Anwerbeabkommen geschlossen. Nicht von einer sozialdemokratisch geführten Bundesregierung, sondern von einer konservativen Regierung Adenauer, beziehungsweise vom damaligen Außenminister von Brentano; es wurde auch nicht  im Kanzleramt geschlossen, sondern in einem Haus im nahegelegenen Bad Godesberg.

Die Folgen des Anwerbeabkommens waren enorm: Positive Folgen vor allem in der Türkei, weil das Land seine Arbeitslosigkeit an jungen Männern exportieren konnte, bis 1973 – dann von einer sozialdemokratisch geführten Bundesregierung – das Abkommen ausgesetzt wurde. Diese Arbeiter haben in Deutschland die Wirtschaftskraft gestärkt, oft waren sie in den Betrieben die Besten in Betriebsrat und Vertrauensleutekörper. Ihre Überweisungen ins Heimatland haben Millionen dort lebenden Angehörigen das Leben leichter gemacht.

Das Abkommen ist in der Rückschau eine sozialpolitische Großtat. Aber zu Beginn stand anderes Pate.

In der Bundesrepublik hatte sich eine prosperierende Wirtschaft entwickelt. Man nannte das „Wirtschaftswunder“. Die großen sozialen Kontrahenten Gewerkschaften und Arbeitgeber hatten beschlossen, die Löhne der  Beschäftigten real steigen zu lassen und zwar in Größenordnungen, die die Kapitalakkumulation der Unternehmen nicht behinderte. Die Grundlage für rasant ansteigende Investitionen ohne nennenswerte Fremdverschuldung war gelegt. Westdeutsche Waren wurden zudem hinter der „schützenden Wand“ eines festen Wechselkurses  mit der führenden Währung, dem US-Dollar, fabelhaft konkurrenzfähig. Ende der fünfziger und zu Beginn der sechziger Jahre gingen freilich die Ausbau-Investitionen zurück.

Die Bundesrepublik hatte zwischen 1949 und 1960 rund 13 Millionen Menschen in die Arbeitsmärkte integriert – Flüchtlinge aus den ehemals deutschen Gebieten östlich von Oder und Neiße, Flüchtlinge aus der damaligen SBZ und Arbeitskräfte aus Italien sowie aus Jugoslawien. Eine große Nachfrage nach zusätzlichen Arbeitskräften bestand damals nicht.

Als das Abkommen in Godesberg geschlossen wurde, hatte die Spitze des türkischen Militärs ein Jahr zuvor den Ministerpräsidenten Adnan Menderes abgesetzt, den ersten 1950 frei gewählten türkischen Regierungschef. Er wurde am 15. September 1961 aufgehängt. Es unterzeichnete also auf der türkischen Seite keine frei gewählte Regierung sondern eine Art Junta.

Die Türkei war damals ein extrem armes Land, was sie –Gott lob – nicht mehr ist. Es herrschte Armut und Landflucht. Ein ökonomischer Prozess, wie er mit Blick auf Westdeutschland kurz beschrieben wurde, war von den Herrschenden in der Türkei nicht zu erwarten. Hinter dem Anwerbeabkommen stand wohl als entscheidender Grund die Stabilisierung der Türkei als NATO-Land.

Das Anwerbeabkommen war auf zeitweilige Arbeit, auf Rotation und auf kulturelle Isolation ausgelegt. Es wurde war im Laufe der Jahre geändert, aber die Grundeinstellung gegenüber den türkischen Arbeitern blieb, bis Ende der siebziger Jahre der Sozialdemokrat Heinz Kühn als erster namhafter Politiker  dafür warb, die sogenannten „Gastarbeiter“ und deren Familien als echte Einwanderer zu begreifen und auf Integration umzuschalten.

Es ist eine Art  „grandiose Hinterlist“ der Geschichte, dass aus der Million abschätzig angesehener türkischer Arbeiter und deren Familien ein untrennbarer Teil unserer Gesellschaft geworden ist. Sie sind Teil des Landes und wir sind stolz darauf. Manches liegt noch im Argen. Das ist wahr. Aber die ersten sechzig Jahre sind geschafft.

© Bundesarchiv (B 145 Bild-F075977-0027)) / CC BY-SA 3.0 DE

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: AnwerbeabkommenAnwerbeabkommen Türkei DeutschlandArbeitskräfteMigrationTürkeiWirtschaft
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Joke Frerichs bei Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt
  • Philipp bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht
  • Kathrin bei Nikolaus, das Teilen und der Sozialstaat
  • Ronald bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Die Heiligen Drei Könige auf Kamelen in der Wüste vor einem Nachthimmel mit Mond, Sternen und dem Stern von Betlhehem

Die (schein-) Heiligen Drei Könige – Fast eine neue Weihnachtsgeschichte

14. Dezember 2025
Logo der OSZE

Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa (tot)krank?

14. Dezember 2025
Stormtrooper

Wer schlachtet seine „heiligen Kühe“?

13. Dezember 2025
Ritter mit zerfetzter US-Flagge in imaginärer Berglandschaft, KI generiert

Wirtschaftliche Sicherheit in der NSS: Der stille Wiederaufbau amerikanischer Kriegsfähigkeit – Gastbeitrag von Arno Gottschalk

13. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik