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Home Kultur

Vergängliche Kunst machte ihn unsterblich: Zum Tod von Christo

Uwe Pöhls Von Uwe Pöhls
1. Juni 2020
Verhüllter Reichstag

Am 31. Mai, nur 13 Tage vor seinem 85. Geburtstag, ist Christo, ohne Zweifel einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart, gestorben. Christo, wurde am 13. Juni 1935 als Christo Vladimirov Javacheff in Bulgarien geboren. Am selben Tag wie seine, bereits 2009 verstorbene,  Lebens- und künstlerische Partnerin Jeanne-Claude. Zusammen haben beide die Kunst des 20. und 21. Jhd. In einer unnachahmlichen Art bereichert. Dabei war ihre Kunst auch immer ein öffentliches Gut. Kaum ein anderer Künstler hat es wie Christo und Jeanne-Claude verstanden, Kunst als etwas zu verstehen, das allen Menschen offensteht. Ihre Kreationen und Inszenierungen waren immer nur auf Zeit, auf Vergänglichkeit angelegt. Das verschwinden der Kunstwerke war immer ein wichtiger Teil des ästhetischen Konzeptes. Das wurzelte tief im Begriff von Freiheit. Aneignung und Besitz verstanden Christo und Jeanne-Claude immer auch als Feinde der Freiheit. Ihre Kunst war meist zutiefst politisch. Aber im Vordergrund stand, die Neugierde des Betrachters zu wecken. Die Interpretation war jedem selbst überlassen. So konnte das Künstlerpaar Millionen von Menschen faszinieren und für Kunst begeistern.

Es war schon alles für den 85. Geburtstag vorbereitet.  Das Centre Pompidou wollte ihm eine große Ausstellung widmen. Die Eröffnung in März wurde durch die Corona-Epidemie verhindert. Die Verhüllung des Arc de Triomphe sollte als ein weiterer Meilenstein seiner für ihn und Jeanne-Claude so einzigartigen Art werden, Kunst als etwas Vergängliches zu begreifen und zu vermitteln. Das für April 2020 geplante Projekte scheiterte – es ist fast an Skurrilität kaum zu überbieten – an seltenen Vögeln, nämlich den Turmfalken von Notre-Dame, die nach dem Brand der Kathedrale umgesiedelt werden mussten, u.a. eben auch auf den Triumphbogen.

Fast schicksalshaft, möchte man meinen. Aber trotz eines enormen Schaffensdranges und einer Vielzahl von spektakulären Projekten in den fast 50 Jahren des Zusammenwirken der beiden Künstler sowie die Projekte der letzten 10 Jahren, in denen Christo die gemeinsamen Ideen allein weiter trug und verwirklichte, blieb die Mehrzahl der Ideen unverwirklicht.

In Deutschland wurde das Künstlerpaar insbesondere durch die Verhüllung des Berliner Reichstagsgebäudes im Jahre 1995 bekannt. Aber schon über 30 Jahre zuvor entstand 1961 als erstes Großprojekt überhaupt im Kölner Hafen eine Installation und Verhüllung von gestapelten Ölfässern. Wenig später bauten Jeanne-Claude und Christo in Paris in einer Seitenstraße als Reaktion auf den Berliner Mauerbau eine Mauer aus Ölfässern. Ohne Genehmigung. Das Projekt endete vorerst auf einer Polizeistation. Viele ihrer Projekte benötigten jahrelange, manchmal jahrzehntelange Vorbereitungen. Oft scheiterten die Pläne an der Bürokratie. Das ist auch eine besondere Form des Realismus, denn vieles in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft scheitert ebenfalls daran.  

Bei allen Ihren Projekten finanzierten Christo und Jeanne-Claude ihr Werk im erheblichen Maß durch den Verkauf von Teilewirklich n des Originalwerkes. Alle Materialien wurden nach dem Abbau wiederverwertet. Und wurden zu Preisen in den Handel gebracht, die es jedem erlaubten, ein Teil dieser großartigen Kunst zu erwerben. Auch das machte das Künstlerpaar besonders. Ihr Werk war nicht für den kapitalistischen Kunstmarkt gemacht, bei dem exklusiver Besitz alles ist, der eigentliche Wert und die Bedeutung von Kunst aber in Vergessenheit geraten ist. Ihre Kunst war vergänglich, ihre Botschaft aber wird bleiben.

Bildquelle: Wikipedia, qwesy qwesy, CC BY-SA 3.0

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Tags: ChristoChristo und Jeanne-Claude KunstFreiheitRealismusVergänglichkeit von KunstVerhüllung
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