• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Mittwoch, Dezember 17, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Ein Berliner Sprechblasenfestival

Hans Wallow Von Hans Wallow
13. März 2021
Sprechblasen

Der Name „Berlin“ stammt aus der slawischen Sprache und heiß einfach „die Stadt im Sumpf“. Und von dort steigen regelmäßig Blasen auf, manchmal auch giftige Gase. Aktuell sprudeln dort Sprechblasen aus der SPD. Konkret: der ehemalige Bundestagspräsident und Berliner SPD Genosse Wolfgang Thierse diagnostiziert eine zunehmende Segregation, also das Trennende in der Gesellschaft. Er verweist dabei auf Extrempositionen im linken und rechten Spektrum, z.B. in der Genderpolitik. Er fordert mehr Solidarität. Aber wo sind die Klammern, die den Gemeinsinn fördern? Beim Flüchtlingsproblem 2015 gab es sie. 8 Millionen Menschen haben sich an der Erstversorgung der Geflüchteten beteiligt.

Die SPD diskutiert darüber schon lange lustvoll und heftig. Aber leider nicht über deren Wohnungssituation.

Aber über die Tagesordnung wird gestritten. Die Forderung von August Bebel vor dem Weltkongress der Sozialisten, dass die Partei „unter dem Hammer“ in der Hand des Vorsitzenden sein muss, würde heute nur noch lautes Gelächter auslösen. Man hämmert nicht mehr, sondern diskutiert. Basta ist auch obsolet. Autoritäten sind out. Empfindlichkeiten in. Die Reaktion auf Thierses braven Aufsatz: die Ko-Bundesvorsitzende Saskia Esken und der stellvertretende Bundesvorsitzende Kevin Kühnert schämen sich für den Altgenossen wegen seiner „rückwärtsgewandten“ Gedanken. Was dann in folgenden verbalen Scharmützeln inhaltlich gesagt wurd, ist es nicht wert, aufgeschrieben zu werden. Es sind Vorwände, um die eigenen Aggressionen loszuwerden. Eine Aussprache unter den Genossen von Angesicht zu Angesicht fand schon deshalb nicht statt. Dann wäre wohl bei einigen die Erleuchtung gekommen, dass es für eine fortschrittliche Partei notwendig ist, sich die Probleme von Minderheiten anzuhören. Ohne die der großen Mehrheit aus den Augen zu verlieren.

Ein Blick zurück: Im Langzeitprogramm I (Orientierungsrahmen 1973-1985) hat die SPD u.a. die Forderung nach einer „spürbaren Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktionsvermögen von Großunternehmen“ beschlossen. Die Partei war schon mal weiter. „Neukölln ist überall“ heißt der Titel des Buches des ehemaligen Bezirksbürgermeisters Heinz Buschkowsky. Diese kühne Behauptung nährt den Verdacht, dass Berliner Politiker, nicht nur die der SPD, glauben, die Stadt sei die Brutstätte der Ausländerkriminalität oder einer progressiven Leitkultur für die zweite deutsche Republik. Leider herrscht dort auch und in den Berliner Ortsvereinen eine Lagermentalität, die sich nach dem Mauerfall nicht in Luft auflöste.

Die traditionelle Spaltung in der SPD verläuft zwischen den Vertretern des Grundsätzlichen und des Praktischen. Das ist fruchtbar, wenn man miteinander redet. Leider kennt man sich zu gut. „Ihr müsst mal den Finger in die Erde stecken und daran riechen“, rief einst ein Juso-Wikinger von  der Insel Sylt den Delegierten auf dem Juso-Bundeskongress in Hannover zu, als diese darüber stritten, ob der Staat nun der bessere Gesamtkapitalist ist oder als solcher wirkt.  Wie einst der Nordsee-Insulaner ticken die Provinzler anders als die Hauptstädter. Der erste blickt über die Weite des Meeres. Viele Berliner Genossen schauen nur gegen Mauern. Das verengt den Blick.

Ziel einer politischen Willensbildungsgemeinschaft ist, Mehrheiten zu erreichen. „Von mir aus kann jemand seinen Hamster heiraten“, sagt das ehemalige SPD-Mitglied, die Journalistin Gitta L.. Vielleicht sollte die Partei mal wieder über den Armutsbericht diskutieren oder die skandalöse Vermögensverteilung. Es ehrt die SPD, dass sie dabei selten dem Populismus verfiel. Man sagt, der Berliner habe Schnauze mit Herz. Der verstorbene ehemalige Regierungssprecher Klaus Bölling (SPD), selbst Berliner, meinte,  oft fehle das Herz. Vielleicht steht deshalb im neuen Grundsatzprogramm so oft das Wort „Respekt“. Allein menschliche Vorbilder wirken. Aber nicht nur die SPD braucht Leuchttürme.

Der legendäre Fraktionsvorsitzende Herbert Wehner (der Onkel) rief einst den Genossen zu: „Unsere Stärke muss sein: orientieren statt irritieren“. Auch daran muss man die heutige Führungsspitze der SPD messen. Die innenpolitischen Probleme der SPD haben zahlreiche Facetten.

Eine Sozialanalyse, wie sie einst der Bundesgeschäftsführer Peter Glotz erstellen ließ, ist dringend notwendig. Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) kann sich da verdient machen. Die Partei war schon mal weiter. Das aktuelle Sprechblasenfestival ist im Grunde ein Führungsdebakel im Willy-Brandt-Haus. Parteivorsitzende müssen über operative und strategische Kompetenz verfügen. Wenn Charisma hinzukommt, ist das in einer Fernsehgesellschaft schon der halbe Erfolg. Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt definierte Politik als „Kampfsport“. Von Albert Camus ist eine weitere Einsicht hilfreich: „Alles was ich über das Leben und die Moral weiß, verdanke ich dem Fußball“. Man muss sich nicht liebkosen, aber die Regeln einhalten. Wer sich nicht daran hält, dem sollen die Mitglieder die rote Karte zeigen.

Bildquelle: Pixabay, Bild von Gerd Altmann, Pixabay License

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: DebatenProgrammdebattenSozialdemokratieSPDThierse
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Joke Frerichs bei Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt
  • Philipp bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht
  • Kathrin bei Nikolaus, das Teilen und der Sozialstaat
  • Ronald bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Trump und Putin auf dem G20 Gipfel, 2017

Seitenwahl

16. Dezember 2025
Screenshot Twitter

Ein Abstieg in menschenfeindliche Tiefen

15. Dezember 2025
Ortseingangschilc "Asylrecht ist ein Grundrecht" mit Sprayzusatz "Sorry, jetzt gerade nicht". AI generiert

Offener Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: Glaubwürdigkeit wahren!

15. Dezember 2025
Eine Abrissbirne prallt auf eine Wand, auf der "DEMOKRATIE" steht. Es sind schon deutliche Risse zu erkennen. AI generiert

Warum die Demokratie gefährdet ist

15. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik