Artikel von Gerd Morgenschweis

(✝) 1944-2021 Der Klima- und Wasserexperte steuerte über zwei Jahrzehnte das Talsperrensystem des Ruhrverbands. Gerd Morgenschweis lehrte als Professor Wasserwirtschaft an der Universität Wuppertal.


Rolls Royce elektrisch
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Sind Elektro-Autos ökologischer Irrsinn?

1. Problemstellung Batteriegetriebene Elektroautos (E-Autos) haben zurzeit einen großen Boom. Dies belegen eindrucksvoll die Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (2021), wonach in Deutschland in den letzten sieben Monaten 174. 180 E-Autos neu zugelassen wurden. Das entspricht einem Zulassungsplus von 167,5 % gegenüber dem Vorjahr.  Plug-in-Hybrid-Autos, die im allgemeinen zu den E-Autos gerechnet werden, erreichen die gleiche Größenordnung….

Weinflaschen
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Wasser und Wein – ein neues Konfliktthema? Zum Wasserbedarf von Weinbau in Zeiten des Klimawandels

1. Problemstellung Wenn Sie heute ein Gläschen guten Weins trinken, ist Ihnen dann bewusst, wieviel Wasser für die Produktion dieses Genussmittels benötigt wurde? Abb. 1 beantwortet vereinfacht diese Frage. Danach werden für die Herstellung eines Achtele Weins durchschnittlich 109 l Wasser verbraucht. Dieses wird nicht zur Verwässerung des Weins, sondern für den Anbau der Weinreben…

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Künstliche Skipisten-Beschneiung oder sichere Trinkwasserversorgung im alpinen Raum? Zum Problem der Wasserverknappung durch technische Schneeerzeugung

Im alpinen Raum entwickelte sich der Wintertourismus nach dem 2. Weltkrieg als Massensport und beschränkte sich im Wesentlichen auf die 3 Monate Dezember, Januar und Februar des Jahres, in denen es verlässlich Schneeniederschlag verbunden mit mächtigen Schneedecken gab (de Jong 2012). Parallel zu dieser touristischen Entwicklung ist jedoch aus meteorologischer Sicht eine Abnahme der festen…

Wasserentnahme aus einem See in Indien
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Wasser: ein Menschenrecht? Aktueller Stand eines langwierigen Entwicklungsprozesses

  1. Problemstellung Nach Schätzungen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation WHO von 2015 haben aktuell 663 Mio. Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und über 2,4 Mrd. Menschen, d.h. ein Drittel der Weltbevölkerung, verfügen über keinen Zugang zu angemessener Sanitärversorgung, die Hälfte davon müssen sogar ihre Notdurft im Freien verrichten….

Weltkarte Wasserverbrauch
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Anmerkungen aus Sicht eines Wasserwirtschaftlers: Nicht versiegende Flüchtlingsströme

In der aktuellen Berichterstattung sowie in den gesellschaftlichen und politischen Debatten über die große Anzahl von Flüchtlingen, die tagtäglich nach Europa oder Deutschland kommen, werden meines Erachtens die Fluchtursachen, d.h. die Gründe, weshalb Menschen ihre Heimat verlassen und sich auf den weiten, oft gefährlichen Weg machen, kaum angesprochen. Stellt man sich jedoch dieser Frage, dann…

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Wassermangel in Deutschland: Wie die Dürreperiode im Frühjahr 2015 einzuordnen ist

Ein stabiles Hoch, das sich im April 2015 nahe der Britischen Inseln aufbaute, sorgte nahezu deutschlandweit für trockenes und warmes Wetter. Diese Schönwetterzone konzentrierte sich im Mai auf Zentraldeutschland und weitete sich im Juni auf Norddeutschland aus. Da es gleichzeitig nur mäßig warm war, wurden die aus dieser Witterungssituation resultierenden Niederschlagsdefizite kaum wahrgenommen. In Wirklichkeit…

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Wasserverluste durch Lebensmittelvernichtung oder Wassersparen durch Lebensmittelrettung. Teil 6

Die mit der Lebensmittelverschwendung einhergehende immense Vergeudung von Wasser wird thematisiert. Durch die Kombination von Wasserfußabdrücken für die Erzeugung von Lebensmitteln und Abfallbilanzen werden die Wasserverluste (weltweit und am Beispiel Deutschlands) quantifiziert und die Wassersparpotentiale durch Lebensmittelrettung aufgezeigt.

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Wasser im Einkaufswagen – Zum Wasserfußabdruck der Hauptimportgüter Deutschlands. Teil 5

Die Auswirkungen des überproportional hohen deutschen Imports von Gütern aus Regionen mit Wassermangel werden aufgezeigt. Um dem mündigen Käufer (Verbraucher), der aus persönlicher Verantwortung seinen Wasserfußabdruck senken will, Entscheidungshilfen beim Einkaufen anzubieten, werden die wasserintensivsten Importgüter der deutschen Verbraucher identifiziert und konkrete Empfehlungen für den täglichen Einkauf gegeben.

Deutschland – weltweit drittgrößter Importeur von virtuellem Wasser. Teil 4

Deutschland ist drittgrößter Importeur von virtuellem Wasser in der Welt. Dies resultiert zum erheblichen Teil aus dem Import von landwirtschaftlichen Produkten; jedes Zweite in Deutschland konsumierte Lebensmittel wird heute importiert. Dieser hohe externe Wasserfußabdruck stellt eine Externalisierung des Wasserverbrauchs dar und hat massiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit der Wasserbewirtschaftung in den Erzeugerländern; andererseits ergibt sich daraus eine große Abhängigkeit Deutschlands von den Importländern verbunden mit einem zunehmenden Risiko bei der Versorgung mit agrarischen und industriellen Gütern.