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Bahn-Chef Lutz leidet „wie ein Hund“ – Und wie leiden wohl erst die Fahrgäste?

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
30. Juni 2022
Lokomotive der DB mit Graffiti

Ist es Selbstmitleid oder wen klagt Bahn-Chef Richard Lutz an, wenn er sagt: „Die Qualität und Zuverlässigkeit des Eisenbahnnetzes ist nicht akzeptabel“, so Lutz auf dem Nachhaltigkeits-Gipfel der „Süddeutschen Zeitung“. Da möchte man ihm zurufen: Gut gebrüllt, Löwe. Aber warum tun Sie nichts dagegen? Sie sind doch Chef vom Ganzen und das seit 2017. Aber es kommt noch besser. Lutz räumt auf dem gleichen SZ-Gipfel ein: Mehr als jeder dritte Fernzug kam im Mai zu spät, auch Regionalzüge verspäten sich immer häufiger. Dazu die teils heruntergekommenen Bahnhöfe. All das quält nicht nur die Fahrgäste, sondern auch den Konzernchef. „Glauben Sie mir: Ich leide wie ein Hund.“ Aber wie leiden wohl all die Fahrgäste, Herr Lutz, in den teils übervollen Zügen, wenn sie von der Arbeit kommen und auf dem Boden des Zuges Platz nehmen müssen, weil sie keinen freien Platz finden? Oder wie leiden wohl die Touristen, die mit dem Zug in der 2. Klasse durchs Land fahren, der zu spät dran ist, der sie warten lässt auf dem Bahnsteig bei großer Hitze, der sie erst Stunden später als geplant ans Ziel bringt? 

Ich will das mit dem Leiden des Bahnchefs gern glauben, aber so leicht kommt mir der Herr Lutz mit seiner Weinerlichkeit nicht davon. Richard Lutz gehört dem Vorstand der Bahn seit 2010 an, seit 2017 ist er Vorsitzender des Vorstands. Seit Jahr und Tag wird über den Zustand der Bahn geklagt, über schmutzige Züge, Toiletten, die verstopft sind, darüber, dass Züge unpünktlich sind. Früher konnte man seine Uhr nach der Bahn stellen, aber das ist lange her. Heute ist auf eines Verlass: auf die unpünktlichen Züge. Wir reden dabei nicht von fünf oder zehn Minuten. Wer in diesen Tagen, da wir das 9-Euro-Ticket haben, mit dem Zug durch Deutschland rollt, muss sich darauf einstellen, dass er sich um Stunden verspätet. Und es kommt ja auch vor, dass Züge einfach ausfallen.

Wenn der Bahn-Chef beim SZ-Gipfel beklagt, dass immer noch Gleisanlagen aus der Kaiserzeit im Einsatz seien, darf man doch die Frage stellen, warum die nicht längst ersetzt worden sind. Wer hat die Bahn daran gehindert? Die Politik? Dann stellt  der Bahn-Chef fest: „Wenn unsere Anlagen Menschen wären, ist klar: Unsere Infrastruktur besteht zu 20 Prozent aus Rentnern.“ Die seien zwar auch fit, aber auf die Dauer gehe das nicht gut. Das verstehe ich und frage noch einmal: Warum ist in all den Jahren nichts geschehen? Die Probleme sind doch nicht erst seit gestern bekannt: „Eine völlig veraltete und mit den Bedürfnissen nicht mitgewachsene Infrastruktur“. Wir reden doch seit Jahren über Mobilität, darüber, dass wir mehr Verkehr auf die Schienen verlegen müssen. Wir wollen, zur Entlastung der Umwelt, auch mehr Fahrgäste in Zügen transportieren. Das ist nicht neu und keine Erfindung der Grünen, die haben nur den Druck auf die Politik erhöht, weil sie die Fragen nach der Umwelt gestellt haben, nicht einmal, nicht zweimal, sie stellen sie seit Jahren immer wieder.

Ich lese in dem SZ-Beitrag über den besagten Gipfel, die Bahn müsse „derzeit mit so vielen Baustellen wie noch nie die Gleisanlagen sanieren“. Das aber bremse den Verkehr, führe zu Zugausfällen und Verspätungen. Ja, so ist das, füge ich als Verbraucher hinzu, wenn man über Jahre auf Verschleiß fährt, Züge und Anlagen nicht ausreichend und regelmäßig wartet, sie repariert, neues einbaut, altes Material durch neues ersetzt, verrostet und verrottet manches, bricht zusammen, manches geht dann nicht mehr. Wer ist denn dafür zuständig? Der Kanzler etwa, oder die SPD, weil die ja eigentlich immer verantwortlich ist, wenn etwas nicht funktioniert?  Aber die Erzählungen in der SZ gehen ja noch weiter, wie wir von Lutz lesen. Die Bahn versuche auf einem überlasteten Schienennetz so viele Menschen wie möglich mit zusätzlichen Zügen zu transportieren. Dass das so nicht klappt, haben wir durch die vielen Verspätungen schon klar gemacht.  Bahn-Chef Lutz erklärt dann sein Ziel,  er wolle wenigstens erreichen, dass sie ankommen. Da bin ich aber erleichtert. Und lerne von dem großen Konzernchef, Boss über rund 320000 Beschäftigte, mit einem Jahressalär etwa 1,3 Millionen Euro, dass mehr Pünktlichkeit nur möglich sei, wenn weniger Züge unterwegs wären, aber dann würden auch weniger Passagiere und Güter transportiert. Das wäre ein Armutszeugnis.

Ab 2024, das wissen wir aus der gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing(FDP) und dem Bahn-Chef, sollen die Haupttrassen generalsaniert werden. Erst im Jahre 2030 soll das Leiden des Herrn Lutz und von Millionen Fahrgästen ein Ende haben, dann soll das Hochleistungsnetz der Bahn komplett saniert sein. So Wissing und Lutz. Ob die dann noch im Amt sind? Jedenfalls hat Lutz versichert, dass auch die Bahnhöfe ansehnlicher werden sollen. Es gibt noch sehr viele, die eher abstoßen denn anziehen, verschmiert und verdreckt sind, mit Unterführungen, die den Passanten in den Abendstunden eher das Gruseln lehren. Es ist noch nichts geschehen, aber schon haben wir wieder Begriffe parat, Bahnhöfe werden also „Mobilitätsplattformen mit Fahrradhäusern und Ladestationen für E-Autos“. Dieses ganzheitliche Denken habe man-wer ist man, Herr Lutz?- bisher schlicht vergessen. Ich wäre schon froh, wenn Bahnhöfe aufgearbeitet würden, verputzt und gestrichen und wenn es in dem näheren Umfeld nicht mehr stinken würde. 

Fahr lieber mit der Bundesbahn. Wenn die Deutsche Bahn diesen alten Slogan ihrer Vorgängerin wieder und zwar zu Recht aktivierte, das wäre schön.

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Tags: BahnBahn-ChaosBahn-Chef LutzBahnkundenDeutsche BahnInfrastrukturMissmanagement BahnUnzuverlässigkeit Bahn
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