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Home Kultur Buchbesprechungen

Das Leben der Anderen – „Was westliche Politik im Orient anrichtet.“

Marianne Bäumler Von Marianne Bäumler
12. Mai 2015
Michael Lüders

Michael Lüders

„Wenn wir Gewalt anwenden, dann deswegen, weil wir Amerikaner sind! Wir sind die unverzichtbare Nation. Wir haben Größe, und wir blicken weiter in die Zukunft.“ Ja, so sprach im Jahr 1998 die damalige Außenministerin Madeleine Albright auf einer Veranstaltung in Cleveland. Mit diesem Zitat weist Michael Lüders in seinem neuen lesenswerten Buch  „Wer den Wind sät“ auf das fatale geopolitische Selbstverständnis der USA hin. Unter dem Motto einer weltweit dominierenden „Pax Americana“ vertrat die Hegemonialmacht sowohl in kolonialen als auch in heutigen Zeiten den offenbar „alternativlosen“ Anspruch, auf unser aller Erde die für sie brauchbarsten Claims abzustecken, und das  „naturgemäß“ immer als Friedensmission von „God’s own country“.

Der Islamexperte Lüders kennt sie, die Länder des Nahen und Mittleren Ostens aus eigener Anschauung. Von Marokko über Gaza bis Pakistan zieht sich inzwischen eine Art islamistischer Gürtel. Die historischen Hintergründe zunehmender Desorientierung, zunehmender Wut, zunehmenden Elends und zunehmender Verzweiflung erkennt der frühere „Zeit“-Korrespondent in den Folgen der Anmaßung westlicher Ausbeutung von Rohstoffen, vor allem Öl, von Land und Leuten. Und auch wenn wir – die an einer gerechteren Welt interessierten kritischen Intellektuellen – meinen, es müssten eben nur „irgendwie“ demokratische Strukturen in diese Länder Einzug halten, dann könnte alles besser werden, „da unten“ – wir irren.

Was wir hier im glücklicherweise rechtsstaatlichen Westen nämlich gar nicht zur Kenntnis nehmen mögen: in all diesen Ländern mit ihren verheerenden kolonialen Vergangenheiten konnte sich genau deshalb nie eine breitere Mittelschicht entwickeln. Nur eine gebildetere Mittelschicht – die gesellschaftlich sinnvolle Strukturen hätte aufbauen dürfen – wäre jeweils ein interessierter Träger von Rechtsstaatlichkeit! Dazu konnte es durch die räuberischen Dynamiken  erst der Kolonialherren und später der von ihnen installierten einheimischen Potentaten aber gar nicht kommen. Insofern sind unsere frommen Wünsche eigentlich eher Ausdruck von fast folkloristischer Ignoranz.

„Unter den Bedingungen von Armut, Ausgrenzung, endemischer Gewalt und Perspektivlosigkeit, im Schatten einer Besatzung, die tausendfach „Kollateralschäden“ unter Zivilisten herbeiführt, zunehmend durch den Einsatz von Kampfdrohnen“, wie im Irak, kann sich von selbst gar nichts mehr gut entwickeln. Es müssten also wesentlich gründlichere Angebote unsererseits diesen entsetzlich zerrütteten Ländern gemacht werden. Da die ehemaligen Kolonialmächte – USA, Großbritannien, Frankreich – durch ihre zynische Politik des „Teile und herrsche“, ihre willkürlichen Grenzziehungen und jeder Menge Waffenlieferungen die regionalen Bewohner religiös oder sonst wie gegeneinander ausgespielt haben, wurde sowohl konkret als auch in den Gemütern der Männer, der Frauen, der Kinder eine „verbrannte Erde“ hinterlassen.

Und jetzt? Die weiteren Aussichten? Zerstörung, hunderttausende Tote, unvorstellbares Elend in den Flüchtlingslagern, das Mittelmeer ein Massengrab. Und wir? Was wollen wir wirklich wissen? Was wollen wir wissen, um sinnvoll handeln zu können, um einzugreifen: Auch unsere Bundesregierung lässt die USA, lässt Israel, lässt Russland, lässt Saudi-Arabien gewähren. In unserem Namen wurden und werden Waffen geliefert, jetzt mal wieder U-Boote für Israel. Wenn wir das zulassen, machen wir uns mitschuldig. Und dass der sogenannte IS sich auch diese westlichen Mordinstrumente erbeutet hat, und damit tötet, ist kein Geheimnis! Insofern besteht dennoch die Notwendigkeit, dass diese fanatisierten Killerkommandos jetzt in Notwehr für die unschuldige Zivilbevölkerung durch begrenzte US- Militärschläge bekämpft werden.

Aber: Welch ein brutaler Irrsinn, ein sinnloser Terror letztlich auf vielen Seiten, Angst und Schrecken dringen in jede Pore der Menschen  im Orient. Mit unvorstellbaren Folgen, für sie und auch für uns. Und solche Grausamkeit, um sich geopolitisch breit zu machen – „blood for oil“?

Werden auch wir immer ungerührter, ist Coolness auch „our way of life“? Müsste nicht auch unser Widerstand gegen die völkerrechtswidrige Siedlungspolitik der israelischen Regierung wesentlich klarer sein, wenn auch die große Koalition es als „Staatsräson“ bewertet, und das elende Leben der armen Palästinenser zynisch einem „Schicksal“ überlässt? Es gibt zu benennende Ursachen, immer.

Und so vieles lässt sich neu entscheiden. Ein erster Schritt – neben Spenden für zum Beispiel „Medico International“ oder ORIENTHELFER e.V. – wäre die Lektüre dieses klar formulierten und informativen Buchs von Michael Lüders! Und dann – zeigen wir unseren Regierenden doch deutlich, dass wir mit einem würdelosen Stillhalten gegenüber deren kaltem Machtkalkül aufhören wollen.

Lüders, Michael

Wer den Wind sät

Was westliche Politik im Orient anrichtet.
4. Auflage 2015. 175 S.: mit 1 Karte C.H.Beck Verlag 14,95 €

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Tags: Michael LüdersNaher OstenUSAWer den Wind sät
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Comments 4

  1. Pingback: Hinweise des Tages | NachDenkSeiten – Die kritische Website
  2. HB says:
    10 Jahren ago

    Leider müssen wir wohl davon ausgehen, dass ein bedeutender Anteil gemeiner wie weniger gemeiner US-Amerikaner diesen unfassbaren Narrativ von der unverzichtbaren Nation, der besonderen Größe (eines Lebensstils auf größtem Fuss ?), von der Mission Freiheit bringender und Frieden stiftender Demokratisierung der Welt durch unbarmherzigen Kampf gegen die im Weg stehenden bösen Anderen etc. ganz fest glauben. Weil im Verlauf ihrer vergeichsweise kurzen und immer schon blutigen Geschichte ihnen eine solche Weltsicht zur inneren Natur geworden ist, die sich zur Vernunft, zum vorausschauenden rationalen oder von humanitären Kategorien getragenen Verstand verhält, wie Fett zur Suppe: sie schwimmt immer oben auf.

    Es mangelt an Dialogfähigkeit!

    Und wie man die fördern kann, nein muss, formulierte der Begründer der Friedens- und Konfliktforschung, Johann Galtung, bereits in den 1970er Jahren; ohne das es bisher bedeutende Reaktionen in Schulen oder Kitas, nicht ganz unwichtigen Sozialisationskräften entwickelter Länder gegeben hätte!

    „Literacy in a broader sense and as the beginning of education would mean that the ability to enter into dialogue would be seen as equal in importance to the ability to read and write.“ (Johan Galtung)

    Antworten
  3. Marianne Bäumler says:
    10 Jahren ago

    Ja, Dialoge, das wäre schön, also Fakten und Gefühle aus-zu-sprechen, also sie zu benennen, und sie in Ruhe auch ausführen zu dürfen – durchaus mit ein bisschen Zeit-Raum, das scheint im Turbowahn fast altmodisch. Sehen wir uns die adipösen Kids an, die mit dem elend leeren Blick. Und ja, es geht um weit mehr als abfragbare Bildung, es geht um Zusammenhänge, von Macht & Ohnmacht, von Individuen, vielleicht um Herzensbildung. Aber missachtete Leute, die Globalisierungs-Verlierer, sind so depriviert – deren Individualität war ja nie gefragt – da bleibt nur das quasi religiöse Kollektiv – und der gemeinsame Hass. Ich glaube, „der Westen“ muss denen beim Aufbau von verlässlichen Strukturen helfen, Angebote machen, sinnvolle Ausbildungen vor Ort, damit sie sich eine Infrastruktur aufbauen können. Ob wir das wollen oder nicht: sie fühlen sich von uns nicht ernst genommen!! Und vielleicht sollten wir – also die USA und andere – endlich mal auch eine historische Reue zeigen, damit es weniger Rachedynamiken gibt.

    Antworten
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