Skulptur, Pistole mit Knoten im Lauf

Kein Mensch auf Erden möchte verachtet werden. Die Parallelen totalitärer Herrschafts-Ansprüche

Die fundamentalistischen Herren aller Couleur:
Sie hassen, was sie fürchten:
Das Sanfte, das Zarte, das Zögern, das Zweifeln – in sich Selbst.
Sie, die knallharten Faschisten,
Sie, die machtfixierten Paschas.
Sie Alle, münzen ihre heiß brodelnde Wut auf die inneren Ungereimtheiten in eiskalte Verachtung von jedweder „Schwäche“:
die Sündenböcke:

–  gefühlvolle Frauen
–  schwule Männer
– einfühlsame Heteros

Denn diese Aspekte von Empathie und Sinnlichkeit – verkörpern für totalitäre Menschen ein für die Erstarrten bedrohliches Lebendigsein.

Etwas, was sie an und in sich selber nicht dulden können und also auch nicht kennen lernen wollen.

Ihnen gemein ist zudem ein wütender Antisemitismus – sie diffamieren analytisches Denken als „zersetzend“ – weil kritikfähige Reflexionskraft sich mit fanatischem Ressentiment nicht verträgt.

Fanatiker brauchen unbedingte Rigidität, als ein Gerüst, ein starres, das Respekt für andere Ansichten und offene Haltungen nicht tolerieren kann. Und – sie verstehen keinen Spaß. Humor erscheint ihnen als unmännlich, Lachen womöglich immer als Auslachen und Spott.

Ironie und Selbstironie sind ihnen fremd, denn sie konnten eine individuelle Identität kaum entwickeln.  Jenseits von der Perspektive gelungener Anerkennung innerhalb demokratischer Strukturen aber bietet eine extrem strenge Hierarchie eine Art kollektiver Hingabe.

Was tun?

Den brutalen Tätern wie jetzt der Hamas erscheinen ihre Morde nur konsequent, erst recht, wenn sie Kritik nur als narzisstische Kränkung auffassen können. Wie können wir grundsätzlich als demokratische Zivilgesellschaft mit Leuten umgehen, die sich mit voller Absicht außerhalb sozialer Regeln verhalten „müssen“? Was tun, wenn verrohte Globalisierungs-Verlierer von Scharfmachern kalkuliert zum Morden abgerichtet werden?

Ein Kind, das auf diese Welt kommt,
wird nicht geboren
als Islamhasser,
nicht geboren als Nazi, nicht geboren als Judenhasser,
nicht geboren als Islamist.
Es geht immer um Macht und um Ohnmacht.

Wenn wir die Beweg-Gründe von Hass und Verfolgung und Gewalt begreifen wollen, gibt es Faktoren von individueller und gesellschaftlicher Überforderung, die den gravierenden Verlust von Empathie erklärbar machen, erst recht im globalen Turbo-Kapitalismus.

Unsere so genannte „westliche Wertegemeinschaft“ mit ihren Riesen-Waffen-Geschäften, sie bringt die tödlichen Gefahren massiv mit auf die Märkte.

Es handelt sich um zynische Doppelmoral, wenn ohne zu zögern Saudi- Arabien mit deutschen „Rüstungsgütern“ beliefert wird. Wir Deutsche sind also mitverantwortlich für die Ermordung der jemenitischen Bevölkerung Die Unlimited Waffenlieferungen an die Ukraine, an Israel, Unterstützung für Erdogan, der damit die Kurden umbringen lässt, und der nun ganz aktuell sich auf die Seite von Hamas schlägt etc.                               

Und das alles durchgewunken von ehemals pazifistischen Parteien, wie rot und grün!

Übrigens: Hollywood hat es uns vorgemacht. Die inflationäre Brutalität in den so called social media kann nicht ohne Folgen bleiben. Jeder hate speech – click ein Gewinn – das summiert sich horrend. Das Riesengeschäft mit der virtuellen Gewalt vergiftet die Gemüter unzähliger Menschen, furchtbare neue, ausufernde Realitäten sind die nicht fassbare Folge.

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Die Theater-, Film- und Literaturkritikerin schreibt für diverse Zeitungen und arbeitet für den öffentlich rechtlichen Rundfunk. Sie promovierte über Erich Kästner, lehrte an der Universität Marburg, arbeitete als Dramaturgin und machte Dokumentarfilme für den WDR und andere ARD-Sender. Redaktion und Ko-Autorin der Günter Lamprecht-Biographie "Und wehmütig bin ich immer noch." Ihr wundervolles Motto zu unserem Humanistischen Grundkonsens: "DEMOKRATIE - die bunte Freiheit, mit gleichen, klar geordneten Spiel-Regeln für Alle!" 2016


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