Kind

Buschmann Vorschlag zur Unterhaltsreform: weniger Geld für Scheidungskinder

Der Vorschlag des FDP Justizministers zur Reform des Unterhaltsrechts hat Staub aufgewirbelt. Kern des Vorschlags ist ein einziges Rechenbeispiel: Ehemann verdient 4000 € im Monat, Frau 2000 €. Daraus bisher berechneter Unterhalt für ein Kind 500 €. Mit der Annahme, der Vater des Scheidungskindes engagiert sich zu etwa 40 % für die Kindeserziehung soll es einen Bonus von etwa 100 € für den Ex-Ehemann  im Rahmen der Unterhaltspflicht geben.

Wie aber lässt sich die Teilhabe an der Kindeserziehung sachlich und in Geld ausgedrückt definieren? Zählt hier die Abholung zum gemeinsamen Fernsehabend – tagsüber arbeitet der Papa – mit Pizza und Cola oder der Wochenendausflug? Oder muss sich das in harter Währung für Kleidung, Schulmittel, Klassenausflüge, Freizeitkosten und Ernährung ausdrücken lassen? Dazu gibt es keine konkreten Aussagen. Und noch etwas: wer und wie sollte das alles kontrolliert werden? Fragen über Fragen und keine Antworten. Die gut verdienenden Ex-Ehemänner werden sich jedenfalls über den Vorschlag freuen und der FDP einen erhobenen Daumen zeigen. Zu bezweifeln ist allerdings nicht, dass das Unterhaltsrecht reformbedürftig ist. Der von der SPD und auch Teilen der Grünen lancierte Gegenvorschlag, ein wirklich messbares Engagement bei den Kosten der Kindererziehung steuerlich geltend machen zu können, hat den Charme, den Kindern keine Geldmittel für ihre Daseinsvorsorge zu entziehen. Und genau darauf kommt es an!

Teilen Sie diesen Artikel:
Keine wichtigen Nachrichten mehr verpassen!

Leitungsstab Bundesbauministerium von 1973 - 1979, zuletzt Persönlicher Referent des Ministers. 1979 bis 25.01.1990 Referatsleiter Presse, Öffentlichkeitsarbeit und politische Grundsatzfragen Ministerium für Bundesangelegenheiten NRW in Bonn, 26.01.1990 bis 02.10.1990 Leiter des Verbindungsbüros NRW in der DDR.


'Buschmann Vorschlag zur Unterhaltsreform: weniger Geld für Scheidungskinder' hat einen Kommentar

  1. 21. August 2023 @ 12:25 Dummy

    Ich weiss nicht, was Herr Hoffmann hier nicht verstanden hat aber mit einem Fernsehabend ist man, glaube ich, weit von einer 30 – 40 Prozentigen Betreuungszeit entfernt. Tagsüber arbeitet der Papa: heißt Mütter arbeiten gar nicht? Dann sollten doch Kinder aus Familien, in denen Vater und Mutter arbeiten, besser sofort heraus genommen werden, wer kümmert sich den da???
    Habe meine Kinder auch Jahrelang ca. 40% bei mir gehabt und musste trotzdem den vollen Unterhalt zahlen. Natürlich hatten die Kinder auch bei mir Hunger, wollten sich waschen und es warm haben.
    Nicht besonders fair, dass ich finanziell gleich gestellt wurde mit Vätern, die sich gar nicht oder mal am Sonntag um ihren Nachwuchs kümmern.
    Und zur Kontrolle: Wer kontrolliert den im Moment, wie die Mütter den Unterhalt einsetzen?

    Antworten


Möchten Sie Ihre Gedanken teilen?

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht