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Das schwierige Gedenken

Petra Kappe Von Petra Kappe
9. November 2017
Verhaftungen und Transport in Konzentrationslager jüdsicher Mitbürger nach dem 9. November 1938

Faschistisches Deutschland 1933-1945: Verhaftung jüdischer Männer in Baden-Baden im November 1938: Nach dem faschistischen antisemitischen Pogrom vom 9./10. November 1938 wurden etwa 30 000 jüdische Mitbürger verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt.

Der 9. November ist jedes Jahr aufs Neue ein schwieriger Tag. Die für die deutsche Geschichte entscheidenden Ereignisse dieses Tages beladen ihn mit einer Vielzahl von Emotionen, Erinnerungen und Einordnungen. Der Fall der Mauer 1989 steht neben der Reichspogromnacht von 1938, der Hitlerputsch von 1923 neben der Novemberrevolution 1918. Die Bezeichnung als „Schicksalstag der Deutschen“ ist aufgrund der mystischen Überhöhung umstritten. Die anhaltenden Kontroversen zeigen die Probleme verordneten Gedenkens auf.

Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer und mit ihr der Eiserne Vorhang, der Europa zwischen Ost und West durchzog. Nicht einmal ein Jahr später wurde die deutsche Einheit besiegelt. Die Sowjetunion zerfiel, die kommunistischen Diktaturen gingen unter. Der Ost-West-Konflikt, der Europa nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geprägt hatte, schien überwunden zu sein. Als der 3. Oktober zum „Tag der deutschen Einheit“ erklärt wurde, gab es viele Stimmen, die für den 9. November als dem geeigneteren Gedenktag plädierten.

Eine ähnliche Kontroverse löste die Einführung des 27. Januar als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus aus. Statt des Tages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, so die Forderung, solle der 9. November gewählt werden, der Tag, als im Jahr 1938 im Deutschen Reich jüdische Geschäfte und Synagogen brannten, als tausende Juden getötet und in Konzentrationslager verschleppt wurden. Der lange als „Reichskristallnacht“, dann als Pogromnacht bezeichneten nationalsozialistischen Verbrechen war nach Kriegsende jährlich vielerorts in unverordneten Mahnveranstaltungen gedacht worden. An diesem Tag habe die mörderische „Endlösung der Judenfrage“ begonnen.

15 Jahre zuvor hatten die Nationalsozialisten bereits den 9. November für ihren Versuch gewählt, sich an die Macht zu putschen. Der „Hitler-Ludendorff-Putsch“ in München scheiterte, die „nationale Revolution“ fiel zunächst aus. Historiker sind überzeugt, dass die Nationalsozialisten sowohl 1938, als auch 1923 das Datum jeweils bewusst wählten, um den 9. November 1918 auszulöschen, den Tag der „Novemberrevolution“, an dem Philipp Scheidemann die erste deutsche Republik ausrief und das Deutsche Reich von einer konstitutionellen Monarchie in eine parlamentarisch-demokratische Republik führte.

Der 9. November 1848 schließlich markiert bereits im vorangegangen Jahrhundert eine wichtige Wendemarke der deutschen Geschichte, das Scheitern der „Märzrevolution“. An diesem Tag wurde der demokratische Abgeordnete Robert Blum in Wien von den Truppen der Gegenrevolution erschossen. „Ich sterbe für die Freiheit“, lauteten seine letzten Worte.

Was also sagt uns der 9. November heute? Man muss ihn nicht zu einem Schicksalstag stilisieren, um Gewesenes zu reflektieren und Kommendes zu bedenken. Die aktuellen Entwicklungen – der Einzug von Rechtsextremisten in den Bundestag, der alltägliche Rassismus, Kriege und Konflikte – geben ausreichend Anlass, Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Genau das soll Gedenken ja bewirken, nicht in Ritualen und Routinen, sondern in den Köpfen der Menschen. Ein Tag, der von dem immerwährenden Kampf für Freiheit und Demokratie zeugt, der auch „Wehret den Anfängen“ sagt, ist eine gute Gelegenheit, genauso gut, wie jeder andere Tag.

 

Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 183-86686-0008 / CC-BY-SA 3.0

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Tags: 9.NovemberAusrufung der RepublikGedenktagMaueröffnungNovemberrevolutionReichspogromnachtScheitern der Märzrevolution 1848
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