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Den Zuschauer zu Beginn in den Arm nehmen – Fragen an Jessy Wellmer, neue Moderatorin der Tagesthemen

Gunther Hartwig Von Gunther Hartwig
28. Oktober 2023
Jessy Wellmer, Screenshot ARD

Vorspann

Es sind aufregende Wochen für Jessy Wellmer (43). Erst der Abschied von den lieb gewonnenen „Sportschau“-Kollegen in Köln, dann nächtliche Probeaufnahmen für die ARD-„Tagesthemen“ im Lokstedter NDR-Studio, Pendeln zwischen Berlin und Hamburg. Trotzdem nimmt sich die TV-Moderatorin, gemeinsam mit Ehemann Sven Siebert und dem Familienhund, Zeit für einen Spaziergang in Charlottenburg und ein ausführliches Gespräch in einem Café in Kudamm-Nähe.

Sie steigen bei den Tagesthemen in einer Zeit vieler Krisen, Konflikte und Kriege ein. Wie werden Sie es schaffen, Ihr Publikum nicht oft deprimiert und besorgt in die Nacht zu entlassen?

Wellmer: Ich habe von vielen Leuten in letzter Zeit gehört, dass sie sich die Tagesthemen erst am nächsten Morgen anschauen, um nicht mit einer negativen Stimmung ins Bett zu gehen. Wir als Moderatorinnen und Moderatoren müssen uns den scharfen Blick auf die Ereignisse bewahren und sie dem Publikum so verständlich präsentieren, wie es in dieser Zeit bei einer nicht selten unübersichtlichen Faktenlage überhaupt möglich ist. Ich will versuchen, die Zuschauer zu Beginn jeder Sendung mit einem freundlichen Lächeln zu begrüßen, gewissermaßen einmal kurz in den Arm zu nehmen und zu sagen: Wir machen das jetzt gemeinsam. Es ist doch eine herausfordernde Zeit für beide – für die Zuschauer wie für uns.

Mit einem fröhlichen Schlusssatz ist es nicht getan?

Wellmer: „Bleiben Sie zuversichtlich“ ist ja leider schon vergeben… Außerdem möchte ich mir die Flexibilität bewahren, die Sendung auf verschiedene Weise zu beenden. Ein immer gleicher Satz zum Schluss passt nicht unbedingt zu jedem Nachrichtentag. Ich habe bei den Proben im Hamburger Studio gemerkt, dass es gut ist, die Zuschauer jeweils auf eine andere Art zu verabschieden.

Die Galerie Ihrer Vorgängerinnen und Vorgänger ist eindrucksvoll. Auf wen fällt da besonders Ihr Blick, an wem nehmen Sie Maß?

Wellmer: Ich finde interessant, dass Hanns Joachim Friedrichs und Anne Will einen ähnlichen Weg gegangen sind wie ich – beide waren vorher auch Sportjournalisten. Vielleicht ist das kein Zufall, offenbar bietet Sportberichterstattung eine gute Möglichkeit, sich auf die Beschäftigung mit Politik und Zeitgeschehen vorzubereiten. Jedenfalls scheinen Live-Übertragungen generell eine sehr gute Schule zu sein. Also: Auf Hajo Friedrichs und Anne Will schaue ich besonders. Und ich bin ein großer Fan von Caren Miosga, die fast mein ganzes Erwachsenenleben hindurch diese Sendung moderiert hat.

Wie stark ist der Einfluss der Moderatorin auf die Auswahl und Gewichtung der Themen?

Wellmer: Es gibt eine sehr starkes und verlässliches Redaktionsteam, das das Weltgeschehen und wichtige Termine im Blick hat. Und das Team interessiert sich natürlich auch für die Perspektive und die Einschätzung der Moderatorinnen und Moderatoren. Der Ablauf jeder einzelnen Sendung entwickelt sich in nachrichtenintensiven Zeiten wie diesen meistens erst im Tagesverlauf. Und es kann sein, dass wir gemeinsam auch kurzfristig alles noch einmal umschmeißen.

Wie viel an den Moderationstexten ist O-Ton Jessy Wellmer, wie viel liefert die Redaktion, wie viel womöglich die KI?

Wellmer: Wir schreiben selbst, das übernimmt keine KI. Ich bin ein Typ, der sehr stark auch an der sprachlichen Qualität einer Moderation hängt. Die Texte sind dann von mir, aber natürlich sprechen wir das in der Redaktion auch miteinander durch. Mir geht es immer darum, mit meiner Moderation das Interesse der Zuschauer für ein Thema, ein Ereignis oder eine Person zu wecken. Aber im Mittelpunkt steht dann der folgende Beitrag selbst.

Werden die Zuschauer merken, dass Ihre Perspektive auf Deutschland und die Welt die einer in Ostdeutschland geborenen Frau ist?

Wellmer: Ja. Ich bin als Tagesthemen-Frau natürlich für alles zuständig, nicht nur für die Ost-Perspektive. Aber natürlich gehören meine Erfahrung und meine Herkunft zu mir. Und diesen Teil des Landes zu repräsentieren, Verbindungen herzustellen und für Menschen aus dem Osten eine zu sein, mit der sie sich identifizieren können, weil sie das Gefühl haben, die Moderatorin hat eine Antenne für unsere Perspektive – dagegen habe ich überhaupt nichts.

Werden Sie weiter Zeit haben, eigene TV-Filme zu drehen und Bücher zu schreiben, speziell zum Verhältnis der Ost- und Westdeutschen?

Wellmer: Das ist fester Bestandteil meines Jobs. Nächstes Jahr finden in drei ostdeutschen Ländern Wahlen statt, das bietet sich als Anlass für eigene Dokumentationen oder Reportagen geradezu an. Es ist erwünscht, dass Ingo Zamperoni und ich nicht nur im Studio sitzen, sondern rausgehen in die Wirklichkeit. Ich bin kein reiner Studiomensch, ich will weiter mit den Menschen so sprechen, dass sie sagen: Die ist eine von uns und die redet mit uns und nicht nur über uns.

Gibt es einen Dresscode für das Team der Moderatorinnen und Moderatoren?

Wellmer: Für die Männer vielleicht, Sakko, Hemd und Schlips, am Wochenende auch mal ohne Krawatte. Bei den Frauen eher nicht. Ich werde mich klassisch kleiden, in freundlichen Farben, das ist vielleicht auch Teil der Zugewandtheit gegenüber den Zuschauerinnen und Zuschauern. Ansonsten gibt es kein Vorschriften, auch nicht für meine Frisur. Es kommt eher auf Individualität und Frische an.

Sie kommen ja nach den Tagesthemen erst spät ins Bett, die Arbeit ist anstrengend. Wie halten Sie sich fit?

Wellmer: Ich fahre Rad und laufe viel, einmal um die Alster sind knapp siebeneinhalb Kilometer, eine schöne Strecke…

… auch bei Hamburger Schietwetter?

Wellmer: Ich bin nicht empfindlich, es darf auch regnen. Caren Miosga und Ingo Zamperoni haben mir empfohlen, mich als Ausgleich zur Arbeit im Studio viel zu bewegen, wenn ich Zeit habe.

Und wie finden Ihre beiden Kinder die Mama im Fernsehen?

Wellmer: Dafür haben sie sich noch nie sehr interessiert. Die schauen höchstens mal, wie ich auf dem Bildschirm aussehe, und wundern sich, dass ich im Fernsehen viel netter bin als zuhause, nicht so streng…. (lacht).

 

Zur Person

Jessy Wellmer wurde 1979 im mecklenburgischen Güstrow geboren. Ihre Eltern waren Lehrer in der DDR. Nach dem Abitur studierte sie Kommunikation an der Universität der Künste in Berlin und an der Schule für elektronische Medien in Potsdam-Babelsberg. Nach dem Volontariat begann sie 2006 beim RBB, arbeitete für Radio und Fernsehen. Moderiert hat sie seither außer der „Sportschau“ im Ersten die RBB-Formate „Sportplatz“ und „Aktuell“, das ARD-„Mittagsmagazin“, ARD“Extra“ und die Talkshow „Hier spricht Berlin“. Jessy Wellmer ist mit dem Journalisten Sven Siebert verheiratet und hat zwei Kinder im schulpflichtigen Alter.

 

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