Salman Rushdie

Der wundervolle Salman Rushdie im Deutschlandfunk mit zwei nachhörenswerten Essays

Salman Rushdie heute: das ist wahre Prosa und tut gut als Erkenntnis. Vom starken Schauspieler Wolfgang Rüter kongenial vorgetragen.

Essay 1: „Pandemie“

Essay 2: „Freiheitsinstinkt“

Aus Anlass dieser beiden Essays noch einige wenige Anregungen von meiner Seite.

Zunächst 2 zentrale Zitate  zur Aktualität von Salman Rushdie:

„Redefreiheit ist das Entscheidende, um sie dreht sich alles. Redefreiheit ist das Leben.“

„Literatur ist der Ort, an dem ich das Höchste und Tiefste der menschlichen Gesellschaft und des menschlichen Geistes erforsche. Dort hoffe nicht die absolute Wahrheit zu finden, sondern die Wahrheit der Geschichte, der Vorstellung und des Herzens.“

Im Sommer dieses Jahres hat ein Fanatiker in New York es dann doch in die grausame Tat umgesetzt – er hat die Fatwa der weltfernen iranischen  Mullahs von 1989 „beherzigt“. Salman Rushdie geboren 1947 in Bombay, wurde auf offener Bühne von einem irrsinnigen Islamisten mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. Er konnte mit vielen Wunden überleben, aber seitdem kann er nur noch auf einem Auge sehen.

Aus diesem traurigen Anlass habe ich mein Exemplar der „Satanischen Verse“ von 1989 nochmal aus einer eher hinteren Reihe eines Bücherregals hervorgeholt, und aus dem flüchtigen Rumblättern entstand ganz unerwartet die neugierige Lust, dem großartigen Romancier des magischen Realismus wieder zu begegnen. Rushdies ungehaltenes Vergnügen, uns eine verzaubert bunte Welt des begründeten Zweifelns an jeglicher Orthodoxie zu offenbaren  – das möchte ich mir in nächster Zeit nicht vorenthalten! Es ist diese wahrhaftig unverschämte epische Breite, die sich der hervorragend gebildete Dichter rausnahm – der auch in den verschlungensten Pfaden des Islam sich so gut auskennt, dass die dogmatischen Mullahs ihn dafür umso mehr hassten und zwanghaft verfolgen mussten – und die uns Ruhelosen heute fast überfordert, es sei denn, der Sog von Salman Rushdies unbändiger Phantasie zieht uns hinein in seine Welt, wenn wir „sophisticated“ wahrnehmen von politischen Macht-Verhältnissen klasse finden.

Doch – es lohnt sich so eine literarische Exkursion in die eigenen intellektuellen und seelischen Landschaften, denn dort gibt es allerhand schöne Erkenntnisse wiederzufinden!

Salman Rushdie: „Die satanischen Verse“  Roman, Neuauflage im Penguin Verlag 720 S.,14€ TB, 28€ die gebundene Ausgabe

Bildquelle: Fronteiras do Pensamento, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

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Die Theater-, Film- und Literaturkritikerin schreibt für diverse Zeitungen und arbeitet für den öffentlich rechtlichen Rundfunk. Sie promovierte über Erich Kästner, lehrte an der Universität Marburg, arbeitete als Dramaturgin und machte Dokumentarfilme für den WDR und andere ARD-Sender. Redaktion und Ko-Autorin der Günter Lamprecht-Biographie "Und wehmütig bin ich immer noch." Ihr wundervolles Motto zu unserem Humanistischen Grundkonsens: "DEMOKRATIE - die bunte Freiheit, mit gleichen, klar geordneten Spiel-Regeln für Alle!" 2016


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