• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Samstag, Dezember 6, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Kultur Buchbesprechungen

Eine Abrechnung mit Franz Josef Strauß – Ein Buch pünktlich zu den Feierlichkeiten der CSU zu dessen 100. Geburtstag

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
21. August 2015

Am 6. September feiert die CSU ihr großes politisches Vorbild, ihren „Übervater“ Franz Josef Strauß. An diesem Tag, vor 100 Jahren, ist Strauß auf die Welt gekommen. Strauß, eine der schillerndsten Figuren der deutschen Nachkriegsgeschichte, starb vor 27 Jahren, nachdem er während einer Hirschjagd in der Nähe von Regensburg bewusstlos geworden war. Franz Josef Strauß, der langjährige CSU-Parteichef, bayerische Ministerpräsident, Bundesfinanzminister der großen Koalition unter dem Kanzler Kurt Georg Kiesinger, gescheiterter Kanzlerkandidat der Union gegen den Bundeskanzler Helmut Schmidt(SPD). Strauß, Held oder Bösewicht? Edmund Stoiber, einer seiner politischen Schüler, pries ihn als „einzigartigen Politiker“ und  als „prägende Figur“ der CSU,  vor der er sich verneige. So der frühere Ministerpräsident von Bayern, Stoiber. Strauß also einer der großen bayerischen Politiker Nachkriegsdeutschlands, ein Vorbild gar? Das findet Wilhelm Schlötterer überhaupt nicht, der Autor des neuesten Werkes über Strauß und seine Arbeit. Schlötterers Buch „Wahn und Willkür, Strauß und seine Erben oder Wie man ein Land in die Tasche steckt“, ist eine einzige Abrechnung mit Strauß.

Das Buch ist eine Fortsetzung des Werkes von Schlötterer „Macht und Missbrauch“, erschienen 2009. Schon damals schilderte er den fragwürdigen Umgang von Strauß mit der Macht. Ein Buch, das für Aufsehen sorgte, aber ansonsten nichts veränderte. Die CSU ist nun mal die Staatspartei und ihr Vorteil ist, dass es keine schlagkräftige Opposition gibt. Die SPD ist in Bayern kaum größer als eine Sekte. Wenn sie auffällt in der Öffentlichkeit, ist es eher durch innerparteiliche Konflikte, der politische Gegner, die CSU, hat von ihr nichts zu befürchten.

„Kontakte zu Waffenhändlern, nie vollständig geklärte Geldzuflüsse in Millionenhöhe, Steuermauscheleien, Einflussnahme auf Strafverfolgungsorgane, Günstlingswirtschaft, Verfolgung Unschuldiger und Korruption- als Hüter von Recht und Ordnung getarnt, glich Franz Josef Strauß einer vielköpfigen Hydra, die nach Macht gierte, um sie skrupellos zu missbrauchen.“ So urteilt Wilhelm Schlötterer. Das alles steht in einem Anschreiben des Verlags anlässlich des Erscheinens des oben erwähnten Buches. Starker Tobak, keine Frage. Aber Schlötterer, langjähriger und legendärer oberster Steuerfahnder im Freistaat, hat das „System Strauß“, das bis heute „die bayerische Politik prägt- Korruption, Mobbing, Strafvereitelung, Begünstigung“(Schlötterer)- kennengelernt. Er hat, folgt man dem Verlags-Schreiben weiter, die Amigo-Affäre ausgelöst und den Fall Mollath aufgedeckt. Und jetzt prangert er im Jubiläumsjahr von Strauß die Missstände in Bayern unerbittlich an.

Schlötterer hat sein Buch in allen Kapiteln und Wort für Wort rechtlich absichern lassen. Sonst, wer weiß…! Aber lassen wir den Autor sprechen, der seit 37 Jahren Mitglied der CSU ist. Beispiele liefert er viele. „Strauß kannte keine Ehrlichkeit“, steht da auf Seite 158. Und wenige Zeilen danach: „Strauß kannte keinen Respekt. Nicht seiner Frau gegenüber, die schon bald nach der Heirat von Frauen- und Prostituiertengerüchten hören musste. Nicht Ministern gegenüber, die er anbrüllte wie Max Streibl, Karl Hillermeier und Prof. Hans Maier. Oder die er per Rufmord herabwürdigte wie Franz Heubl und Bruno Merk.“ Ein paar Zeilen weiter heißt es: „Strauß kannte keine Verantwortung. Andernfalls hätte er als Bundesverteidigungsminister in der hochgefährlichen Kuba-Krise nicht volltrunken in einem Gebüsch herumgelegen, es hätte die Beschaffungsaffären beim Aufbau der Bundeswehr nicht gegeben-und keine Spiegel-Affäre.“ Und weiter: „Strauß kannte keine Achtung vor dem Recht“, behauptet Schlötterer. Und: „Er kannte keine Disziplin.“

Strauß als Vorbild? Für Stoiber gewiss. Für Horst Seehofer ebenso. Strauß der Schöpfer des modernen Bayern. Markus Söder, der so gern in die Fußstapfen von Strauß treten würde, will, dass Strauß in die Heldengalerie kommt, Ramsauer plädierte dafür, Strauß einen Platz in der Walhalla, dem Ruhmestempel bei Donaustauf, zu geben.

Man werfe, Schlötterers Buch lesend, einen Blick auf das Kapitel der HS-30-Schützenpanzer-Affäre. Strauß, der Verteidigungsminister hatte bei einer Schweizer Firma 10 680 Schützenpanzer bestellt, obwohl das Unternehmen keinen Prototyp vorweisen konnte. „Sie hatte noch nie einen Schützenpanzer gebaut.“ Sagt Schlötterer. Dennoch zahlte Strauß einen Vorschuss von 250 Millionen DM. Eine unheimliche Affäre mit Schmiergeldzahlungen u.a.  an einen Starnberger Arzt, so der Autor. Die Firma konnte nicht liefern. Zu Strauß-Zeit als Verteidigungsminister zählt auch die Starfighter-Affäre. Oder die Spiegel-Affäre. Oder oder oder.

„Für viele steht fest: Strauß war der skrupelloseste und gierigste Politiker seit Bestehen der Bundesrepublik.“ Schreibt Schlötterer, der kaum ein gutes Haar an Strauß lässt und dazu auch Geschichten über das Privatleben des Herrn zum Besten gibt. Man lese es nach.

Nun zu Horst Seehofer. „Den Leuten eins überbügeln- das ist seine Art zu kommunizieren“, zitiert Schlötterer einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, in dem ein Mitglied des CSU-Vorstands zitiert wird. Horst Seehofer, Nach-Nach-Nachfolger von Strauß mit Methoden, die man auch von Strauß kannte.

Es ist halt wie immer, wenn Parteien zu lange und nahezu ohne Konkurrenz regieren, wie das in Bayern der Fall ist. Die CSU und ihre Chefs können machen, was sie wollen, die Wählerinnen und Wähler geben ihnen auch mangels Alternativen beim nächsten Mal wieder ihre Stimmen. Es war schon eine Sensation, als vor Jahren mal  die CSU die absolute Mehrheit verpasste und dann ein paar Jahre mit der FDP zusammen regieren musste. Aber natürlich wurde das beim nächsten Urnengang wieder korrigiert und selbstverständlich liegt die CSU, die ja einst das weißblaue Bayern erfunden hatte (so der legendäre SZ-Autor Riehl-Heyse), in Umfragen auf absolute-Mehrheit-Kurs.

Wilhelm Schlötterer: Wahn und Willkür. Heyne-Verlag, Verlagsgruppe Random House München. 2015. 463 Seiten. 9.99 Euro

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: 100. Geburtstag Franz Josef StraußBundesrepublikCDU-CSUCSUFranz Josef StraußHelmut KohlStraußStrauß-AffärenSystem Strauß
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Glückschwein als Engel

Glück gehabt, Kanzler!

5. Dezember 2025
Darth Vader

Bayer, Monsanto und Glyphosat: Täuschen, tarnen und fälschen. Worüber berichtet wird und worüber nicht berichtet wird

5. Dezember 2025
Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik