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Home Politik

Frau Miosga – das war (noch) nichts

Lutz Heuken Von Lutz Heuken
22. Januar 2024
Screenshot Caren Miosga in ihrer 1. Talksendung am 21.1.2024

So mancher hatte es schon befürchtet: Caren Miosga, die 16 Jahre lang die Tagesthemen präsentiert hatte und die nun die Sonntag-Abend-Talkshow von Anne Will übernommen hat, ist einfach viel zu nett für diesen Job. Das zeigte ihre Premieren-Sendung, bei der CDU-Chef und Möchtegern-Kanzler Friedrich Merz zu Gast war. Der konnte sich – fast ohne Gegenrede – als jovialer Mensch von nebenan präsentieren, seine Rechtsauslage und seine verbalen Übergriffe gegen Migranten und andere sozial Schwache spielten nur ganz am Rande eine Rolle.

Dabei waren die Voraussetzungen eigentlich gut.  Sage noch jemand, der Politik-Talk sei tot. Über kaum eine Fernsehsendung war im Vorfeld so viel geschrieben, so viel spekuliert worden wie über das Format „Caren Miosga“, das künftig am Sonntagabend gegen 21.45 Uhr ausgestrahlt wird. Der Termin gilt als absolute „Primetime“ für eine Polit-Sendung – folgt diese doch unmittelbar auf den „Tatort“, der nach wie vor extrem viele Zuschauer vor den Bildschirm lockt.

Nach 16 Jahren „Anne Will“ nun also „Caren Miosga“. Die „Gesprächssendung“ – auf diese Bezeichnung legt Miosga wert – wird also einmal mehr mit einem Namen verknüpft wie „Maybritt Illner“ und „Markus Lanz“ im ZDF oder „Maischberger“ – ebenfalls in der ARD. Namen machen Programm.

Caren Miosga war 16 Jahre lang das Gesicht der Tagesthemen – mit Kompetenz und zurückhaltender Ausstrahlung eroberte sie sich die Sympathien vieler Zuschauer. Und doch ist so eine wöchentliche Politsendung noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Hier sitzt die Moderatorin nämlich Polit-Profis gegenüber, die von Rhetorik-Coaches darin trainiert werden, viel zu reden und möglichst wenig zu antworten – schon gar nicht auf die Fragen von Journalisten.

„Feigheit“ kann man Miosga nun wirklich nicht vorwerfen. Gleich für ihre erste Sendung hatte die 54-Jährige sich CDU-Chef Friedrich Merz (68) eingeladen, der in solchen Gesprächen auch schon mal sehr unangenehm auffällt. Man erinnere sich an die aggressive Aussagen über migrantische Schüler als „kleine Paschas“ oder die ungelenke Verteidigung seiner durch keinerlei Fakten gedeckten Aussage, die Flüchtlinge würden den Deutschen die Zahnarzt-Termine wegnehmen.

Schon allein optisch hebt sich „Caren Miosga“ von „Anne Will“ ab. Saßen die Gäste bei Will in Sesseln im offenen Halbkreis, so sitzen sie bei Miosga nun an einem runden Tisch. Das soll wohl das Bestreben nach einem „Gespräch“ verstärken. Zudem droschen zumindest am Sonntag nicht – wie bislang üblich – mehrere Politiker verschiedener Couleur  aufeinander ein, zumeist ohne sich zuzuhören. Dieses Mal konzentrierte sich die Sendung auf einen Politiker – eben Merz -, der unter Miosgas Moderation  mit der Journalistin Anne Hähnig (35) von der „Zeit“ und dem Soziologie-Professor Armin Nassehi (63) sprach. Auch, dass es Zuschauer im Studio gab, sorgte für eine andere Atmosphäre.

Die erste Hälfte der einstündigen Sendung aber gehörte allein Miosga und Merz. Und hier fehlte Miosgsa jeder Biss. Da durfte Merz die derzeitigen Massendemonstrationen gegen die AfD altväterlich als „ermunterndes Zeichen“ loben. „Ich finde das toll“, fügte der Sauerländer großmütig hinzu. Er habe nicht teilgenommen , weil er ja auf dem Weg in diese Sendung gewesen sei, scherzte er. Das Merz-Gesäusel ließ Miosga unkommentiert durchgehen. Warum keine Nachfrage? Die Demonstrationen laufen seit einer Woche – und Merz hatte nie Zeit? Zudem: Vielerorts weigert sich die Merz-CDU, zu den Demos aufzurufen – mit der Begründung, dass da auch Linke mitmachen. Das also ist der vom CDU-Chef beschworene Kampf der Demokraten gegen den faschistischen Mob? Da wäre vieles zu hinterfragen gewesen.

Nein, Frau Miosga, so billig darf man seine Gesprächspartner nicht davon kommen lassen.

Vollends ins Geplauder kam Merz dann, als Miosga ihn nach seinem Verhältnis zu Merkel und Schäuble fragte. So hart es sich anhören mag: Diese freundlich-anekdotenhafte Selbstdarstellung hätte besser als Talkshow auf einen CDU-Parteitag gepasst. „Ich kann ein Team motivieren und führen“, durfte Merz sich selber loben. Miosga wirkte nur noch als freundliche Stichwort-Geberin. So einfach hatte sich Polit-Profi Merz seinen Exklusiv-Auftritt wohl selbst nicht vorgestellt.

Nur leicht besser wurde es, als nach einer halben Stunde die anderen beiden Gäste zum Gespräch hinzu gebeten wurden: Anne Hähnig (35), Korrespondentin der „Zeit“ in Ostdeutschland, und der Soziologie-Professor Armin Nassehi (63). Einzig die junge Journalistin hakte mal nach, als sie Merz mit früheren wohlwollenden Zitaten über die Zusammenarbeit von Union und AfD auf kommunaler Ebene konfrontierte. Für einen kurzen Moment wurde der 67-Jährige da ruppig, behauptete, das nie so gesagt zu haben. Man kennt derartige Ausflüchte. Als Hähnig merkte, dass offenbar keiner ihrer Mit-Diskutanten gewillt war, die nette Plauder-Atmosphäre durch Nachbohren zur umstrittenen Migrationspolitik der Union zu stören, strich auch sie schließlich die Segel.

Miosga hatte im Vorfeld ihrer ersten Talkshow angekündigt, auch angesichts der anstehenden drei Landtagswahlen in Ostdeutschland künftig auch AfD-Politiker einzuladen. Wer jemals Auftritte der professionellen Lügner, Leugner und Hassprediger im Fernsehen verfolgt hat, weiß wie dünn hier das Eis ist. Bislang ist es kaum einmal gelungen, die Rechtsextremisten vor laufender Kamera zu entlarven. Werden die Menschenfeinde gestellt, leugnen und lügen sie umso hartnäckiger, reagieren noch aggressiver  – und greifen ihrerseits die „einseitigen Journalisten“ frontal an.

Ob es Miosga gelingen könnte, solche Faschisten als Talk-Gäste zu bändigen, ist nach ihrer ersten Sendung mehr als fraglich.

Aber auch im Umgag mit Demokraten muss die Journalistin ihre offensichtlichen Beißhemmungen ablegen. Man kann klug und sympathisch sein wie Caren Miosga – und trotzdem in der Sache knallhart. Letzteres muss sie als Gastgeberin einer Polit-Runde lernen. Sonst gehen auch die nächsten Sendungen daneben.

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Tags: ARDCaren MiosgaDemokratieMerzTalkshow CAren Miosga
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Comments 2

  1. Ludger Wertiger says:
    1 Jahr ago

    Als Auftakt eine reine Werbesendung für Merz, den künftigen (völlig ungeeigneten) Bundeskanzler.
    Alles klar Frau Miosga.Ihre Sendung ist also eine Wahlkampfveranstaltung für die Konservativen…. und wie von Ihnen angekündigt dann gerne auch die AfD?
    Katastrohpal….

    Antworten
    • Klaus Becker says:
      1 Jahr ago

      Stimmt.
      Schade, Frau Miosga!

      Antworten

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