• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Freitag, November 14, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

In Trier und in China feiern sie Karl Marx – Vor 200 Jahren wurde der Philosoph und Querkopf geboren

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
4. Mai 2018
Karl Marx

Vor Jahrzehnten machten sie ihre Witze über Karl Marx. Nach dem Mauerfall hatten Zeitgenossen in der Nacht das Orteingangsschild „Trier“ durch „Karl-Marx-Stadt“ ersetzt. Ein Scherz. Zwar galt der Philosoph und Querkopf Marx als der bekannteste Sohn von Deutschlands ältester Stadt, aber so richtig lieb hatten sie den Karl Marx nicht, weil er eben für Kommunismus in aller Welt stand oder dafür herhalten musste. Denn wehren konnte sich der Mann ja nicht, 1883 war er in London gestorben. Aber es war die Zeit, auch in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn, da man das westliche System als Sieger über den kommunistischen Osten feierte. Marx ist tot, es lebe Murks lauteten die billigen Witze zumeist Konservativer in der Zeit der Wende. Wenige Wochen nach dem Fall der Mauer und dem Beginn des Endes der DDR zeichnete der im Osten Deutschlands aufgewachsene Karikaturist Roland Beier Marx mit gesenktem Blick, roter Weste und den Händen in der Hosentaschen. Der Text dazu lautete: „Tut mir Leid, Jungs! War halt nur so ´ne Idee von mir.“ Was auch inhaltlich bedeutete, dass Marx von vielen, die sich auf ihn beriefen, missverstanden wurde.

Geburtshaus  von Karl Marx in TrierDabei hatte Marx sich über die gesellschaftliche Entwicklung zur klassenlosen Gesellschaft geäußert, darüber philosophiert, aber er wollte doch keine unumstößlichen Naturgesetze erlassen, denen man auch, wenn es nötig sein sollte, mit Gewalt Anerkennung verschaffen sollte. Dass die Chinesen, gemeint die KP-Führung,  sich auf ihn berufen, stolz sind auf den riesigen Schritt in die Spitzengruppe der Welt, dass sie es geschafft haben, von einem der ärmsten Länder der Erde zu einer führenden Wirtschaftsmacht zu werden, dank der kommunistischen Partei und dank Marx, der die ideologische Basis der KP geliefert habe, gehört in die Geschichte des Mannes mit dem Rauschebart. Dass Millionen und Abermillionen bei der sogenannten Kulturrevolution umgebracht wurden und zwar im Namen des Kommunismus, ist dann nicht mal eine Randnotiz Wert. Man kennt diese Reinigunsprozesse in der Sowjetunion unter Stalin mit Millionen Toten. Und auch die Opfer in der einstigen DDR sind nicht vergessen.

Wir mögen schmunzeln über die Chinesen, wir im Westen, Tausende von Kilometern entfernt. Ja, Gott, wir anerkennen Karl Marx, selbst eine der sehr katholischen Städte in Deutschland, nämlich Trier tut es und widmet dem Mann Ausstellungen, aber was man aus Peking hört oder liest, klingt wie Helden- oder Heiligen-Verehrung. Man lese nur nach, was der wirklich kundige China-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, Kai Strittmacher, in dieser Woche dazu geschrieben hat und zu der Marx-Büste, die man über den chinesischen Bildhauer Wu Weisham für Trier hat anfertigen lassen.

5,50 Meter hoch ist das Werk, es ist etwas kleiner ausgefallen als geplant, auf Bitten der Trier. Aber mit fünf Metern und fünfzig Centimetern ist das Ding immer noch gewaltig, ein Koloss, ein Monstrum, mehrere Tonnen schwer. Strittmacher zitiert den Künstler zu den gewaltigen Ausmaßen der Büste: großer Philosoph, große Idee, großes China, das letzte Land, das sich auf Marx beruft, viele andere haben ja die Lehre vom Kommunismus aufgegeben. Das Land der Mitte hält daran fest, es sieht sich „als wahren Erben des Karl Marx“.

Er konnte mit Geld nicht umgehen

Sein Leben lang hat Karl Marx, der auch u.a. in Bonn studierte, sich mit dem Kapital befasst, der Name trägt sein berühmtes Werk, aber von Geld hatte der Mann keine Ahnung. Er war fast immer pleite, weil er mit Geld nicht umgehen konnte und weil er gern feierte. Friedrich Engels war sein großer Sponsor, ohne dessen regelmäßigen finanziellen Hilfen wäre Marx schon früher an den Bettelstab geraten. Es ist wahr, auch wenn man heute darüber den Kopf schüttelt, der Mann gab sein weniges Geld auch für Champagner und dicke Zigarren aus. Und wenn keines mehr da war, versetzte Ehefrau Jenny das Familiensilber im Pfandhaus. Im Bonner Generalanzeiger ist nachzulesen, dass Marx das Haus gelegentlich nicht verlassen konnte, weil sogar sein Gehrock im Pfandhaus gelandet war.

200 Jahre Karl Marx. Verschiedene Ausstellungen versuchen, nach all den  Jahren, ein differenziertes Bild von Marx zu zeigen, weil er eben viele Gegner, ja Feinde hatte, weil er geliebt und gehasst wurde, weil er ideologisch wohl auch bewusst falsch dargestellt wurde. Der Weg nach Trier lohnt sich, dieses Mal nicht nur wegen der Porta Nigra und anderer Sehenswürdigkeiten, die diese Stadt, die auch den Beinamen Rom des Nordens trug, ausmachen. Marx ist in Trier geboren, dort steht das Geburtshaus, dort lebte er 17 Jahre, über Bonn, Berlin, Köln, Paris, Brüssel bis nach London führte sein Weg. Mehr als 400 Exponate schmücken die kultur-historische Ausstellung mit Werken aus London, St. Petersburg und dem Musee d´Orsay in der französischen Hauptstadt.

Die Bronzestatue wird am heutigen Samstag, 5. Mai enthüllt. Für die Stadt eine zusätzliche Touristenattraktion. Besucher aus China besuchen Trier wegen Marx und nicht wegen der römischen Vorgeschichte. An diesem Samstag wird auch das Karl-Marx-Haus nach umfangreicher Renovierung wieder geöffnet mit der Dauerausstellung: „Von Trier in die Welt: Karl Marx, seine Ideen und ihre Wirkung bis heute“. Fernseh-Moderator Günther Jauch wird aus der Geburtsurkunde Marx vorlesen. Diese Urkunde hat ein Ururururgroßvater Jauchs 1818 als zweiter Bürgermeister unterschrieben. Dann folgen die Grußworte von Kurt Beck, Vorstandschef der Friedrich-Ebert-Stiftung, und von Malu Dreyer, der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Die SPD-Chefin Andrea Nahles, sie ist eine Bürgerin des Landes, hält die Festrede. Der Schauspieler Mario Adorf, der im Fernsehfilm über Karl Marx den Philosophen gespielt hat, wird aus Gedichten von Marx rezitieren. Eine Ururenkelin von Marx wird reden und weitere Ururenkel von Marx werden das rote Band durchschneiden, wie es in der Einladung zu dem Festakt heißt, der vor dem Museum stattfindet.

Bei allem Streit über Pro und Contra zu Karl Marx findet der Besucher im Karl-Marx-Haus einen Satz von Willy Brandt,  dem legendären SPD-Vorsitzenden, Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger: „Was immer man aus Karl Marx gemacht hat: das Streben nach Freiheit, nach Befreiung der Menschen aus Knechtschaft und unwürdiger Abhängigkeit, war Motiv seines Handelns.“

Bildquelle Titelbild: Wikipedia, Karl Marx (1875; Fotografie von John Mayall), gemeinfrei, alle anderen Bilder: BdR

 

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: 200. GeburtstagArbeiterbewegungKapitalismusKarl MarxKommunismusMarxismusSozialdemokratieTrier
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025
  • AfD-Frau fordert DNA-Tests – und Ausbürgerung politischer Gegner 27.12.2024
  • Das Zentrum für politische Schönheit ist der Gegener der AfD mit den ausgefallenen Ideen. jetzt, zum Wahlkampf präsentieren die Aktivisten den Adenauer, einen ehemaliges Justizmobil und will damit so manche Veranstaltung besuchen. Der ganze Plan in diesem Video 13.12.2024
  • Mission Silberlocke: So Wollen Gregor Gysi, Bodo Ramelow Und Dietmar Bartsch die Politik aufmischen! Dämmert’s jetzt? Eine Rekonstruktion der konstituierenden Sitzung des Thüringer Landtags 24.11.2024
  • Dämmert’s jetzt? Eine Rekonstruktion der konstituierenden Sitzung des Thüringer Landtags 28.09.2024
  • Rechtsextremist Höcke und seine AfD: Durchgedrehte Elefanten im Porzellanladen der Demokratie. 27.09.2024
  • AfD macht ihre Wähler unglücklich 18.09.2024
  • Beeindruckende Doku über die Lage in Ostdeutschland nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen. Die Brandenburger sollten sich ansehen, welche Probleme auf ein Land zukommen, wenn die AfD 1/3 der Zustimmung bekommt. 12.09.2024
  • AfD bekommt „Medienbonus“ bei ARD und ZDF 10.09.2024
  • Mediales Versagen. Die öffentlich-rechtlichen Medien betreiben das Geschäft der Sahra Wagenknecht 09.09.2024
  • AfD & Höcke stoppen! An alle demokratischen Parteien: "Nie wieder ist jetzt". 03.09.2024
  • Mit Rechtsextremismus spielt man nicht, aber das "Adé AfD Spiel" ist absolut empfehlenswert! 29.8.2024
  • Höcke hetzt gegen deutsche Unternehmen, die sich für Demokratie und Vielfalt engagieren, und wünscht denen "schwere, schwere Zeiten". Siehe die u.s. Aussage des Direktors des Instituts der deutschen Wirtschaft, Prof. Dr. Michael Hüther: „Die AfD ist Gift für unsere Wirtschaft“ 28.8.2024
  • Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Prof. Dr. Michael Hüther: „Die AfD ist Gift für unsere Wirtschaft“ 27.8.2024
  • NZZ: Zu Besuch bei Björn Höcke: «Der ‹Kampf gegen rechts› schadet uns nicht», sagt er 22.8.2024
  • "NachDenkSeiten": Wagenknechts Schreibbrigade 12.8.2024
  • Wie die Freien Sachsen Politik mit Terror verändern wollen 2.8.2024
  • Höcke droht bei Wahlkampfveranstaltung der Polizei und kündigt "Besuch" der Polizeistation mit 1.000 vermutlich gewaltbereiten Rechtsextremisten an 29.07.2024

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.658 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Philipp bei Die Bundesregierung hat der NATO weit mehr deutsche Soldaten zugesagt als sie bislang zugibt
  • Hans-Jochen Luhmann bei Dobrindts „Schweigegeld“ – Offener Brief von Peter Brandt und Detlef Prinz an die SPD-Vorsitzenden
  • Tina bei Gefährdet das Selbstbestimmungsgesetz die Sicherheit im Vollzug?
  • Sabine bei Streit um die Wehrpflicht

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.658 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Schild "Stammtisch"

Stammtischpalaver der lästernden Schutzengel

13. November 2025
Mädchen mit Protestplakat mit Weltkugel und Aufschrift "We need to understand"

Das Hamburger Manifest der VDW als Versuch, die Verantwortung der Wissenschaft zu präzisieren

13. November 2025
Bundespräsident Steinmeier am 9.11.2025

Meinungsfreiheit erlaubt nicht alles – Kritik an der Rede des Bundespräsidenten

12. November 2025
Bundeswehrsoldaten

Die Bundesregierung hat der NATO weit mehr deutsche Soldaten zugesagt als sie bislang zugibt

12. November 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Ukraine wehrhafte Demokratie

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik