TTIP Supermarkt
TTIP: So könnte es dann bald in unseren Supermärkten aussehen!

NEUE PERSPEKTIVEN

Kleine Vorbemerkung der Redaktion:
 
Ein fiktives Drehbuch von Fred Breinersdorfer zu einem fiktiven Werbefilm dafür, wie TTIP unsere Welt verändern kann. Im Supermarkt, auf der Strasse und, wie Sie sehen werden, auch in der Oper.
 
Ein Drehbuch für eine neue Zukunft?
 
Die Dialoge sind fett gesetzt. Die handelnden Personen kursiv und die Szenenbeschriftungen ebenfalls fett gesetzt. Die Regieanweisungen sind farblich hervorgehoben.

1. Supermarkt

Ein Set wie heute. Nichts wirkt wie in 10 oder 15 Jahren. Je nach Besetzung eine Mutter oder Oma (CHRISTINE) und ihre etwa 13jährige Tochter PAULA. Sie stehen an der Kasse. Der Kassierer zieht summend und bester Laune Tiefkühl-US-Steaks über den Scanner.

Kassierer

Mmm, lecker, aus US-kontrollierter Aufzucht mitten aus Texas zu sensationellen 9.99 € das Kilo. Grundgesundes Fleisch, immun gegen alles. Gratulation für dieses Schnäppchen.

Christine nickt, packt die Steaks in den Einkaufswagen.

Kassierer

Klasse Wahl, die Damen! Unsere Westernburger mit veganischem Doublecheese und leckeren Soucen, direkt von den weiten grünen Feldern von Wisconsin.

Paula

(knurrt) Fehlen nur noch die Chlorhühnchen.

Kassierer

Ja, ja, unsere beliebten Hühnchen aus den unendlkichen Weiten der Prairie … die Geschmacksneutralen … drittes Regal links, Kühltruhe.

2. Strasse

Christine und Paula gehen an Geschäften entlang. Besonders im Blick der Kamera, ein Metzgergeschäft, das geschlossen ist. Dabei:

Paula

Du, ich weiß übrigens jetzt, was ich werden will.

Christine

Redakteurin, weil du gerade gute Aufsätze schreibst?

Paula

So gut sind sie nun auch wieder nicht. Nee, aber auch was mit „… örin“.

Christine schaut sie skeptisch an.

Christine

Sag’ jetzt bloß nicht Frisörin.

Paula

(ernst) Da hat man mit Menschen zu tun. (lacht) Quatsch, Regisseurin.

Christine

Du? Hollywood?

Paula

Die machen dort doch nur noch Sequels. Ich will independent machen.

3. Oper, ext.

Dabei haben die beiden eine äußerlich angegriffen aussehende Oper erreicht. Nichts weist darauf hin, dass sie nicht mehr in Betrieb wäre, nur etwas abgesifft sehen Haus und Foyer aus, in das die beiden eintreten.

4. Oper, Foyer, int.

Sie durchqueren das Foyer.

Christine

New York ist tot, Baltimore ist tot. Die Szene ist überall kaputt. Und Filme mit dem Smartphone für Youtube drehen … ich weiß nicht.

Paula

Ich will so was machen, schau her … wie früher bei uns in Europa.

Paula zeigt auf ihrem Smartphone einen Blick auf einen europäischen Kultfilm wie beispielsweise „Amelie“, eine Ikone, die man sofort erkennt. Christine nickt und knurrt:

Christine

Können wir nicht noch mal über „Friseurin“ reden? Handwerk hat goldenen Boden.

Sie gehen durch eine Tür in den Zuschauerraum. Schnitt auf:

5. Montage: Oper, Zuschauerraum, Parkhaus, int.

CGI: Im Zuschauerraum der Oper befindet sich ein Parkhaus. Statt der Sitzreihen nur elegante amerikanische Wagen. Für die beiden ist das völlig normal.

Chrstine

Lauf’ schon mal mit den Tüten vor, ich zahle schnell das Parkticket.

6. Schlusstafel

Ein protzig animiertes Logo mit Slogan:

TTIP. FREIER HANDEL ERÖFFNET NEUE PERSPEKTIVEN.

 

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Der Drehbuchautor und Rechtsanwalt verfasste mehrere Theaterstücke und arbeitete für Fernseh- und Kinoproduktionen. Zuletzt schrieb er das Drehbuch für den Kinofilm "Sophie Scholl- Die letzten Tage". Web: http://www.breinersdorfer.com/


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