Flagge von Kurdistan

Plädoyer für die Kurden.

Es mag auf den ersten Blick merkwürdig anmuten, ein deutliches Wort für die Kurden einzulegen, eine Terrorororganisation, wenn es nach dem türkischen Präsidenten und Diktator Erdogan geht. Doch er selbst hat sie dazu gemacht. Die Kurden wurden von ihm unterdrückt, misshandelt und ihrer Menschenrechte beraubt. Das kurdische Volk kämpft hingegen um Anerkennung und Freiheit, zuletzt im Norden Syriens. Im Kampf gegen den IS waren sie die zuverlässigen Partner der USA, bis Präsident Trump sie in einer Anwandlung von Willkür fallen liess.

Die Kurden sind nicht irgendein Volk. Sie leben schon länger als die Türken in Europa, im Nahen und Mittleren Osten. Sie gehören, wie Sprachwissenschaftler sagen, der Indogermanischen Sprachfamilie an. Sie sprechen Farsi, die Spreche des Iran und in Teilen Afghanistens. Doch was will dies schon besagen. Für Erdogan sind sie Todfeinde. Dabei hätte er alle Chancen gehabt, sie zu integrieren. Ihren Anführer, Abdullah Öcalan, hatte er erst ins Gefängnis gesteckt, dann aber freigelassen, um ihn dann erneut zu einer hohen Haftstrafe verurteilen zu lassen. Jetzt suchte er den Kontakt zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser nutzte die Gelegenheit prompt, aller Welt zu beweisen, wie groß der Einfluss der einstigen Supermacht ist.

Eine fast komische Vorstellung: Das NATO-Mitglied Türkei bezieht Waffen, die ihm der Westen verweigert, nun aus Russland. Was hindert die Bundesregierung eigentlich daran, die Kurden von der Liste der Terrororganisationen zu streichen?

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