Kuka aus Augsburg fällt jedem bei einem Besuch der Autoproduktion ins Auge. Allerdings ist die Firma nicht mehr deutscher Herkunft, denn seit Jahren ist der Mischkonzern Midea Eigentümer von Kuka. Vielen deutschen Unternehmen – wie etwa Siemens, Bosch oder anderen – hätten Kuka übernehmen können, doch das Geschäft mit Robotern passte offenbar nicht für das Angebot dieser Firmen.
Deutsche Robotik-Firmen unter Leidensdruck
Inzwischen leiden deutsche Robotik-Firmen stark unter ausländischen Konkurrenten. Der Markt für Roboter und Automation im Maschinenbau ist längst ein globaler Markt, mit dem in der Produktion viele Arbeiter ersetzt werden können. Der Auftragseingang steigt in diesem Jahr um 21 % – vor allem durch das Auslandsgeschäft. Große europäische Hersteller wie ABB aus der Schweiz oder auch japanische Firmen wie Fanuc und Yakskawa dominieren den Markt, zu dem auch Kuka gehört.
‚High-End-Produkte‘ aus China
Für den chinesischen Mischkonzern Midea ist die Zeit vorbei, dass deutsche Firmen mit ihren technologischen High-End-Produkten gegenüber den Billigprodukten aus Fernost früher in Front lagen. Vor allem sind die chinesischen Wettbewerber nicht mehr zu unterschätzen, denn sie haben nicht nur in der Präzision der Roboter kräftig zugelegt, sondern sowohl in China als auch in anderen Märkten ihr Netz ausgebaut. Die chinesische Führung in Peking hat darauf Wert gelegt und lokale Service- und Vertriebsstrukturen in Deutschland und anderen EU-Staaten kräftig erhöht.
Noch sind Roboter gefragt!
Der internationale Einsatz von Robotern zeigt inzwischen große Erfolge: In China liegt die sogenannte Dichte von Robotern bei inzwischen 392 Einheiten je 10.000 Industriearbeitsplätzen. Das ist ein großer Fortschritt in den letzten Jahrzehnten, denn Deutschland und Japan sowie Singapur und Südkorea liegen mit 397 bis 1012 Einheiten immer noch vorn. Zu bedenken ist heute , dass rund die Hälfte aller Industrieroboter, die global installiert werden, in der Volksrepublik China stehen. Große deutsche Firmen haben offenbar den globalen Markt nicht richtig eingeschätzt.