Von unserem Balkon in einem Dorf, Grenze Rheinland- Westfalen blicken wir auf mehrere gepflegte Reihenhäuser.
Alles sehr deutsch, gepflegt, die jeweiligen winzigen Rasenflächen wie mit der Nagelschere akkurat getrimmt.
Obwohl zu diesem Zwecke in der Regel ohrenbetäubend- martialisches verwendet wird, so daß ich immer „Der alte Mann und der Mäher“ vor Ohren (und Augen habe).
Es sind Bürger, die regelmäßig beim Kirchgang anzutreffen sind, die beim Sonntagsspazier den Hut lüften und den Dackel an der kurzen Leine führen.
(Wahlweise auch umgekehrt)
Also, eine Umgebung, bei der man selbst an einem Sommerabend bei immer noch 26 Grad vor Gemütlichkeit vor sich hin friert.
Gerade passierte das Ereignis schlechthin:
Zwei Parteien in diesen Reihenhäusern, die seit Jahrzehnten eng nebeneinander leben, reagieren ihren Frust ab, und zwar sehr lautstark:
„Du asoziales Gesocks!“ – „Du saublödes Arschloch!“ – „Ich komm gleich rüber und polier dir die Fresse!“ usw. usw.
Das halbe Dorf lauscht.
Vermutlich werden am kommenden Sonntag ein paar Rosenkränze mehr im Dom von St. Mauritius fällig sein.
Warum ich das überhaupt erzähle?
Erstmal, weil bei uns sonst immer nur Friedhofsruhe herrscht.
Und zweitens, weil Stuttgart überall sein kann.
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