Alles hat seine zwei Seiten. Auch der Brexit. Europa verliert einen Mitgliedsstaat und gewinnt an neuer Stärke. Jetzt begreifen vor allem die Europa-Skeptiker in Ungarn, Polen etc., was Europa wert ist.
Und die jungen Leute, die in England nicht an die Urne des Brexit-Entscheides gegangen sind, sondern lieber ihre Smartphones bedient haben, verstehen jetzt, was sie verloren haben.
Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen: Auf der des Nationalismus und der der europäischen Freizügigkeit für Personen und Waren.
Wer zurück in den Nationalismus will, muss wieder an Grenzen Schlange stehen und vor-oder nachher sein Geld in die neue Währung umtauschen. Für 9.90 Euro von London mit dem Flugzeug zum Kaffeetrinken nach Paris ist dann für die flotten Global-Player auch vorbei.
Lasst sie ziehen, die Briten! Sie waren nie Europafans. Sie sind immer noch in der Trauerphase über das verlorene Empire.
Vielleicht bilden sie mit Trump und Erdogan das neue Dreigestirn der Gestrigen. Wenn alles „first“ schreien, wird das Gedränge groß, denn es kann nur einer der Erste sein.
In Zeiten des globalen Klimawandels, des internationalen Terrorismus und des globalen Finanzkapitals ist dieser Plan vergleichbar mit dem Versuch der Ersten-Klasse-Passagiere, dem Untergang der Titanic zu entgehen.
Bildquelle: Flickr : Boris Johnson Jahr des Busses 007 via Wikipedia, CC BY-SA 2.0