• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Freitag, Dezember 5, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Contra AfD - Für Demokratie. Jetzt! Meine Wochenschau

Zum 9. November

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
7. November 2014

Wolf Biermann hat es den Linken gegeben, im Bundestag in Berlin. Er sollte eigentlich singen, hat aber die Chance genutzt, dem Gysi-Anhang ein paar unfreundliche Worte rüberzurufen. Damit müssen die Linken leben. Wir haben Meinungs- und Redefreiheit, auch wenn Norbert Lammert Biermann nicht als Redner verpflichtet hatte, sondern als Sänger. Dass Biermann so reagierte, darf nicht verwundern. Die DDR-Gewaltigen haben ihm damals übel mitgespielt, ehe sie ihn ausbürgerten.

Was sonst noch zu sagen wäre zum Fall der Mauer? Frei nach Johannes Rau ist alles gesagt, nur nicht von allen. Wenn ich an diese Grenze denke, an Mauer und Stacheldraht, wird mir immer noch übel. Dabei geht es nicht darum, die Bundesrepublik als besseren Teil Deutschlands zu preisen. Aber die Mauer mitten durch Berlin, das war nun mal das Werk der SED. Und sie war ein Ungetüm. Wie oft bin ich davor gestanden? Als ich in Berlin, West natürlich, studierte, Mitte der 60er Jahre, wohnte ich bei einer alten Berliner Familie in Dahlem, nein nichts Vornehmes, Zimmer unterm Dach. Diese Familie stammte aus der Gegend des Alexanderplatzes. Dort hatte die Familie bis Kriegsende gelebt, dann wurden sie auseinandergerissen, einige gingen in den Westen, andere blieben im Osten.

Eines Tages baten mich meine Vermieter, ein älteres Ehepaar, aus Anlass eines Geburtstages ihre Verwandten am Alex aufzusuchen, um ihnen ein paar Geschenke zu bringen: Zigaretten, Kaffee usw. Als Westdeutscher hatte ich keine Probleme, in den Osten der Stadt zu fahren. Am Grenzübergang Friedrichstraße musste ich mich ausweisen, man fragte nach dem Sinn meines Besuches. Dann wurde die Plastiktüte mit Kaffee und Zigaretten gefilzt und am Ende durfte ich weiter- aber die Tüte musste ich stehenlassen. Die Enttäuschung war groß, als die Verwandten mir die Tür öffneten und mich sahen, ohne jedes Geschenk. Am Abend durfte ich die Tüte dann wieder mit nach Dahlem nehmen.

Die Mauer habe ich auch später- es muss in den 70er und 80er Jahren gewesen sein- als Journalist kennengelernt. Mit Willy Brandt passierten wir als kleine Delegation den Übergang Heinrich-Heine-Straße. Rentnerinnen und Rentner, die im Weg standen, wurden von den DDR-Grenzhütern an die Seite gedrängt, um uns Platz zu machen. Es war peinlich. Brandt war es zuviel, also bat er: „Nun lassen Sie doch die alten Leute“!

Ebenfalls mit Willy Brandt fuhren wir Mitte der 80er Jahre mit dem Bus von Ostberlin nach Weimar. Dort gab es eine Veranstaltung im Hotel Elephant, eine feine Adresse, alles sah schön herausgeputzt aus. Wir sind dann ein paar Straßen weiter gelaufen, um uns ein genaueres Bild zu machen. Und siehe da: Der Putz fiel von den Wänden der Häuser, die Balkone waren abgestützt mit Holzpfosten. Der Elephant war die Ausnahme, dort wurde ja auch gefilmt, wurde die DDR als Vorbild dargestellt. Ähnlich die Bilder in Berlin, Hauptstadt der DDR, wie sie damals hieß. Prenzlauer Berg glich einem Abbruchviertel, die Häuser in einem jämmerlichen Zustand. Dagegen das Nikolai-Viertel ziemlich schmuck, sauber, Touristenlokale. Eben.

Oder nehmen wir die Reise mit Bundeskanzler Helmut Schmidt in die DDR, um den 13. Dezember 1981. Wegen des besonderen Status von Berlin machte die Schmidt-Delegation einen Bogen um den Osten- wie gesagt Hauptstadt der DDR- der Stadt, wir Journalisten wurden in einem kurz zuvor fertig gestellten Hotel am Berliner Dom- Eigentümer waren Schweden- untergebracht. Der Schmidt-Besuch endete im mecklenburgischen Güstrow, Polizei und Staatssicherheitsdienst hatten das Städtchen total in Besitz genommen. Bekannte Kritiker des Regimes durften ihre Wohnungen nicht verlassen, andere wurden mit Bussen zum Zwangs-Kaffeetrinken nach Rostock gefahren. Der Weihnachtsmarkt von Güstrow war von Mitgliedern der so genannten Betriebskampfgruppen übernommen worden. Wir wollten dort etwas kaufen, was uns aber verwehrt wurde. Denn die Leute, die hinter den Ständen standen, kannten ja nicht mal die Preise. Es war der 13. Dezember 1981, als in Polen das Kriegsrecht verhängt wurde.

Manches in der DDR wurde auch von westdeutschen Medien schöngeschrieben. Der Entspannungsprozess sollte nicht gestört werden, wurde ich mal von einem von mir hoch geschätzten Kollegen belehrt. Also sollten wir nicht über die von uns besichtigten Zustände in den Städten der DDR berichten, also vom herunterfallenden Putz. Und auch die Misshelligkeiten, die einem beim Besuch der DDR widerfuhren- und es waren nicht wenige-, durften kein Thema einer Reportage sein.

Das Ende der DDR hatte niemand auf dem Schirm. Es wurde herbeigeführt durch die Menschen, die gegen das System demonstrierten, friedlich und oft mit Kerzen in den Händen. Ihr Mut müsste das Thema solcher Gedenktage sein. Aber die führenden Köpfe dieser Demonstrationen, die die eigentlichen Helden waren und nicht irgendwelche Politiker mit Ausnahme von Gorbatschow vielleicht, sind ja von der Bildfläche verschwunden. Schade.

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: 9. November 19899.11.1989Ende der DDRFall der MauerÖffnung der Mauer
Nächster Beitrag

Karl Otto Pöhl wird 85 –  Journalist, Politiker und Bankier 

Nächster Beitrag
Karl Otto Pöhl

Karl Otto Pöhl wird 85 -  Journalist, Politiker und Bankier 

Comments 1

  1. mozartzuvielenoten says:
    11 Jahren ago

    Mir ist es allerdings schleierhaft, wie Herr Lammert Herrn Biermann „nicht als Redner, sondern nur als Sänger“ verpflichten konnte. Dass politische Kunst, wie sie Biermann nunmal vertritt (was immer man davon halten mag), das Reden impliziert – sei es in gesungener oder gesprochener Form – sollte dem Bundestagspräsidenten doch klar sein. Ihm das Wort zu verbieten, finde ich absolut daneben. Dann hätte er ihn besser gar nicht einladen sollen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Glückschwein als Engel

Glück gehabt, Kanzler!

5. Dezember 2025
Darth Vader

Bayer, Monsanto und Glyphosat: Täuschen, tarnen und fälschen. Worüber berichtet wird und worüber nicht berichtet wird

5. Dezember 2025
Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik