• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Montag, Dezember 15, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Investitionen in Alten- und Pflegeheime – Mehr als der Staat allein leisten kann

Klaus Vater Von Klaus Vater
10. September 2019
Seniorenheim

Einige Sätze aus einem Beschlusspapier der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag zur Pflege haben eine lebhafte Debatte ausgelöst. Diese Sätze lauten: „…spekulative Gewinne zu Gunsten anonymer Anleger*innen oder Investor*innen lassen sich nicht mit der Würde der Pflege und einem solidarisch finanzierten Versicherungssystem vereinbaren. Darum wollen wir die Renditen begrenzen.“

Was mit den Worten „spekulative Gewinne“ gemeint ist, wird nicht gesagt. Das ist ein Nachteil des Papiers. Spekulation setzt immer auf den Unterschied zwischen einem augenblicklichen Preis und einem erwarteten Preis. Diese Situation beinhaltet das Risiko, den erwarteten Preis nicht sondern im Gegenteil einen geringeren Preis zu erzielen. Die zuletzt genannte Möglichkeit passt allerdings nicht auf die augenblickliche und die künftige Situation der stationären Pflege.

Man meint offenkundig folgendes: In- und ausländische Gesellschaften auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten für ihr Kapital kaufen Alten- und Pflegeheime auf beziehungsweise bauen mit ihrem Kapital solche Heime. Diese Anleger haben sich ausgerechnet, dass die erworbenen Objekte
– wegen der sicher zu erwartenden Einnahmen und
– wegen der miserablen Renditen von Schuldpapieren der meisten Staaten

lohnend sind. Die meisten Anleger sind juristische Personen ohne Gesichter hinter denen als Anteilseigner Pensionskassen und Versicherungsgesellschaften oder auch reiche Familien stecken. In Deutschland sind während der vergangenen Jahre hunderte Alten- und Pflegeheime an solche Gesellschaften verkauft worden, weil die bisherigen Eigentümer ihr Geschäft aus Altersgründen aufgaben, keine Nachfolger in der Familie fanden oder das Risiko scheuten, mit 60 noch mal mit viel Geld auf Kredit zu sanieren und zu modernisieren.
In diese „Lücken“ sind solche Gesellschaften gestoßen.

Nun stoßen aber auch in den Pflegeheimen der „Heuschrecken“ die Gewinne nicht durch die Decken. Das Leibniz- Institut für Wirtschaftsforschung hat zusammen mit der Unternehmensberatung Deloitte 2017 die Jahresergebnisse einiger Hundert Heime untersucht. Die Durchschnittsrendite – bezogen auf den Umsatz – lag bei 4,7 Prozent. Ob man das als „spekulativen Gewinn“ bezeichnen kann, sollte jeder für sich entscheiden. Das ist angesichts der Renditen anderswo gewiss nicht zu verachten. Aber sensationell ist das nicht.

Die Heime sind keine „Goldadern“, in denen man die Nuggets nur vom Boden aufzuheben braucht. Sie schließen Verträge über Leistungen ab, verpflichten sich, diese Leistungen mit genau vorgeschriebener Personalausstattung und definierten Qualitätsstandards zu erbringen. Der medizinische Dienst, Heimaufsicht und Ordnungsämter sind hier auf Draht. Da in der Altenpflege fachlich gut ausgebildete Frauen und Männer händeringend gesucht werden, müssen steigende Löhne und Gehälter gezahlt werden.

Hinter all dem Hin und Her über Spekulation und Gewinne entdeckt man zwei uralte Diskussionsstränge. Der eine lautet: Was ist wirtschaftsethisch vertretbar, und was ist nicht tolerabel. Der zweite lautet: Was soll und darf privat getan werden, was muss der Staat in der Hand halten.

Die zweite Frage ist gelöst. Die hat der Gesetzgeber 1994 mit dem Pflegegesetz entschieden. Die Bundesregierung erklärte am 1. April 2019 in der Antwort auf eine Kleine Anfrage auf die Pflegeversicherung bezogen klipp und klar: „Private Anbieter sind nicht nur für einen funktionierenden Wettbewerb von Bedeutung, sie leisten auch einen entscheidenden Beitrag, um die erforderlichen Investitionen in Pflegeheime und -angebote in Milliardenhöhe stemmen zu können, die bei einer immer älter werdenden Bevölkerung auch in Zukunft notwendig sind.“

Über die Antwort auf die erste Frage kann man streiten – aber Renditen von im Schnitt 4,7 Prozent für unethisch erklären, das ist mehr als gewagt. Die Regierung hat dazu in der erwähnten Antwort gesagt: Die Pflegevergütung „muss nach der ständigen Rechtsprechung des Bundessozialgerichtes …so bemessen sein, dass sie bei wirtschaftlicher Betriebsführung die Kosten einer Einrichtung hinsichtlich der voraussichtlichen Gestehungskosten unter Zuschlag einer angemessenen Vergütung ihres Unternehmerrisikos und eines etwaigen zusätzlichen persönlichen Arbeitseinsatzes sowie einer angemessenen Verzinsung ihres Eigenkapitals deckt.“ Von einer Deckelung ist da keine Rede.

Der SPD ist zu raten, hier Klarheit zu schaffen und präzise zu sagen, was sie will und was sie nicht will. Denn die Schaffung von Heimplätzen für Hunderttausende alter, pflegebedürftiger Menschen ist nichts für Ulk und politische Tollerei. Es ist eine der entscheidenden Aufgaben während der nächsten Jahrzehnte.

Wer wird investieren in der Zukunft? Zu hören ist, dass bis 2030 etwa 170 Milliarden € in Heim-Neubauten gesteckt werden müssten und nochmals 140 Milliarden € in die Modernisierung des heutigen Bestands. Die Kommunen, die das stemmen müssten, wenn private Geldgeber die Taschen zuhalten, investieren im kommenden Jahr alles in allem 35 Milliarden € in Straßen, Schulen, Schwimmbäder und anderes mehr. Für Pflegeheime ist da nichts übrig.

Bildquelle: Pixabay, Bild von Hans Braxmeier , Pixabay License

 

 

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: AltenheimeAltenpflegeInvestitionenPflegeheimeRenditenSozialpolitikStaatliche Finanzierung
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Joke Frerichs bei Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt
  • Philipp bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht
  • Kathrin bei Nikolaus, das Teilen und der Sozialstaat
  • Ronald bei Die Un-Logik der NATO-Osterweiterung aus europäischer Sicht

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Die Heiligen Drei Könige auf Kamelen in der Wüste vor einem Nachthimmel mit Mond, Sternen und dem Stern von Betlhehem

Die (schein-) Heiligen Drei Könige – Fast eine neue Weihnachtsgeschichte

14. Dezember 2025
Logo der OSZE

Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa (tot)krank?

14. Dezember 2025
Stormtrooper

Wer schlachtet seine „heiligen Kühe“?

13. Dezember 2025
Ritter mit zerfetzter US-Flagge in imaginärer Berglandschaft, KI generiert

Wirtschaftliche Sicherheit in der NSS: Der stille Wiederaufbau amerikanischer Kriegsfähigkeit – Gastbeitrag von Arno Gottschalk

13. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik