• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Mittwoch, Dezember 17, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Eine bemerkenswerte Frau: Swetlana Alexijewitsch

Jörg Hafkemeyer Von Jörg Hafkemeyer
21. August 2020
Swetlana Alexijewitsch

Sie ist eine stille, sehr aufmerksam zuschauende wie zuhörende Frau mit einem zurückhaltenden Lächeln. Mehr als 12 Jahre hat Swetlana Alexijewitsch in Schweden und in Deutschland im Exil gelebt. Vor fünf Jahren – 2015 – passieren zwei entscheidende Dinge im Leben der 1948 im ukrainischen Iwano –  Frankiwsk geborenen weißrussischen Schriftstellerin. Ihr wird der Literaturnobelpreis verliehen und sie kehrt aus dem Ausland nach Minsk zurück. Ihr Hanser-Verleger Karsten Kredel stellt damals fest: „Sie hat ein literarisch wie menschlich einzigartiges Werk geschaffen. Ihre Bücher sind eine Chronik des „Homo sovieticus“, für die sie ein eigenes, zwischen Belletristik und Dokumentation liegendes Genre geschaffen hat.“ In der Begründung für die schwedische Auszeichnung an Swetlana Alexijewitsch hieß es seinerzeit unter anderem: Sie habe den Preis „für ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt“, erhalten. Das war damals richtig und das ist es heute auch angesichts der Situation in Weißrussland.

Ein halbes Jahrzehnt lebt und arbeitet sie nun wieder in Minsk, nicht ohne Konflikte mit den staatlichen Institutionen. Sie ist nicht verbittert. Sie ist nicht verzagt. Nach wie vor nicht. Aber sie ist erschöpft, „manchmal ein bisschen“, wie viele andere Frauen und Männer auch, die gegen das System Lukaschenka demonstrieren und arbeiten,  von ihm bedroht werden. Einige gehen, wie Swetlana Tichanowskaja,  ins Exil. Die Präsidentschaftskandidatin floh nach Litauen. Ihre Mitstreiterin Marija Kolesnikowa blieb und gehört dem von ihr und Tichanowskaja gegründeten Koordinationsrat an. Wie Swetlana Alexijewitsch auch. „Hau ab, solange es noch nicht zu spät ist, solange du die Leute nicht in den entsetzlichen Abgrund eines Bürgerkrieges gestürzt hast, “ hielt Alexijewitsch Lukaschenka vor kurzem entgegen, nachdem der öffentlich behauptet hatte, der 35 Köpfe umfassende Koordinationsrat und die Oppositionellen würden eine mit dem Westen koordinierte Machtergreifung planen. Kolesnikowa wies das umgehend entschieden zurück, Alexijewitsch ebenso.  Vielmehr sei klar: Der amtierende Präsident von Belarus sei nicht in der Lage, seine Aufgaben zu erfüllen.

In ihrem 2013 erschienenen Buch „Secondhand-Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus“, das ihr „Opus magnum“ ist, sowie in „Tschernobyl – Eine Chronik der Zukunft“ gibt sie menschlichen Stimmen, Erfahrungen und Schicksalen einen Raum, die in den kollektiven Utopien keinen Platz haben. Sie formuliert das so: „Aus tausend Stimmen, Episoden unseres Alltags und Daseins, aus Worten  und aus dem, was sich hinter ihnen und zwischen den Zeilen verbirgt, setze ich zusammen, nein, nicht eine Realität, sondern eine Vorstellung, ein Bild… Ich setze das Bild meines Landes und seiner Menschen zusammen, die in meiner Zeit leben. Ich wünschte, aus meinen Büchern würde eine Art von Chronik werden, eine Enzyklopädie, die mehr als ein halbes Dutzend Generationen umfasst, deren Vertreter ich nicht erlebt habe. Dazu ist zu sagen:  Das hat sie mit ihren bisherigen Arbeiten voller Zuneigung und Eindeutigkeit, einfühlsam und genau erreicht.

Sie ist die Tochter einer Ukrainerin und eines Weißrussen. Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist sie in der von der Wehrmacht verwüsteten Ukraine geboren. In Minsk hat sie studiert. Journalismus zunächst. Sie hat als Lehrerin, als Reporterin und Redakteurin bei Zeitschriften und Zeitungen gearbeitet. Zu sowietischen Zeiten. Das Auseinanderfallen des Imperiums war noch weit weg, vielen auch gar nicht vorstellbar. In diesem System aber ist sie aufgewachsen, ausgebildet worden. Und wer in diesen Monaten – gut 30 Jahre später – ihr Buch „Secondhand-Zeit“ zur Hand nimmt, wird, mit einigem Abstand zwar, über diese Generation lesen, die nach 1990 orientierungslos wurde, unter die Räder kam, sich verirrte, am Ende des zurückliegenden, am Anfang des neuen Jahrhunderts. Verschreckt, erschüttert auch von der Katastrophe von Tschernobyl 1986, die Alexijewitsch „eine Katastrophe der russischen Mentalität“ genannt hat. Was sie auch war.

Bildquelle: Wikipedia, Elke Wetzig, CC BY-SA 3.0

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Tags: BelarusDemokratieLiteraturnobelpreisOppositionSecondhand-Zeit. TschernobylSwetlana AlexijewitschSystem LukaschenkaUnterdrückung
Vorherigen Post

Zum virtuellen Wasser und Wasserfußabdruck. Teil 1

Nächster Beitrag

Kriminelles Chaos ist keine Folklore – Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Nächster Beitrag
Abgebranntes Feuerwerk und Böller

Kriminelles Chaos ist keine Folklore - Merkwürdiger Ausdruck der Freude aufs neue Jahr

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Ute Plass bei Warum die Demokratie gefährdet ist
  • Joke Frerichs bei Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt
  • Thomas Barth bei Krieg in der Ukraine – Ein Gastbeitrag von Wolfram Wette
  • Thomas Barth bei Krieg in der Ukraine – Ein Gastbeitrag von Wolfram Wette

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 3.014 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Gruppenfoto Ukraine-Beratungen im Bundeskanzleramt

Bilder machen Geschichte: Merz führt Europas Ukraine-Strategie. Gastbeitrag von Thomas Seim

17. Dezember 2025
Scrabble-Würfel "insolvenz"

Viele Pleiten auf der Agenda

17. Dezember 2025
Trump und Putin auf dem G20 Gipfel, 2017

Seitenwahl

16. Dezember 2025
Screenshot Twitter

Ein Abstieg in menschenfeindliche Tiefen

15. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik