• Über uns
  • Freund*innenkreis
  • Verein
  • Autor*innen
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Archiviert
  • Contra AfD
Freitag, Dezember 5, 2025
Blog der Republik
Advertising
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Blog der Republik
Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
Home Politik

Wir brauchen eine Allianz aller Demokratinnen und Demokraten – Fordert Andrea Arcais, ein Sozialdemokrat mit Migrationshintergrund

Alfons Pieper Von Alfons Pieper
14. Januar 2024
Symbolbild "Zusammenhalt"

Zum ersten Mal seit ihrer Gründung ist die Bundesrepublik in großer Gefahr, Rechtsextremisten, Neonazis wollen die Republik und die Demokratie aus den Angeln heben. Folgt man Umfragen, würde fast jeder Fünfte der deutschen Wahlberechtigten bundesweit die AfD wählen, also den parlamentarischen Arm der Rechtsextremisten. Für die Landtagswahlen im Herbst in Thüringen, Sachsen und Brandenburg sieht es noch düsterer aus. Dort würde die AfD, wählte man jetzt, stärkste Partei werden mit über 30 Prozent der Stimmen. Der AfD-Chef von Thüringen, Björn Höcke, den man laut Gericht einen Faschisten nennen darf, könnte der erste Ministerpräsident in Deutschland werden. Mit allen Folgen. Was auf uns zuzukommen droht, machte ein Treffen von AfD-Leuten mit anderen Rechtsextremisten in Potsdam deutlich: dort forderten sie unter Leitung des bekannten österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner eine „Remigration“, was nichts anderes heißt als eine massenhafte Ausweisung von Menschen, die entweder keine Deutschen oder Deutsche mit Migrationshintergrund sind. Die Deportationspläne seien aber kein Geheimnis, betonten AfD-Mitglieder, das sei „ein Versprechen“.

Andrea Arcais ist ein solcher Deutscher mit Migrationshintergrund. Der Mann der Ministerin Svenja Schulze ist 1960 auf der italienischen Insel Sardinien geboren, er lebt seit 1964 in Deutschland, Arcais ist Mitglied der SPD, seit 20 Jahren aktiv bei der Gewerkschaft IGBCE und seit 2022 Geschäftsführer der Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE.   Und er hat so einiges erlebt in all den Jahren, in denen er als „Spaghettifresser“ beschimpft, dann auf dem Schulhof mit dem Lied „drei kleine Italiener“ besungen wurde, ehe man ihm bei  der Entscheidung, auf welche weiterführende Schule er gehen solle, klarmachte, „für Gastarbeiterkinder gibt es die Hauptschule“ . Das alles hat er einst geschluckt, aber das, was er jetzt hören musste vom Potsdam-Treffen der AfD mit Rechtsextremisten, empört und verletzt ihn zutiefst: Trotz deutschem (und italienischem) Pass soll er wie Millionen andere deportiert werden.

„Ich fühle mich nicht unmittelbar bedroht, aber gemeint“, sagt Andrea Arcais im Gespräch mit dem Blog-der-Republik. „Dieses Pack macht keine Unterschiede. Ich stehe nicht beiseite, ich bin genauso gemeint wie Alle, die auf die Deportationsliste sollen. Ich erwarte von dieser Gesellschaft, von allen Demokratinnen und Demokraten, von uns Allen, egal welcher politischen Überzeugung sie sind, welcher religiösen oder weltanschaulichen Einstellung sie angehören oder zuneigen, gleich welches Geschlecht sie haben oder welche Hautfarbe, dass diesem rassistischen und faschistischem Wahn Einhalt geboten wird.“

Ja, es ist ungeheuerlich, was sich da gerade in Deutschland zusammenbraut, 79 Jahre nach dem Ende des schlimmsten aller Kriege, nach dem Ende der Nazi-Diktatur, die Millionen Juden ermorden ließ, Sozialdemoraten, Kommunisten, Gewerkschafter wie engagierte Christen verfolgen und töten ließ, die weite Teile Europas in Schutt und Asche legen ließ. Und trotz dieser Schrecken sind nationalistische Rassisten im Gewand der AfD auf dem Vormarsch, die unserer Erinnerungskultur mit Hohn begegnen, die ausgrenzen wollen, unsere demokratische Ordnung zerstören, aus der Nato austreten und die Europäische Union zerstören wollen. Der frühere Bundesinnenminister Gerhard Rudolf Baum(91), fühlt sich an 1930 erinnert, als die NSDAP bei den Reichstagswahlen 14,9 Prozent der Stimmen gewannen. Es war der Durchbrauch der Nazis. Heute wird die AfD nach Umfragen als zweitstärkste Partei eingeschätzt, fast jeder Fünfte würde sie wählen. Wo bleibt der Aufstand der Anständigen? Warum sind die demokratischen Parteien nicht alarmierter? Warum blieb auch die SPD, die älteste deutsche Partei, zu lange zu ruhig? Sie war die einzige 1933 in der Berliner Kroll-Oper, die gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt hatte, was Hitler alle Vollmachten gab, die er dann sofort dazu nutzte, um Sozialdemokraten und Kommunisten und Juden zu verfolgen, einzusperren oder zu ermorden.

„Die Rechtsextremisten und Neonazis, vereint in der AfD, wollen nicht nur die Ampel-Regierung sturmreif schießen, sondern den ganzen Laden, unsere Republik. Das sollten alle wissen, die jetzt auf die Ampel und auf Scholz und andere draufhauen“, betont Andrea Arcais im Gespräch mit dem Blog-der-Republik. „Das muss auch CDU-Chef Friedrich Merz wissen, der unaufhörlich die Ampel kritisiert und verhöhnt. Ihm und einer von ihm gebildeten Regierung würde es doch genauso gehen.“ Die Tonlage in den politischen Diskussionen wird immer weiter zugespitzt, demokratische Prozesse, die Diskurs und die notwendige Zeit brauchen, werden als „Gezänk“ diffamiert und das parlamentarische Verfahren als „Hinterzimmerpolitik“ verhöhnt.  Das Bürgertum müsse aufwachen, aufstehen gegen die Neonazis, die Angestellten und Arbeiter, alle Menschen dieses Landes müssten sich wehren, in Vereinen, Bewegungen, Parteien, in privaten Kreisen, in der Kneipe, am Arbeitsplatz, in der Straßenbahn, überall. „Der Kampf  für diese Demokratie, für diese Republik, darf kein Kampf nur des Bundeskanzlers und der von ihm geführten Regierung sein, er darf auch nicht nur der Kampf von Parteien sein, es betrifft uns alle. Denn es geht ums Ganze.“

Andrea Arcais plädiert für einen Aufruf an alle Demokratinnen und Demokraten im Lande, um ihnen bewusst zu machen, in welcher Gefahr sich die Republik befinde, man dürfe die Verteidigung der Werte des Grundgesetzes nicht delegieren, es sei Aufgabe, ja Pflicht aller Bürgerinnen und Bürger, sich einzumischen und gegenzuhalten gegen die Angriffe gegen unsere Demokratie. Es reiche nicht, von der Politik, der Regierung etwas zu verlangen, was alle betreffe oder etwas bei ihr zu bestellen. „Nein. Wir alle sind gemeint, wir alle müssen mitmachen, ehe es zu spät ist.“ Dabei gehe es nicht um „Revolutionsromantik“. Und, so Andrea Arcais, „Endzeitrhetorik hilft uns nicht. Wir müssen an Brücken für die Demokratie bauen, keine Barrikaden“.

Sicher sei es sinnvoll, gegen eine Partei wie die AfD, die ja nach dem Urteil des Verfassungsschutzes in weiten Teilen als gesichert rechtsextremistisch gilt und als verfassungswidrig, auch alle rechtlichen Mittel, die das Grundgesetz uns gebe, anzuwenden, aber leider reiche die Zeit für ein Verbot nicht mehr aus. Deshalb müsse die Auseinandersetzung so geführt werden, dass man alle demokratischen Kräfte mobilisiere. „Es lohnt sich, diesen Kampf zu führen. Denn wir haben viel zu verlieren, was die Verfassungsmütter und Verfassungsväter einst für uns aufgebaut haben“. Arcais erinnerte daran, dass die Deutschen am 23. Mai den 75. Jahrestag des Grundgesetzes feiern. Einer der Großen dabei sei damals der Sozialdemokrat Carlo Schmid gewesen, und der habe uns die Forderung mit auf den Weg gegeben:  „Intoleranz denen gegenüber, die die Demokratie missbrauchen, um sie umzubringen.“ Arcais fügte hinzu: „Wehren wir uns gegen die Verfassungsfeinde!“

Print Friendly, PDF & EmailAusdrucken/PDF erstellen:
Teilen Sie diesen Artikel:
Instagram
Vorherigen Post

Warum es sich lohnt, in Female Start-ups zu investieren

Nächster Beitrag

Muss die Landwirtschaft sich an wirtschaftliche Entwicklungen anpassen oder umgekehrt?

Nächster Beitrag
Ziege auf kleinem Traktor

Muss die Landwirtschaft sich an wirtschaftliche Entwicklungen anpassen oder umgekehrt?

Comments 1

  1. Norbert Stamm says:
    2 Jahren ago

    Alle Demokraten, egal in welcher Partei oder auch in keiner, sollten sich auf die gemeinsamen Werrte besinnen. Freiheit der Meinungsäußerung und Rechtsstaatlichkeit sind hohe Güter, die zu bewahren sind. Soziale Ungleichheit droht die Gesellschaft zu spalten; das muss verhindert werden. Wenn die gegenwärtige Regierungskoalition sich nicht darauf verständigen kann, sollte sie erweitert oder umgebaut werden. Nicht erst nach Neuwahlen, sondern noch vor dem 75. Jahrestag des Grundgesetzes ist eine Wende herbeizuführen. Schon gar nicht kann man auf gerichtliche Verbotsurteile warten. Sondern durch eine bessere Politik zum Nutzen der großen Mehrheit der Bevölkerung sollen Protestwähler für die Demokratie zurückgewonnen werden. Das ist Aufgabe aller demokratischen Pollitiker, aller demokratischen Parteien, hinter die Partreiinteressen und persönlicher Ehrgeiz zurückzustellen sind. Die Wahlen zum EU-Parlament werden ein erster Test sein und hoffentlich ein ermutigendes Zeichen!

    Antworten

Schreibe einen Kommentar Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaut mal hier

  • Justizskandal im Sauerland: Das von Charlotte Merz, Ehefrau von Bundeskanzler Friedrich Merz, geleitete Amtsgericht erließ einen rechtswidrigen Durchsuchungsbeschluss gegen eine junge SPD-Frau 08.09.2025
  • Geschichtsrevisionismus: Basteln an der „zweiten Geburt“ 15.4.2025
  • Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW - Sahras Knechte 22.2.2025
  • Sätze aus dem Wahlprogramm der AfD - und was sie bedeuten 18.2.2025
  • Kulturbegriff der AfD : Aufgeladen mit völkischer Ideologie 5.2.2025
  • Das Spiel der Lobbyisten und Politiker: Erik Ahrens – Ein tiefer Fall innerhalb der rechtsextremen Netzwerke 23.1.2025
  • Petition: Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk 3.1.2025

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

Werbung

[the_ad id="27291"]

Letzte Kommentare

  • Jochen Luhmann bei Ich kann das Wort „Reform“ nicht mehr hören
  • Anton Pöss bei Was nun Herr Merz, Herr Söder? Sie brauchen die Grünen, die sie beschimpft haben
  • Philipp bei Entfremdung zwischen Europa und USA
  • Dr. Karl-Heinz Klär bei Nein, diese Suppe ess‘ ich nicht! Die Europäer und der Trump-Plan

UNSER NEWSLETTER

Abonnieren Sie unseren Newsletter und werden Sie einer unserer 2.660 Abonnenten.

Prüfen Sie Ihren Posteingang und den Spamordner, um Ihr Abonnement zu bestätigen.

  • Trending
  • Comments
  • Neueste
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

18. März 2024
Alice Weidel, Elon Musk und Esel, Screenshot Tik Tok

ARD-Wahlarena – Weidels Lügen sind Methode

18. Februar 2025
Screenshots von TikTok_Accounts aufgestachelter Bauern oder AfDlern oder anderen "Empörern"

Aufruf zur Bauerndemo in Berlin, AfD-Anhänger und andere Rechtsextreme mobilisieren.

24. Oktober 2024
Feigenblatt

Alice Weidel: Das lesbische Feigenblatt und das Familienbild der AfD

1. Januar 2025
Friedensdemo Bonn, Oktober 1981

Grüne und Krieg — Partei-Austritt des Gründungsmitglieds Ulfried Geuter

Screenshot ARD-Mediathek zur Sendung von Caren Miosga

Talk bei Miosga: Die Entlarvung der Sahra Wagenknecht

Kriegszerstörungen in der Ukraine

Ukraine: Verantwortungsbewusstes Handeln statt gefährlicher moralischer Überheblichkeit

Mauer in der NS-Ordensburg Vogelsang mit NS-Adler im Mauerwerk

Lasst Höcke regieren!

Fragezeichen am Ende eines etwas gespentischen Waldwegs, Symbolbild für Angst und Unsicherheit

Gibt es die EINE Strategie gegen die AfD?

4. Dezember 2025
Plakat Klaus Staeck: Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen

Vorwärts Millionäre – Euer Reichtum soll Lohn unserer Arbeit sein

3. Dezember 2025
Konrad Adenauer

Adenauer: Eine neue Biografie zum 150. Geburtstag

3. Dezember 2025
Friedenstaube mit Clownsgesicht, mit Olivenzweig im Schnabel. AI generiert

Friedenspläne? Oder: Wie Friedenspolitik zur brutalen Comedy verkommt

2. Dezember 2025

BLOG DER REPUBLIK

Blog der Republik

Kategorien

  • Allgemein
  • Buchbesprechungen
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Politik
  • Wirtschaft

Kategorien

  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Standpunkte

Schlagwörter

AfD CDU Demokratie EU Frieden Merz NoAfD Rechtsextremismus Rechtsstaat Ukraine

© 2025 Blog der Republik.

Unser Blog lebt durch Sie!

Das Erstarken der Rechtsextremen und Rechtspopulisten in ganz Europa in den letzten Jahren und gerade jetzt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag besorgt uns alle zutiefst. Denn diese Kräfte wollen die zentralen Werte unserer Gesellschaft in Frage stellen und Demokratie als Lebens- und Regierungsform zerstören. Dagegen treten wir aktiv ein und engagieren uns für eine freiheitliche, soziale und gerechte Demokratie.

Dazu brauchen wir die Unterstützung unserer Leser*innen. Möchten Sie dazu beitragen, dass der Blog der Republik weiterhin informativ bleibt und sich weiterentwickeln kann?

Bereits mit 5 Euro helfen Sie uns, hochwertigen Journalismus zu sichern und neue Inhalte für Sie bereitzustellen.
Ihre Unterstützung macht den Unterschied!

Jeder Beitrag zählt – sind Sie dabei?

Ja, ich möchte den Blog der Republik unterstützen.

Kein Ergebnis
Alle Ergebnisse anzeigen
  • Alle Beiträge
  • Politik
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft & Medien
  • Kultur
  • Contra AfD – Für Demokratie. Jetzt!

© 2025 Blog der Republik