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Unbesungene Helden – 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzt sich ein Historiker mit Tätern auseinander, beschreibt die Politik der Rehabilitierung und nennt „unbesungene Helden“ des Widerstands.

Helmut Lölhöffel Von Helmut Lölhöffel
5. April 2015
Buchtitel Ehre wem Ehre gebührt

Ehre, wem Ehre gebührt!: Täter, Widerständler und Retter (1939-1945) von Wolfram Wette

Der Titel dieses Buchs klingt ziemlich altmodisch und könnte missverständlich sein: „Ehre wem Ehre gebührt!“ – das sind Vokabeln, die nicht in die Welt von Blogs und Facebook passen. Aber sie sind zutreffend, denn es geht nicht nur um SS-Verbrecher und KZ-Kommandanten, deren Untaten gerühmt und später verschwiegen wurden. Sondern es geht um Widerständler und Judenretter, deren Taten verborgen geblieben wären, wenn Wolfram Wette sie nicht ans Licht gebracht hätte. Er rückt die Menschen in den Vordergrund, die „unter extremen Bedingungen Zivilcourage vorgelebt“ haben.

Wolfram Wette ist eine der Leitfiguren kritischer Militärgeschichtsschreibung und Friedensforschung. Der Historiker, der in diesem Jahr 75 wird, war von 1971 bis 1995 am Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Freiburg. Er hat sich nicht nur einmal als unbequemer Zeitgenosse gezeigt und sich streitlustig mit Kollegen angelegt. Was er verfasst, ist keine klassische, distanzierte Geschichtsschreibung, sondern eine unkonventionelle Art, Geschichte von unten zu betrachten und Nebenfiguren herauszustellen. Sein lesenswerter Sammelband von Aufsätzen, Vorträgen, Artikeln und Rezensionen erlaubt einen Blick auf Wettes unermüdlich verfolgtes zentrales Thema: Kriegsverbrecher und Militärrichter, Widerstand, Deserteure und stille Helden.

Zum Beispiel auf den SS-Massenmörder Karl Jäger aus Waldkirch bei Freiburg. Wette, der in Waldkirch lebt, hat seine Landsleute nicht verschont von dem Mann, der für den Holocaust in Litauen mitverantwortlich war. Doch er musste erfahren, dass er bei vielen, die diesen Teil der Heimatgeschichte lieber verdrängen als aufarbeiten wollten, nicht ankam. Zum Beispiel auf den Feldwebel der Wehrmacht Anton Schmid. Der aus Wien stammende Schmid hat in Wilna/Vilnius auf eigene Faust hunderte Juden gerettet und damit „aktiven Anstand bewiesen“. 1942 flog Anton Schmid auf und wurde erschossen. Doch erst 58 Jahre später setzte der damalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) durch, dass eine Bundeswehr-Kaserne nach ihm benannt wurde. Mittlerweile jedoch ist sie geschlossen und wieder ist der Name des Mannes verschüttet, der ein Vorbild aller Soldaten sein müsste.

Doch Wette lässt sich nicht entmutigen. Unverdrossen vertraut er der aus seinem historischen Verständnis gewachsenen Botschaft, dass „die Stimmen der unbeirrten Aufklärer“ nicht verstummen werden, die dem „Verschwinden der Täter“ (Buchautor Hannes Heer) und dem „Verwischen ihrer Spuren“ entgegenwirken. Gerade jetzt, 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung vom Faschismus. Je weniger Zeitzeugen noch leben, die uns zum Erinnern zwingen, und je mehr diejenigen werden, die „endlich einen Schlussstrich“ ziehen wollen, desto wichtiger werden Autoren wie Wolfram Wette.

Wolfram Wette: „Ehre wem Ehre gebührt!“ Täter, Widerständler und Retter 1939-1945. Donat Verlag, Bremen 2015., 334 Seiten, 16,80 Euro

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Tags: II. WeltkriegNationalsozialismusOpferSS-VerbrecherTäterZivilcourage
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